Fastnacht und Kultur? - Definitiv ja!
Liebe Kulturinteressierte,
etwas verspätet wünsche ich euch ein gutes, neues Jahr und hoffe, ihr seid alle gut reingekommen. Ich freue mich auf ein kulturell vielfältiges 2025, viele Begegnungen und auf das weitere Sichtbar Machen der Kultur im Landkreis Limburg-Weilburg.
Weihnachten und Silvester sind vorbei, die nächste Jahreszeit steht vor der Tür – die fünfte Jahreszeit! Anfang Februar geht es los und endet am 5. März, Aschermittwoch. Daher habe ich für den ersten Kulturnewsletter im neuen Jahr mit dem Dreierbund-Prinzenpaar gesprochen.
Viel Spaß beim Lesen!
Fünf Wochen „Helau“, Faschingslieder und Kostüme, kein Wochenende ohne Kappensitzungen. Man kommt am Thema nicht vorbei, denn es ist überall präsent. Und seit Jahren habe ich das Gefühl, dass es nur schwarz oder weiß gibt – totale Liebe oder totale Verachtung, dazwischen gibt es nicht viel.
Ich kann die negativen Gefühle teilweise sehr gut nachvollziehen, hatte ich sie selbst einmal. Ich bin ohne Fasching großgeworden, komme aus einer Region, wo dies nicht Thema war. Dann hier mittenrein und als Freie Journalistin musste ich über die Veranstaltungen berichten. Für mich ein absoluter Kulturschock. Ich nehme das Ende vorweg – inzwischen sind wir sogar Mitglied in einem Fastnachtsverein und ich besuche auch gerne einzelne Sitzungen. Ein richtiger Fastnachter werde ich nie, aber es ist ein schöner Abend, es ist Geselligkeit und Miteinander. Was hat mich zum Umdenken gebracht? Dies war ein langes Gespräch mit dem damaligen Präsidenten des Rauchclubs Limburg und danach auch Offenheit und Neugierde dieser Tradition gegenüber.
Ist Fastnacht Kultur?
Definitiv ja! Sie ist ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Tradition und Identität vieler Regionen. Fastnacht, Karneval oder Fasching – die Namen sind sehr verschieden. Doch das Brauchtum ist tief in der Geschichte verwurzelt und umfasst zahlreiche kulturelle, soziale und sogar politische Aspekte. Nachfolgend fünf Gründe, warum Fastnacht zur Kultur zählt:
1. Historische Wurzeln:
Die Fastnacht ist eng mit christlichen Traditionen verknüpft, es ist die Nacht vor dem Fastenbeginn und leitet die Fastenzeit ein. Sie ist ein Beispiel dafür, wie kulturelle Bräuche über Jahrhunderte hinweg weiterentwickelt und bewahrt wurden.
2. Künstlerische Ausdrucksformen:
Masken, Kostüme, Musik, Tanz und Büttenreden sind zentrale Elemente der Fastnacht. Diese sind nicht nur Ausdruck von Kreativität, sondern auch von regionalen Besonderheiten, die kulturelle Identität prägen.
3. Soziale Bedeutung:
Fastnacht bietet Raum für Gemeinschaft und sozialen Austausch. Vereine, Gruppierungen und Umzüge fördern das Miteinander und stärken den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft.
4. Kulturelle Spiegelung:
In der Fastnacht wird oft gesellschaftliche Kritik auf humorvolle Weise geäußert. In Büttenreden und Umzügen spiegelt sich die Gesellschaft wider, teils mit einer gehörigen Portion Satire – ein wichtiges Element kultureller Reflexion.
5. Regionale Vielfalt:
Die Art und Weise, wie Fastnacht gefeiert wird, variiert stark von Region zu Region und sogar von Ort zu Ort, was die kulturelle Vielfalt und Identität stärkt. Von der schwäbisch-alemannischen Fastnacht über den rheinischen Karneval bis hin zu lokalen Besonderheiten wie der Mainzer oder Kölner Fastnacht – jede Region bringt ihre eigene Kultur und Tradition ein.
Fastnacht ist mehr als ein Fest – sie ist ein lebendiges Stück Kultur, das Traditionen bewahrt, Kreativität fördert und Gemeinschaft stiftet. Sie zeigt, wie eng Kultur, Brauchtum und gesellschaftliches Leben miteinander verwoben sind. Auch wenn es uns in den fünf Wochen immer sehr präsent erscheint, ist das Vereinsleben das ganze Jahr aktiv, finden weitere Veranstaltungen oder auch Jugendarbeit statt. Die Vereine bringen sich in ihren Kommunen ein und gestalten dort Events mit. Nur manchmal ist dies nicht so präsent.
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Nachgefragt …. Beim Prinzenpaar
Vor kurzem habe ich mich mit dem aktuellen Prinzenpaar getroffen und wollte ihre Meinung hören. Am 11.11.2024 war es so weit - die Tollitäten für die Kampagne 2024/25 wurden dem närrischen Volk präsentiert. Prinzessin Tanja I. und Prinz Holger I. vom Staffeler Berg regieren nun bis zum Aschermittwoch.
