Es muss immer weitergehen
Liebe Leser*innen,
meine Tage sahen zuletzt so aus:
Ich stehe auf und öffne die Dachluke. Ich lausche den Mäusen und den Krähen, koche mir einen Tee und setze mich an den Schreibtisch. Ich öffne ein Manuskript, das etwas mehr als ein Jahr auf meinem Schreibtisch liegt und dann schreibe ich. Parallel unterhalte ich mich mit Raffi und manchmal mit Christiane. Und selbst wenn wir uns nicht sprechen, so fühle ich mich doch verbunden.
Und dann erbitte ich mir eine finale Deadline, weil ich nur so die Dinge wirklich beenden kann und es funktioniert. Wir schreiben und lachen und ich beginne, mich wieder wie im Studium zu fühlen, kurz bevor eine große Abschlussarbeit fertig wird. Ich muss mir dabei sagen, dass es am Ende keine Note geben wird und ich deswegen nicht nervös sein muss. Unsere Gehirne sind niedlich. Ich lese die Texte so oft, dass ich sie nicht mehr verstehe. Also beginne ich wieder, Kaffee zu trinken und dann geht es. Nun muss ich mich entwöhnen. Auf den Kopfschmerz habe ich so gar keine Lust.
Wir versenden unser Manuskript, an dem Raffi und ich so lange geschrieben haben und sprechen danach noch bis Mitternacht und ich fühle mich erleichtert. Das Lektorat läuft in diesem Moment und meine Gedanken beginnen zu wandern. Eben schrieb ich eine Mail wegen eines anderen Buches, vielleicht wird es was. Es muss immer weitergehen, so ist es mit dem Schreiben. Denn wenn man nicht schreibt, dann ist man entweder tot oder man schreibt nicht.
Dieses Wochenende lesen wir. Die Lüneburger Autor*innengruppe Wortkollektiv lädt am 10. und 11. November zur Wortkollektivlesung in die DÜNE ein. Beginn ist ab 19 Uhr. Eintritt ist frei, über Spenden freut sich die Gruppe. Neben anderen lieben Leuten lese ich am Samstag.
Hier bald wieder mehr
Eure Jess