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Gartensprechstunde Februar

Welche Frühblüher brauchen Hummeln, welche Pflanzen vertragen sich mit Ameisen – und wie werdet ihr Schildläuse los? In der ersten Gartensprechstunde des Jahres geht es um naturnahes Gärtnern: von der richtigen Erde für Gemüse in Töpfen über das Pflanzen von Bäumen bis hin zu insektenfreundlichen Hecken. Ich beantworte eure Fragen und freue mich, mit euch in die neue Gartensaison zu starten!

Willkommen zur ersten Gartensprechstunde! Ab jetzt gibt es sie jeden Monat – zusätzlich zu den regulären Gartenthemen. Ich freue mich riesig über das viele tolle Feedback, die spannenden Fragen und die wachsende Community hier. Bald knacken wir die 1000 Abonnent:innen – unglaublich, dass so viele von euch dabei sind! 🥰

Gleich vorweg: Natürlich kann ich nicht jede Frage beantworten. Manche sind sehr spezifisch, andere lassen sich aus der Ferne schwer beurteilen, und manchmal sind es einfach zu viele. Aber ich bemühe mich, möglichst viele relevante Themen aufzugreifen und Antworten zu liefern, die euch weiterhelfen. Am Ende des Monats werde ich immer ein Formular herumschicken, in das ihr eure Fragen eintragen könnt. Generelle Themenideen und -wünsche könnt ihr über das Formular hier einreichen» (Abre numa nova janela).

Also, legen wir los – hier kommen eure Fragen und meine Antworten für den Februar!

Welche Frühblüher brauchen die ersten Hummeln? Wo kann ich am besten Frühblüher kaufen? Wann ist der beste Zeitpunkt um eine neue Fläche mit Frühblühern zu versehen?

Die ersten Hummeln, die am Anfang des Jahres unterwegs sind, sind die Königinnen, die meist ab Februar oder März ausfliegen. Sie sind besonders auf Frühblüher angewiesen, das stimmt!

Zu den hilfreichsten Zwiebelpflanzen gehören Krokusse, Schneeglöckchen – die auch bei Schmetterlingen sehr beliebt sind –, Winterlinge, Blausterne, Gelbsterne, Narzissen, Traubenhyazinthen, Tulpen, vor allem Wildtulpen, und verschiedene Zierlaucharten. Auch einige Wildstauden und Frühblüher spielen eine große Rolle, darunter Buschwindröschen, Scharbockskraut, Lerchensporn – einer meiner absoluten Favoriten –, verschiedene Primelarten, Lungenkraut und Leberblümchen. Zusätzlich gibt es Gehölze, die früh im Jahr Pollen liefern, allen voran die Hasel und die Sal-Weide.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um eine neue Fläche mit Frühblühern zu versehen?

Zwiebelpflanzen solltet ihr im Herbst, also so zwischen September und November, setzen. Stauden könnt ihr – je nach Art – entweder im Frühjahr oder im Herbst pflanzen. Gehölze wie Weiden oder Haseln solltet ihr zwischen Oktober und März setzen, solange der Boden nicht gefroren ist.

Wo könnt ihr Frühblüher kaufen?

Ich bestelle meine Pflanzen meistens im Internet, da da mehrere Fragen kamen, mache ich das direkt alles: Die Gehölze bei Baumschulen wie die Baumschule Horstmann, da hatte ich ausschließlich positive Erfahrungen gemacht, und auch wenn mal was nicht okay ist, ist der Service makellos. Das kam aber erst einmal vor (habe da schon rund 30 Gehölze bestellt). Stauden und ähnliches kaufe ich gern bei Lichtnelke Pflanzenversand, Zwiebeln gern bei Gräfin von Zeppelin, die haben tolle Sorten, und bei Dutch Grown, Horstmann und manchmal bei Poetschke. Rosen gern ebenfalls der “Gräfin”, bei Horstmann, aber auch beim Rosenhof Schultheis. Nein, das ist keine Werbung oder so ;). Your experiences may vary.