Tanja Zimmermann und Holger Rädisch sind das erste Prinzenpaar aus Staffel. Staffeler Tollitäten gab es in der Vergangenheit bereits, doch die Prinzen waren immer allein unterwegs. Tanja Zimmermann wäre nicht traurig gewesen, wenn auch ihr Mann Holger allein in der Kampagne vorne auf der Bühne stehen würde, doch für ihn war klar: „Ganz oder gar nicht!“ Und so sind beide als erstes Staffeler Prinzenpaar in den nächsten Wochen im Namen der Fastnacht unterwegs.
In der heimischen Fastnacht sind sie schon lange dabei – Tanja tanzend in den Tanzgruppen, beide engagiert im Vorstand und im Elferrat. Den beiden ist schon bewusst, dass auf die anderen Vorstands- und Elferratsmitglieder mehr Arbeit zukommt, weil sie jetzt als Prinzenpaar unterwegs sind, aber sie sind alle ein gutes Team. Es ist eine lange Kampagne und sie haben bereits die ersten Veranstaltungen, um sich zu präsentieren und langsam reinzukommen. Sie können es jetzt auch nicht mehr erwarten, dass es richtig losgeht. Sie wünschen sich, dass alles funktioniert und es ihnen gelingt, die gute Stimmung rüberzubringen. Dabei möchten sie gesund und bodenständig bleiben. Und für den Dreierbundzug am Faschingsdienstag wünschen sich beide schönes Wetter.
Da es bei mir um Kultur geht, wollte ich wissen, wie es bei ihnen allgemein im Verein aussieht. Der Verein ist recht gut aufgestellt. Einen guten Zulauf gibt es vor allem bei den Tanzgruppen mit Kindern aus dem Grundschulbereich. Was in der Vereinsarbeit fehlt, ist ein wenig die Mittelschicht, die älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ist Fastnacht Teil der Kultur fragte ich die beiden? Natürlich, so ihre Antwort. Und was sagen sie denen, die mit Fastnacht nicht so viel anfangen können? „Wir wollen den Leuten Freude und Spaß bringen, es geht um das gesellige Zusammensein und für ein paar Stunden mal alle Probleme zu vergessen“, so Holger.
Ihre Regentschaft verbinden die beiden mit einem guten Zweck und sammeln Spenden für die Malteser, Bereich Zivil- und Katastrophenschutz:
H.Rädisch/ Prinzenpaar 2024/2025
IBAN: DE32 5115 0018 0000 0564 40
Verwendungszweck Prinzenpaar 24/25
Ich wünsche den beiden eine tolle Kampagne!
Zum Schluss
kirche.kunst.kultur präsentiert Mooderlabbe am Samstag, 25.01.2025 ab 20.00 Uhr im Pfarrsaal in Ellar. Mooderlabbe ist eine 13-köpfige Band aus Elz und schon der Name lässt keinen Zweifel daran, dass der Spaß an und mit der Musik absolut im Vordergrund steht. Ein Schwerpunkt des Programms ist die Soulmusik, aber auch viele andere Spielarten der Rock- und Popmusik werden bedient. Die Kombination aus 3 Solostimmen, einem fetzigen Bläsersatz und einer eingespielten Rhythmusgruppe garantiert ein besonderes Hörerlebnis. Vorgestellt werden Songs von unter anderem Tina Turner, Aretha Franklin, Earth & Wind and Fire und Stevie Wonder sowie den Four Seasons, Billy Joel, Christopher Cross und Abba. Die Band freut sich sehr darauf, die Konzertsaison 2025 in Ellar im Rahmen von kirche.kunst.kultur zu eröffnen. Der Eintritt an der Abendkasse beträgt 6,00€.
Die Kleinkunstbühne Thing lädt ebenfalls zu ihrem nächsten Event ein. Karl-Heinz Helmschrot präsentiert sein Programm: „Schnitt-Material“ - Geschichten in ganz unterschiedlichen Farbnuancen, auch jenseits der Worte - am Freitag, 24. Januar um 20 Uhr auf der Kleinkunstbühne Thing (Clubebene der Stadthalle Limburg). Es gibt einen Querschnitt seiner künstlerischen Schaffensbreite, von Zirzensik über Musikkabarett bis zu Körpertheater, Improvisation und Standup- Comedy. Ob Schlagzeugsolo mit Keulen, Walgesänge auf der singenden Säge, Wortgefecht mit Cigarboxes oder ob er seinem Publikum verbal den Kopf wäscht. Mehr dazu auf der Homepage des Thing (Abre numa nova janela).
Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr reingekommen. Es ist jetzt schon ein paar Tage alt. Ihr habt in diesem Jahr besondere, kulturelle Highlights? Dann gebt mir gerne Bescheid. Ihr habt Anregungen? Dann schreibt mir!
Liebe Grüße
Eure Heike
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