Macht meine Ideenflut mich zu einem kreativen Menschen? 🤔
Wenn mir jemand sagt, ich sei so unglaublich kreativ, dann ist mein erster Impuls zu widersprechen. Ich bin keine Künstlerin, ich erschaffe keine Kunstwerke. Weil mir dieses Bild als erstes in den Kopf kommt, wenn von Kreativität gesprochen wird.
Doch was genau ist Kreativität?
Dieser Frage und was Kreativität mit "vielen Ideen haben" zu tun hat, gehen wir in diesem Artikel gemeinsam auf den Grund.
Bist du bereit? Würdest du dich eher als kreativen Menschen oder als einen Menschen mit vielen Ideen bezeichnen? Womit fühlst du dich wohler?
"Der kreative Mensch hat eine niedrigere Schwelle oder eine größere Sensibilität für die Lücken oder den Mangel an Geschlossenheit, die in der Umwelt existieren" [Stein, 1953, S. 312]
Ich habe mich ein wenig eingelesen. Das erste was mich überrascht hat war, dass der Begriff "Kreativität" erst seit den 1950er Jahren so richtig erforscht wird. Vom Gefühl hätte ich gesagt, es ist ein uraltes Konzept bzw. Wort. 🤷♂️
In den vielen Definitionsversuchen - auf die ich hier nicht eingehen werde, denn es sind sehr viele - kommt eins klar raus. Kreativität als solches ist ein schwer erfassbares Ding. Doch es lassen sich einige gemeinsame Elemente finden:
Kreativität bedeutet:
Eine breite Aufmerksamkeit (Hallo viele Interessen und zahlreiche angefangene Hobbies 😅)
Fähigkeiten zu losen Assoziationen bzw. durchlässige kognitive Strukturen (was auch immer das genau bedeuten soll, doch für mich hört es sich sinnvoll an 🤷♂️)
Fähigkeit zur Umstrukturierung und Neudefinition von bekannten Formen, Gegenständen oder Begriffen
Kreativität unterliegt einer Dualität
Es geht zum einen darum Neues zu erzeugen und andererseits darum, dieses Neue zu bewerten und weiterzuentwickeln - es geht also auch um die Qualität dessen, was im kreativen Prozess entsteht.
Ideenflut vs. Kreativität: Meine Einschätzung über den Zusammenhang
Ganz konkret und wenig hilfreich beim Vergleich von Kreativität und Ideen wird es hier:
So definieren Csikszentmihalyi und Wolfe (2000) in ihrem systemischen Ansatz Kreativität als Ideen oder Produkte, die originell sind, von der jeweiligen Gesellschaft bzw. Kultur hochgeschätzt werden und ausgearbeitet sein bzw. funktionieren müssen.
Hier wird Kreativität mit dem Haben und Umsetzen von Ideen definiert. Ist es also doch das Gleiche? 🤔 Ich gestehe mir raucht der Kopf. 🤯
Bin ich automatisch kreativ, weil ich viele Ideen habe? Oder zählt, dass nur als Kreativität, wenn meine Ideen ausgearbeitet sind, funktionieren und von anderen hoch (!) geschätzt werden?
Ist die bloße Anzahl von Ideen wirklich ein Maßstab für Kreativität? Beleuchten wir gemeinsam ein paar Argumente.
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