Wichtig ist, dass ihr beachtet, dass es verboten ist, Schneeglöckchen oder andere Pflanzen in der Natur, in Parks usw. auszugraben und mitzunehmen. Macht das also bitte nicht. :)

Was kann man jetzt im Februar schon vorziehen?

Ich werde bald sowieso einen extra Artikel zu meiner Anzucht machen. Und es kommt sehr darauf an, welches Konzept ihr mit euren Gärten/Balkonen verfolgt. Die Voranzucht kann beispielsweise im Februar bei Artischocken, Auberginen, Basilikum, Blumenkohl, Chili, Frühlingszwiebeln, Gurken, Kerbel, Knollenfenchel, Knollensellerie, Lauch, Majoran, Melonen, Paprika, Peperoni und Physalis losgehen. Im Frühbeet gehen im Februar schon frühe Kohlsorten, Kresse, Kohlrabi, Petersilie, Porree, Radieschen, Rettiche und einige Salate. Direkt ins Beet könnt ihr jetzt schon Spinat und Dicke Bohnen aussäen, solange der Boden frostfrei ist. In geschützten Lagen eignen sich auch Radieschen und frühe Rettichsorten für die ersten Aussaaten direkt in den Boden!

Wie schaffe ich es, nicht andauernd Massen an Erde zu kaufen?

Ein eigener Komposthaufen ist der beste Weg, um dauerhaft Erde zu produzieren. Statt Erde zu kaufen, können organische Materialien wie Küchenabfälle (Obst- und Gemüseschalen), Laub, Grasschnitt, Eierschalen, Kaffeesatz, Strauchschnitt und Pflanzenreste kompostiert werden. Mikroorganismen, Pilze und Bodenlebewesen wandeln diese Stoffe mit der Zeit in wertvollen Humus um, der als Erde oder zur Bodenverbesserung verwendet werden kann. Je nach Methode dauert das zwischen einigen Monaten und zwei Jahren. Pluspunkt bei der Sache: Die Wasserhaltefähigkeit verbessert sich dann auch im Boden! Wer wenig Platz hat, kann auch mit Wurmkompostern oder Bokashi-Eimern arbeiten, die schneller verwertbaren Dünger und Humus liefern.

Wenn ihr Hochbeete oder Kübel bepflanzen wollt, müsst ihr sie nicht komplett mit teurer Pflanzerde füllen. Stattdessen gibt es eine Schichtmethode, die Erde spart und gleichzeitig langfristig Nährstoffe liefert:

  • Unterste Schicht: Grobe Äste, Zweige und Strauchschnitt – das sorgt für eine gute Durchlüftung und speichert Feuchtigkeit. Zudem haben die Würmer, Mikroorganismen und Pilze dann was zu knabbern.

  • Mittlere Schicht: Halbreifer Kompost, Grasschnitt, Laub oder Pflanzenreste – das zersetzt sich langsam und gibt nach und nach Nährstoffe ab.

  • Obere Schicht: Hochwertige Pflanzerde oder gut verrotteter Kompost – hier kommt das Saatgut rein oder die Pflanzen werden reingesetzt.

Diese Methode spart nicht nur Erde, sondern sorgt auch für eine gute Drainage und langfristige Bodenfruchtbarkeit!

Auch im Gartenbeet könnt ihr das ständige Ausbringen neuer Erde vermeiden, indem ihr den vorhandenen Boden gesund haltet. Eine einfache und wirkungsvolle Methode ist das Mulchen: Eine Schicht aus Laub, Grasschnitt, Stroh oder Holzhäcksel auf den Beeten schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion, während sie sich langsam zersetzt und neue Nährstoffe liefert. Auch Gründüngung, also der Anbau von Pflanzen wie Klee oder Senf, verbessert die Bodenstruktur und erspart den Zukauf von Erde. Dazu werde ich auch noch ausführlichere Beiträge bringen!

Insektenfreundliche Hecke, was kann ich da pflanzen?

