„Wokepedia“? Elon Musks neuester Streich im Kindergarten der Milliardäre
Der Tesla-Chef greift Wikipedia an: Ist das ein Kampf für Meinungsfreiheit oder der Versuch, die Kontrolle über die Deutungshoheit zu erlangen?
Musk wirft mit Buzzwords um sich
Elon Musk, der Mann, der uns die Mars-Kolonialisierung versprochen hat, hat offenbar gerade einen neuen Erzfeind gefunden: Wikipedia. Auf seiner Plattform X (vormals Twitter, weil wir noch nicht genug Namensverwirrung in der Welt haben) hat er seine Millionen Anhänger dazu aufgerufen, keine Spenden mehr an die Plattform zu leisten – bis sie ihre angebliche „Woke-Agenda“ ablegt. Für den Tech-Milliardär ist Wikipedia plötzlich zu inklusiv, zu gleichberechtigt und, naja, wohl einfach zu… „menschlich“?
Sein Beweis? Ein Grafikstück aus dem Jahresbericht 2023/24 von Wikipedia, das zeigt, dass knapp 29 % des Budgets in Diversität, Sicherheit und Inklusion fließen. Eine Frechheit, findet Musk offenbar. Denn wie wir alle wissen, ist es viel besser, wenn Online-Plattformen komplett unkontrolliert in der toxischen Suppe des Internets baden.
https://x.com/elonmusk/status/1871443771424116954 (Abre numa nova janela)„Gleichberechtigung? Wie könnt ihr nur!“
Musk, der übrigens in der Vergangenheit schon mal vorgeschlagen hat, Wikipedia in „Dickipedia“ umzubenennen (ja, wirklich), inszeniert sich hier als Kreuzritter für die Meinungsfreiheit. Natürlich lässt er dabei ganz nebenbei unerwähnt, dass auch sein eigenes Plattform-Imperium von fragwürdigen Moderationspraktiken und willkürlicher Zensur geprägt ist.
Und während Musk behauptet, Wikipedia sei „woke“, weil es Diversität fördere, bleibt völlig unklar, warum das eigentlich ein Problem sein sollte. Denn: Ist es wirklich so schrecklich, wenn Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen Zugang zu Wissen bekommen und dieses teilen können? Musk scheint das so zu sehen, vor allem, wenn es nicht seinem persönlichen Geschmack entspricht.
Die Doppelmoral in Musk-Manier
Es ist fast schon ironisch, dass Musk gleichzeitig behauptet, Wikipedia sei parteiisch, während er selbst regelmäßig Accounts von konservativen Influencern teilt und unterstützt, die offen ihre eigene Agenda verbreiten. Wikipedia ist nicht perfekt – das weiß jeder, der mal versucht hat, eine kontroverse Seite zu editieren. Aber der Vorwurf, dass sie systematisch rechtsgerichtete Ansichten zensiert, ist mindestens so lächerlich wie Musks milliardenschweres Ego.
Die Realität? Musk mag Wikipedia nicht, weil er die Kontrolle darüber nicht hat. Es geht ihm nicht um Meinungsfreiheit oder Ausgewogenheit. Es geht darum, seine eigene narrative Macht zu sichern. Denn wer die Informationen kontrolliert, hat die Macht – und das weiß Musk nur zu gut.
Fazit: Elon, wir sehen dich
Elon Musk, der Mann, der uns von Mars-Träumen erzählen will, scheint seine Zeit lieber damit zu verbringen, auf Wikipedia herumzuhacken und infantile Witze zu machen. Vielleicht sollte er ein paar Milliarden Dollar in eine eigene Enzyklopädie stecken, statt uns mit seiner Twitter-Tastatur-Kriegsführung zu langweilen.
Denn, Elon, wir verstehen es: Du willst die Welt retten. Aber könntest du das vielleicht mal mit ein bisschen weniger Drama und einem Hauch von Selbstreflexion tun?
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