Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,
meine (rückblickend viel zu kurze) Sommerpause ist vorbei und der Wochenrückblick ist zurück! Ich hatte ne ganze Menge aufzuholen, die Schlechtigkeit der Welt macht ja leider keine Ferien. Im Wochenrückblick geht es heute um die Proteste gegen die rassistische Polizeigewalt in Frankreich und um einen ganz ähnlichen Fall aus Deutschland, der kaum Aufmerksamkeit erhält. Natürlich gehe ich auch auf die unsägliche Kampagne der FDP-Spenderin Verena Pausder ein, die gegen die Streichung des Elterngelds für Spitzenverdiener*innen kämpft. Es geht auch um neue Zahlen zu Partnerschaftsgewalt in Deutschland und die kaum erträgliche Ignoranz der Gesellschaft. Eine gute Nachricht gibt es aber auch, versprochen!
Das Pride-Wochenende in Köln ging heute mit der CSD-Demonstration zu Ende. Ich gönne allen den Spaß, aber es fällt mir zunehmend schwer, den angeblich politischen Charakter des Events zu erkennen. Pride-Paraden in Großstädten sind nichts anderes als queercoded Werbeveranstaltungen. Was hat ein Umzug mit Wagen von BILD, Polizei, CDU, Bundeswehr oder Deutsche Bank mit queerer Befreiung zu tun? Die Veranstalter*innen des „Cologne Pride“ (ja, natürlich ist es ist eine Marke) werben ganz aktiv um die Konzerne, die mit ihrer Präsenz nichts anderes als „targeted advertising“ betreiben. „Wir freuen uns sehr, über das wachsende Interesse von Unternehmen“, erklärt Cologne Pride: „Du hast Interesse daran, dein Engagement zum Thema Diversity und deine Marke bei diesem einzigartigen Event zu präsentieren? Dann nimm Kontakt mit uns auf. Wir freuen uns auf dich!“ Es ist so eklig wie normal. Währenddessen wird die Pride-Parade in Tiflis von Hunderten Nazis angegriffen und verwüstet, unter den Augen der Polizei (Abre numa nova janela).
Queere Sichtbarkeit wird weltweit angegriffen, Menschen riskieren alles, u.a. ihr Leben, wenn sie für ihre Befreiung und die Community auf die Straße gehen, und in Deutschlands Großstädten wird ein neoliberaler Schlager-Move in Regenbogenfarben veranstaltet – das ist alles so falsch! Alternativen gibt es hierzulande genug: Pride-Veranstaltungen in Kleinstädten, ohne Konzerne, dafür mit echter Botschaft oder alternative Events, die sich bewusst vom Anbiedern an das Bürgi-Milieu distanzieren. In Bautzen wurde gestern der erste CSD ever gefeiert! (Abre numa nova janela) Etwa 350 Menschen demonstrierten für die queere Befreiung, ganz ohne Konzerne, aber leider nicht ohne Störungen von rechts.
Zum Abschluss habe ich noch eine kleine Neuerung für alle Steady-Supporter*innen: Ab sofort verlose ich einmal monatlich unter allen Pfefferhasis (alle Pakete) ein Buch aus meinem „Gelesen-Stapel“. Im Juli hat Anna St. (Silent Support Hasi) gewonnen und darf sich aus den folgenden drei Büchern den Wunsch-Gewinn aussuchen:
· Jessamine Chan: Institut für Gute Mütter (Roman)
· Angelina Boerger: Kirmes im Kopf. Wie ich als Erwachsene herausfand, das ich AD(H)S habe
· Sebastian Hotz – Mindset (Roman)
Die nächste Verlosung findet am 6. August statt.
Ich danke allen Pfefferhasis für euren Support, die Unterstützung bedeutet mir viel. Danke – euch allen – wie immer fürs Lesen, habt es gut und passt auf euch und einander auf,
Hasengrüße!
Ulla