Eine insektenfreundliche Hecke ist wirklich so viel toller als eine Standardhecke. Wichtig ist natürlich, einheimische Sträucher zu wählen, die Blüten haben, mit denen unsere heimischen Insekten auch was anfangen können. Frühblüher wie Kornelkirsche, Schlehe und Weißdorn versorgen Wildbienen und Hummelköniginnen im Frühjahr. Später folgen Holunder, Pfaffenhütchen, Berberitze und Schneeball, die neben Blüten auch Beeren für Vögel bieten. Win-Win! Für eine lange Blütezeit eignen sich Felsenbirne, Sanddorn und Johannisbeere. Sie locken mit nektarreichen Blüten Schmetterlinge und Bienen an und tragen später Früchte, was natürlich doppelt toll ist. Ich finde, alle Leute sollten zumindest Teile ihrer Hecke durch eine Naschhecke auflockern.

Wichtig ist bei der Sache natürlich, die Hecke nicht zu häufig und radikal zu schneiden, damit Blüten und Beeren sich überhaupt bilden können. Wer Platz hat, kann eine mehrreihige Struktur anlegen – streng geschnitten an der Grundstücksgrenze, und innen lockere Büsche, die natürlich wachsen. so entsteht ein naturnaher Lebensraum für Insekten und Vögel!

Wann pflanze ich am besten Bäume?

Die beste Pflanzzeit für Bäume mit nackten Wurzeln ist der Herbst oder das zeitige Frühjahr. Im Herbst, etwa von Oktober bis Dezember, können die Wurzeln vor dem Winter noch gut anwachsen, während die Krone kaum Wasser verdunstet. Dadurch startet euer Baum im Frühjahr mit einem Wachstumsvorsprung. Falls ihr im Herbst nicht pflanzen könnt, eignet sich auch das frühe Frühjahr (Februar bis April), bevor die Vegetationsperiode beginnt. Wichtig ist, dass der Boden nicht gefroren ist und der Baum genügend Zeit hat, Wurzeln zu bilden, bevor es heiß und trocken wird! So kann die ganze Energie ins Wurzelwachstum fließen, bevor Blätter und Co. an ihm zehren. Containerbäume (also Bäume im Topf) könnt ihr theoretisch das ganze Jahr über pflanzen, aber auch hier sind Herbst und Frühjahr besser. Im Sommer wird es gegebenenfalls schwieriger, da ihr mehr gießen müsst und der Baum dann vielleicht schlechter anwächst. Das hängt aber auch sehr davon ab, was für ein Standort es ist. Ich habe letztes Jahr rund 30 Gehölze gepflanzt, und alle zwischen Februar und Dezember. Ich habe in meinen beiden Gärten eher feuchten Boden und das Jahr war auch recht nass bei uns, da gab es keine Probleme!

Welche Pflanzen vertragen sich gut mit Ameisen, und warum siedeln sie sich in meinem Garten so stark an?

Ameisen sind ein natürlicher Bestandteil des Gartenökosystems, aber wenn sie sich in Massen ansiedeln, kann es ungemütlich werden, I know. Warum sie sich bei dir so wohl fühlen, ist aus der Ferne schwer zu sagen – oft spielen trockener, warmer Boden, ungestörte Nistplätze und ein reiches Nahrungsangebot eine Rolle. Besonders Blattläuse ziehen Ameisen an, weil sie den süßen Honigtau „melken“ und die Läuse vor Fressfeinden schützen. Hast du davon viel in der Nähe? Einige Pflanzen profitieren sogar von Ameisen, z. B. Ackerbohnen und Erbsen, die die kleinen Racker mit ihren Nektardrüsen anlocken, die dann Pflanzenfresser vertreiben. Auch Kirschbäume locken mit Nektar Ameisen als „Wächter“ an, um Schmetterlingsraupen und andere Larven loszuwerden. Felsenbirne, Sanddorn und Johannisbeere werden oft problemlos in ameisenreichen Gärten angebaut. Kräuter wie Thymian, Lavendel und Minze werden dagegen von Ameisen eher gemieden, das ist dann vielleicht was für dich?

