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Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Lesende,

ich danke euch von Herzen für eure lieben Worte zu meinem "Mental Health Day" letzte Woche. Es hat sehr gut getan zu lesen, dass ihr Verständnis habt. Vielen von euch geht es gerade ähnlich: Alles ist zu viel! Die Kriege, die Krisen, die Gewalt. Und das schreibe ich aus extrem privilegierter Position heraus. Ich bin von vielem, das mich aktuell beschäftigt, nicht direkt betroffen, profitiere indirekt sogar davon (als weißer Mensch, als Teil des Globalen Nordens, etc.) Ich fürchte weder um mein Leben, noch um das meiner Angehörigen. Ich finde es wichtig, das zu erwähnen, denn ich bin ehrlich genervt von Menschen, die lang und breit im Internet erzählen, wie belastend sie alles finden, ohne daran zu denken, dass es für die meisten Menschen um weit mehr geht, als um gedrückte Stimmung beim Sonntagsbrunch. 

Ich spüre mein ewiges Dilemma aktuell wieder sehr intensiv: Etwas tun ist besser als gar nichts tun, aber sollte ich nicht mehr tun, um mich weniger mitschuldig zu machen an den Verhältnissen? Ich bin dankbar, dass ich meine (zugegeben begrenzte) Reichweite einsetzen kann, um auf bestimmte Themen aufmerksam zu machen, habe aber dennoch häufig das Gefühl nur die zu erreichen, die ohnehin schon aufmerksam sind. 

Bis mir etwas besseres einfällt, mache ich also erstmal so weiter wie gewohnt. Der Wochenrückblick ist zurück und wird (mit einer Unterbrechung in Kalenderwoche 47) hoffentlich bis zum Jahresende wie gewohnt erscheinen. Wie es 2023 weitergehen wird, überlege ich mir noch. Diese Woche geht es u.a. um Marie-Luise Vollbrecht, die vor Gericht gegen die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti) verloren hat, einen weiteren Berliner Polizisten mit rechtsextremen Verbindungen ("Einzelfall") und die Zuammenarbeit von CDU und AfD in Thüringen. 

Auf dem Blog habe ich außerdem den Redebeitrag von Mine Pleasure Bouvar Wenzel veröffentlicht, den sie* bei der "TERF Stören" Kundgebung Ende September in Berlin gehalten hat. Mine sprach darüber, wie trans*feindliche Narrative mittlerweile eine zentrale Schlüsselrolle in konservativen, rechten und rechtsextremen Ideologien einnehmen und forderte einen entschiedenen Antifaschismus und einen tatsächlichen, radikalen, feministischen und intersektionalen Antikapitalismus als Antwort auf die trans*feindlichen Vernichtungsfantasien. Die Rede könnt ihr hier lesen. (Abre numa nova janela) 

Mine hat im März letzten Jahres einen Beitrag für das Gunda Werner Institut geschrieben, den ich als eine Art Standardwerk zum Thema Trans*feindlicher Radikalfeminismus empfinde. Lest ihn hier (Abre numa nova janela) - es lohnt sich!

Das war es für heute, wie immer: DANKE fürs Lesen und euren Support (Abre numa nova janela). Passt auf euch und aufeinander auf,
bis nächste Woche,

Ulla

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