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Die wahren Raunächte

Die wahren Raunächte

Ich wurde nochmal gefragt, warum jetzt die Raunächte stattfinden. Ich hatte zwar im letzten Jahr einen ausführlichen Artikel darüber geschrieben, aber leider habe ich den gelöscht.

Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung.

Unser Jahreszyklus, bzw. der Zyklus der Natur, ist von vier Kardinalpunkten gemarkert. Jeweils zu den Tagundnachtgleichen und zu den Sonnenwenden. Die Tage zur Sommersonnenwende bezeichnen die 12 heiligen hellen Tage. Also 6 helle Tage vor der Wende und die 6 hellen Tage nach der Wende.

Der Gegenpol sind die Raunächte zur Wintersonnenwende im Dezember. Sechs Raunächte vor und sechs Raunächte nach der Sonnenwende.  Die Sonnenwende ist immer der eigentliche Kardinalspunkt, der Mittelpunkt einer Wende.

Diesen Jahreszyklus, den wir in alten keltischen Rädern wiederfinden und in allen weiteren Medizinrädern, ist ein Kalender, der nicht auf abstrakten nummerischen Kalendern basiert, sondern sich aus dem unmittelbaren Erleben der werdenden und vergehenden Natur ergibt.

Das ist der Unterschied.

Der Kult um die Raunächte, so wie sie heute konsumiert und vermarktet werden, ist mal wieder eine Täuschung der Zeit.

Die heutigen Raunächte sind nach dem gregorianischen Kalender, wo sie meist ab dem 24.12. anfangen und bis zum 6. Januar praktiziert werden, erdacht.

Sie sollen aus einer Lücke von 12 Tagen entstanden sein, und hier ist schon erkennbar, dass alle nummerischen Kalender nicht genau sind und sogar verfälscht worden.

Der julianische Mondkalender wurde abgeschafft und der gregorianische Sonnenkalender mit seinen 365 Tagen wurde eingeführt.

Die Kalenderreform führte folgende Veränderungen mit sich:

Bei der Einführung des neuen Kalendersystems wurden einige Tage übersprungen. Wo der Übergang im Jahr 1582 erfolgte, wurden 10 Tage weggelassen. Je später der gregorianische Kalender eingeführt wurde, desto mehr Tage fehlten im Kalender.

Neue Regeln für die Bestimmung des Osterdatums wurden ebenso eingeführt.

Wurde nicht nur der Weihnachtsabend auf den 24.12. verlegt, der Geburt des Sonnenkindes, so sind die dazugehörigen Raunächte ebenso verlegt worden.

Es wurde angepasst, so wie es einem passt.

Die wahre Geburt des Sonnenkindes, die Zeit, in der das Licht wiedergeboren wird, ist aber logischerweise der 21./22.12.

Und die Raunächte sind die Vorbereitung auf die Geburt und das Annehmen des Lichtes, bzw. dieses Geschenkes und das darauffolgende Feiern.

Die Wintersonnenwende stellt den Zenit dar, in der die Herrschaft der Dunkelheit sein Ende findet und die Mutter Erde in der Stille das Sonnenkind gebiert.

Das Kind verlässt den Schoß der Mutter. So wie alle Kinder der Erde es tun sollten. Den Schoß der Mutter verlassen, bzw. die Mutter das Kind freigeben muss oder der Lichtvater das Kind der Mutter entreißen sollte, wenn es sich um die dunkle Mutter handelt.

Damit das Kind sich zum Lichtvater wenden kann, um das Licht auf die Erde zu bringen.

Den heutigen konsumierenden Raunächten fehlt meist jegliche Verbindung zur Naturnähe und Freiheit. Es wurde eher einem kirchlichen Paradigma angepasst.

Die jeweiligen Jahreskreisfeste sind Polaritäten, die den Kalenderheiligen gegenüberstehen.

Setzt man sich aber mit der Natur und dessen Zyklen auseinander, dann kann direkt erfahren und gesehen werden, wie ein Zyklus abläuft und was die Wintersonnenwende wirklich bedeutet mit den dazugehörigen Raunächten.

Die Sonne wandelt im Jahreskreis von den dunklen Wurzeln zur Wintersonnenwende hinauf zum durchlichteten Wipfel der Sommersonnenwende.

Unsere Vorfahren, die Germanen und Kelten waren noch eingebunden in diesem alten Wissen, in der Natürlichkeit und Lebendigkeit der Naturabläufe.

Ihre Zeitrechnung basiert noch auf die Beobachtung der Vegetation und nicht die später übernommene Sternenbildkonstellation, was ja auf die Sumerer zurückgeht und von den Römern übernommen wurde.

Warum 12 Raunächte, bzw. 12 helle Tage?

Die 12 symbolisiert die zwölf Strahlen (Wirkungsfelder) wieder, in denen wir eingebunden sind oder den sogenannten Zodiak der Sternzeichen, die zwar auch dämonisch besetzt sind, aber uns letztendlich in unserer Entwicklung fördern sollen. Es geht über die zwölf Ritter der Tafelrunde hinaus, wobei König Artur hier das Sonnenkind, das Licht ist. Und die runde Tafel aus Eiche symbolisiert den Lebensbaum wieder.

Heute steht oftmals Jesus mit seinen 12 Jüngern (Wirkungsfeldern) für diese Strahlen, bzw. das Licht.

Jesus als menschgewordenes Licht. Und geht unsere Reise nicht auch dorthin?

Wir werden endlich ein Mensch des Lichtes.

Es ist unser Abstieg vom Kreuz des Leidens in den wahren menschlichen Körper und zugleich der Aufstieg aus dem Schoße der Mutter, um wahrhaftig auf und mit der Erde zu leben.

Der Mensch sollte sich daher aus allen ödipalen Begrenzungen befreien, um ein wahrhaftiger Mensch zu sein, damit er sein Licht leben kann.

Das sagt uns sogar schon die Sphinx, bei den Pyramiden von Gizeh.

Egal, aus welcher Perspektive wir es sehen, es geht immer um das SEIN.

Egal, welchen Namen du ihnen gibst, es geht immer um das SEIN.

Ob es die Tafelrunde ist, ein Medizinrad, ein keltisches Baumrad, alles ist ein Mandala des Seins. Ein Säen, ein Aufkeimen und Erblühen, ein Ernten und Vergehen, ein Sterben. Und wieder geht es von vorne los. An nichts festhaltend.

Egal ob zur Mitsommerwende oder zur Wintersonnenwende, immer werden diese zwölf Aspekte und Wirkungsfelder gefeiert. Und das auch wiederum 12 Tage oder Nächte.

Sie sind also nicht das, was uns implementiert wurde, das Fehlen von irgendwelchen Tagen oder Nächten. Es ist das Loslassen des Vergangenen, die Dankbarkeit und die Ausrichtung auf das Neue, ein Feiern des ewigen Lebens.

Eine Vorbereitung auf die Geburt und das Leben des Lichtes.

Und das Verstehen der Zyklen des Werdens und Vergehen, dann fürchtet man auch den Tod nicht.

Weil man dann weiß.

Ich komme wieder!

Es ist egal, wann du deine Raunächte feierst. Hauptsache du tust es, setzt dich nochmal mit dir auseinander, bereinigst dich und empfängst das neue Licht in dir.

Andreas

 

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