Um die Ameisenpopulation zu regulieren, gibt es generell sanfte Methoden: Feuchtigkeit erhöhen (Ameisen meiden dauerhaft feuchte Standorte), Nester stören (regelmäßiges Harken oder Umgraben kann sie vertreiben) und natürliche Feinde fördern. Grünspechte sind bereits aktiv, das ist gut – auch Kröten, Eidechsen und Marienkäfer (auch dadurch, dass sie Blattläuse fressen) helfen, die Ameisen in Schach zu halten! Auch Nematoden können eingesetzt werden. Sie befallen die Larven und veranlassen die Kolonie zum Umzug.

Lasst uns aber auch nicht vergessen, dass Ameisen im Gartenökosystem eine wichtige Rolle spielen. Sie belüften den Boden, indem sie mit ihren Tunneln für eine bessere Durchmischung sorgen und Wasser sowie Sauerstoff in tiefere Bodenschichten eindringen lassen. Sie räumen auf, indem sie tote Insekten und organisches Material zersetzen und so zur Nährstoffrückführung beitragen – Nährstoffe für eure Pflanzen, yeah! Sie halten bestimmte Insektenpopulationen in Schach, indem sie Eier, Larven oder geschwächte Tiere fressen. Sie verteilen Samen vieler Pflanzen, besonders von Wildblumen wie Veilchen oder Lerchensporn. Diese Pflanzen haben an ihren Samen sogenannte Elaiosomen – nährstoffreiche Anhängsel, die Ameisen fressen, während sie den eigentlichen Samen unbeschädigt an einen neuen Ort tragen. Dadurch verbreiten sich die Pflanzen ganz ohne Wind oder Vögel! Ameisen selbst dienen wiederum als Nahrung für viele Gartentiere wie Vögel – zum Beispiel den oben erwähnten Grünspecht –, Kröten oder Eidechsen und sind damit ein wichtiger Bestandteil des Nahrungsnetzes eurer Gärten. Sie helfen beim Abbau von Pflanzenresten, indem sie Pilze und Mikroorganismen fördern, die organisches Material zersetzen. Einige Pflanzen profitieren wie oben beschrieben sogar direkt von ihnen, indem sie Ameisen mit süßen Drüsensekreten anlocken, die dann andere Insekten vertreiben.

Haben sie mir mal eine komplette Kartoffelernte in einem Beet ruiniert, weil sie dort alle Knollen ausgehöhlt und Eier reingelegt haben? Ja. Liebe ich sie dennoch? Auch ja. :)

Wann kann man frühestens trockene Stauden abschneiden?

Trockene Stauden lasse ich meist bis Mai stehen, damit die überwinternden Insekten genügend Zeit zum Schlüpfen haben. Wenn es früher nötig ist, sie zu entfernen, solltet ihr sie vorsichtig unten abschneiden, ohne die hohlen Stängel zu quetschen. Statt sie direkt zu entsorgen, könnt ihr sie gebündelt in eine geschützte Ecke legen, zum Beispiel an eine Hecke oder in eine ruhige Gartenecke – so haben die restlichen Larven noch die Chance zu schlüpfen.

Der früheste Schnittzeitpunkt hängt von der Witterung ab. Ab März oder April werden die ersten Insekten aktiv, an sonnigen Tagen kann man oft beobachten, ob noch Wildbienen oder andere Insekten aus den Stängeln krabbeln. Solange das der Fall ist, lohnt es sich zu warten. Wer besonders naturnah gärtnern möchte, kann einige Stängel als dauerhafte natürliche Nisthilfe stehen lassen.

