TFP-Bewegung: Kreuzritter gegen den Fortschritt - oder gegen die Wirklichkeit?
Rechtskonservative Katholiken auf dem Vormarsch: Die TFP wettert gegen LGBTQ+, Frauenrechte und die moderne Gesellschaft - und will die Kirche zurück ins Mittelalter führen.
Nichts schreit so laut nach „Verteidigung der Werte“ wie eine Gruppe katholischer Fundamentalisten, die unter dem Deckmantel von „Tradition, Familie und Privateigentum“ (kurz TFP (Abre numa nova janela)) zurück ins finstere Mittelalter wollen. Die TFP-Bewegung entstand 1960 in Brasilien, angeführt von Plinio Corrêa de Oliveira (Abre numa nova janela), einem Mann, der in der Französischen Revolution den Ursprung allen Übels sieht. Man könnte fast meinen, er habe das Drehbuch zu einer historischen Seifenoper geschrieben: Heldenhafte Aristokraten, die von den bösen Massen gestürzt werden - und TFP (Abre numa nova janela) mittendrin, als letzte Bastion der „christlichen Zivilisation“.
Vom Adel träumen und gegen den Fortschritt kämpfen
Plinio de Oliveiras feuchte Träume von der Rückkehr zu „feudalen“ Herrschaftsstrukturen prägten das Manifest der TFP: Sein Werk „Revolution und Gegenrevolution“ entwirft eine fantastische Saga von „drei Revolutionen“, die alles Heilige zerstören wollen - die Renaissance, die Französische Revolution und den Kommunismus. Für die TFP (Abre numa nova janela) ist die Moderne nichts anderes als eine Verschwörung der „Bösen“, die Familie, Kirche und Eigentum zerstören wollen. Klingt vertraut, oder? Ja, es klingt wie aus dem Verschwörungsbaukasten.
Die Bewegung gibt sich elitär, versteht sich als eine Art Gegenbewegung zu allem, was nach Fortschritt riecht: LGBTQ+-Rechte? Ekelhaft. Frauen als Priester? Unvorstellbar. Und der Zölibat, der muss natürlich bleiben - schließlich will man die gute alte Zeit der Unfreiheit und Unterdrückung nicht aufgeben. Die TFP hält es für einen geradezu gottgegebenen Auftrag, die „christliche Zivilisation“ gegen den moralischen Verfall zu verteidigen.
Prozessionen, rote Schals und Verschwörungsgeschwätz
Doch es wird nicht nur fleißig philosophiert, sondern auch demonstriert. Mit ihren ikonischen roten Schärpen und einer Vorliebe für Trommelwirbel ziehen die TFPler wie selbsternannte Kreuzritter durch die Straßen, immer auf der Suche nach neuen „Feinden Gottes“. Sei es der „Marsch für das Leben“ gegen Abtreibung (Abre numa nova janela) oder eine Prozession in Frankfurt gegen den Synodalen Weg - die TFP weiß, wie man Aufmerksamkeit erregt. Und natürlich dürfen auch die klassischen Verschwörungstheorien nicht fehlen: Von „Deep Church“ bis „Great Reset“ ist alles dabei.
Das Ziel? Zurück in die Steinzeit - natürlich im Namen der Tradition
Die TFP hat sich international ausgebreitet und ist inzwischen vor allem in den USA ein gern gesehener Partner der religiösen Rechten. Aber auch in Europa, zum Beispiel in Polen, hat sie sich mit ihren Protesten gegen Abtreibungsrechte und LGBTQ+-Anliegen einen Namen gemacht. Ihr Ziel? Eine Kirche und Gesellschaft, die keine Modernisierung zulässt und den Status quo des frühen 20. Jahrhunderts verteidigt. Also quasi: Rückwärts immer, vorwärts nimmer!
Fazit: Mit roten Schärpen in den Abgrund der Reaktion
Was bleibt also zu sagen? Die TFP ist nicht einfach eine konservative Gruppe. Sie ist eine Organisation, die hartnäckig an überholten Ideologien festhält und ihre Vision von „Tradition, Familie und Besitz“ mit allen Mitteln verteidigt. Fortschritt, Integration oder gar Gleichberechtigung? Fehlanzeige. Die TFP träumt von einer Welt, die längst vergangen ist - und das ist auch gut so.
Aber hey, rudern wir doch einfach alle zurück in die „gute alte Zeit“. Klingt doch lustig, oder?
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