Vogelmiere
Für Gärtner ein gefürchtetes Unkraut! So sehr, dass es früher sogar Rituale an Johanni gab, um die Pflanze auszurotten. Hört sich ja beängstigend an! Dabei geht es heute um ein sehr unscheinbares Kraut, das aber mit wertvollen Inhaltsstoffen vollgepackt ist: die Vogelmiere.
Vogelmiere (Stellaria media)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Giftigkeit: ungiftig, enthält jedoch Saponine, die Schleimhautreizend wirken können. Daher liest man manchmal, dass man die Vogelmieren nicht im Übermaß essen sollte.
Botanik: Die Vogelmiere ist ein niederliegendes Kraut und wächst teppichartig. Die einjährige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 5 bis 10 cm. Sie hat eiförmige und leicht spitz zulaufende Blätter (0,5 – 2 cm), die einen glatten Blattrand haben. Sie wachsen jeweils gegenständig an den stark verästelten Stängeln. Dieser ist rund und einzeilig behaart. Das ist eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale. Das zweite wichtige Merkmal ist der dehnbare innere Gefäßbündelstrang, den man sieht, wenn man den Stängel vorsichtig auseinander zieht. (Zu den Erkennungsmerkmalen und zu möglichen Verwechslungen mehr im Video)
Sie bildet fünfblättrige, weiße Blütenblätter, die jeweils zweiteilig sind. Bei günstigem Klima blüht die Vogelmiere das ganze Jahr über, immer in frostfreien Phasen.
Inhaltsstoffe: Flavonoide (Rutin), Schleimstoffe, Triterpen-Saponine, Phenolsäure, Antrachinone, Vitamine, Mineralstoffe, Tannine und Terpenoide.
Heilkundliche Anwendung:
Äußerlich: Frisch gepresster Saft auf juckende Hautpartien oder einen Aufguss zubereiten und gekühlt für Kompressen und Bäder verwenden. Als Ölauszug in Cremes gegen Juckreiz und Ekzeme. Bei entzündeten Augen. Vogelmiere kann äußerlich als Umschlag oder Salbe bei Geschwüren, Furunkeln und Schuppenflechten helfen.
Innerlich: bei Reizdarmsyndrom, Husten, Nieren- und Blasenleiden und zur allgemeinen Stärkung des Organismus (auch als Frühjahrskur). Als Tee bei rheumatischer Arthritis und Halsentzündungen. Frischer Saft zu Leberreinigung. Da es sehr viele Mineralien enthält, unterstützt das Kraut den Körper während der Rekonvaleszenz.
Anwendung in der Volksheilkunde: Dass die Vogelmiere eine Zeit lang nicht besonders beliebt, sondern als Unkraut verschrien war, kann man an folgenden Brauch erkennen: Wenn man zu Johanni zum Mittagsläuten die Vogelmieren an allen vier Ecken des Hauses jätet, kann man sie gänzlich ausrotten
Achtung: Alle Hinweise auf Heilwirkung und Gebrauch der Heilpflanze haben ausschließlich informativen Charakter. Ich übernehme keine Garantie und Haftung für Anwendungsmöglichkeiten, außerdem empfehle ich hinsichtlich eigener Anwendungsmöglichkeiten ausdrücklich Rücksprache mit Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.
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Im Rezeptvideo zeige ich euch, wie man daraus ganz einfach eine hautberuhigende Schüttellotion zubereitet.
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