Welche Erde bzw. Erden soll ich am besten für Gemüse, dass ich in Töpfen anpflanze, nehmen? Bei mir will alles nicht so recht wachsen …

Für Gemüse in Töpfen ist nicht nur die richtige Erde entscheidend, sondern auch die Größe der Töpfe! Sie sollten wirklich großzügig gewählt werden – zu kleine Gefäße trocknen schneller aus, bieten zu wenig Platz für die Wurzeln und können Nährstoffmangel verursachen. Dadurch wachsen die Pflanzen schlechter oder kümmern von Anfang an. Weiter oben habe ich beschrieben, wie man Töpfe richtig schichtet, um Staunässe zu vermeiden und eine gute Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Diese Schichtung hilft, den Boden stabil und durchlässig zu halten.

Und für jede Pflanze braucht ihr du natürlich auch die passende Erde. Heidelbeeren beispielsweise brauchen sauren Boden, also spezielle Rhododendron- oder Moorbeeterde (torffrei!). Mit normaler Gartenerde wachsen sie nicht gut. Tomaten, Paprika und Gurken bevorzugen dagegen humusreiche, lockere Erde mit guter Wasserhaltefähigkeit, also hochwertige Gemüseerde oder Komposterde mit Sandanteil zur besseren Durchlüftung. Kräuter wie Thymian oder Lavendel brauchen eher karge, durchlässige Erde, also eher eine Mischung mit Sand und etwas Kies. Außerdem muss man wissen, ob es sich um Starkzehrer oder Schwachzehrer handelt. Starkzehrer wie Kürbis, Zucchini oder Knoblauch brauchen besonders nährstoffreiche Erde mit gutem Kompostanteil und müssen regelmäßig nachge”füttert” werden, da sie dem Boden viel Nährstoff entziehen. Schwachzehrer wie Feldsalat, Erbsen oder Radieschen kommen dagegen mit wenig Nährstoffen aus. Wenn ihr hier zu viel Dünger verwendet, kann das zu kümmerlichem Wachstum führen. Daher sollte die Erde immer an die jeweilige Pflanze angepasst werden.

Neben der Erde ist auch der richtige Standort wichtig. Clematis zum Beispiel vertragen keine direkte Sonneneinstrahlung auf den Wurzelbereich – die unteren 15–20 cm müssen im Schatten liegen, etwa durch Mulch oder Bodendecker. Auch Heidelbeeren bekommen in voller Mittagssonne oft Hitzestress und wachsen besser im lichten Halbschatten. Salate schießen bei zu viel Hitze schnell in die Höhe, während Tomaten es warm, aber regengeschützt brauchen.

Kurz gesagt: Achtet auf große Töpfe, die richtige Schichtung, standortgerechte Erde und den passenden Platz. Wenn ihr die Bedürfnisse eurer Pflanzen beachtet, klappt es mit dem Anbau!

Was kann man im Bereich unter einem Walnussbaum anpflanzen?

Unter einem Walnussbaum etwas anzupflanzen, ist nicht ganz einfach, da der Baum Juglon absondert. Das ist ein Stoff, der das Wachstum vieler Pflanzen hemmt, und das ist so ein bisschen trial and error damit. Schwierige Kiste, ich hab im Waldgarten auch so eine Situation mit Eichen, die alles verdunkeln und den Boden mit dem Laub versauern. An solchen Standorten ist es zudem oft schattig und trocken, was viele Pflanzen nicht vertragen. Trotzdem gibt es ein paar heimische Pflanzen, die mit diesen Bedingungen klarkommen und euch eine schöne, natürliche Unterpflanzung ermöglichen.

Bodendecker wie Waldmeister breiten sich gut aus und bilden dichte Teppiche, während Waldveilchen mit ihrem robusten Wuchs auch eine schöne Ergänzung sind. Das bringt auch ein bisschen Farbe im Frühjahr rein. Auch Knoblauchsrauke, die essbar ist und Schmetterlingsraupen anzieht, sowie die Goldnessel, die Trockenheit aushält und leuchtend gelb blüht, sind eine gute Wahl. Wenn ihr winterliche Blüten mögt, könnt ihr Christrosen (Helleborus) pflanzen, die auch tiefen Schatten vertragen. Für eine strukturierte Unterpflanzung eignen sich außerdem einige heimische Gräser und Farne – Letztere sind natürlich meine Favoriten. Schwingelarten, insbesondere trockenheitsverträgliche heimische Sorten, wachsen zuverlässig unter Bäumen. Wurmfarn kommt mit Schatten gut zurecht, während die Waldsegge sich an schwierige Standorte anpasst. Man muss da ein paar Sachen ausprobieren.

Damit sich eure Pflanzen gegen die Konkurrenz des Walnussbaums behaupten können, solltet ihr den Boden mit Mulch (z.B. Laub) feucht halten und den Pflanzen Zeit zum Einwurzeln geben.

Ich weiß ja, dass ich mit dem Staudenrückschnitt noch warten kann/soll. Aber ab wann kann ich denn anfangen, das sich im Beet ausbreitende Gras vorsichtig rauszuholen (will ja keine große Unruhe ins Erdreich bringen), bevor es die Weltherrschaft anstrebt?

Ihr könnt jetzt im Februar loslegen, solange der Boden nicht gefroren ist. Wenn ihr das Gras entfernt, wühlt ihr später nicht so viel im Beet herum. Am besten zieht ihr es vorsichtig per Hand oder mit einer kleinen Harke heraus, um das Bodenleben zu schonen. Falls ihr dabei Larven entdeckt, legt sie einfach wieder zurück, bedeckt sie sanft mit Erde und mulcht die Stelle etwas. So bleibt das Gleichgewicht im Boden erhalten und das Gras kann sich nicht so stark ausbreiten.

Wie werde ich Schildläuse los und warum bekommen alle meine Pflanzen (drinnen und draußen) immer Schädlinge?

Erstens: Ich mag das Wort „Schädling“ nicht. In einem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte wurde es benutzt, um Menschen zu entmenschlichen, und dieser Beigeschmack lässt sich für mich nicht von dem Begriff trennen. Aber auch darüber hinaus stört mich die ganze Denkweise dahinter. Die Natur kennt keine Kategorien wie „nützlich“ oder „schädlich“ – das sind rein menschliche Wertungen, die nur unsere eigene Perspektive widerspiegeln (=Anthropozentrismus). Dieses Denken, dass alles, was uns nicht unmittelbar dient, entweder bedeutungslos ist oder beseitigt werden muss, ist zutiefst problematisch. Jedes Lebewesen hat eine Rolle im Ökosystem, unabhängig davon, ob wir sie verstehen oder angenehm finden. Wir müssen aufhören, die Natur nach unserem Nutzen zu sortieren. Also halten wir fest: Es gibt keine “Schädlinge”. Ist eine gute Möglichkeit, das direkt aus dem Wortschatz zu streichen! :)

So, zweitens. Schildläuse machen keinen Spaß – der Zitronenbaum meiner Mutter hat die auch immer mal wieder. Leider gibt es kein Wundermittel, aber eine Kombination aus mechanischer Entfernung, biologischen Mitteln und guter Pflanzenpflege funktioniert am besten. Wenn der Befall noch gering ist, könnt ihr die Läuse mit einem Lappen, einer Zahnbürste oder einem Holzstäbchen vorsichtig abreiben. Bei stärkeren Befall hilft es, betroffene Triebe abzuschneiden. Schmierseife mit Alkohol löst den Schutzschild der Läuse auf, Neemöl unterbricht ihre Nahrungsaufnahme und wirkt besonders nachhaltig. Draußen erledigen Marienkäfer, Schlupfwespen und Ohrwürmer einen Großteil der Arbeit – sie snacken die Schildläuse und halten dadurch die Population in Schach, sodass sie nicht überhand nimmt.

Wenn Pflanzen immer wieder stark befallen werden, liegt das meist an ungünstigen Bedingungen, die sie schwächen. Trockene Heizungsluft im Winter macht “Hauspflanzen” anfälliger, während draußen Nährstoffmangel, Überdüngung oder Trockenstress ihre Widerstandskraft verringern. Auch zu wenig Licht oder ständige Zugluft setzen ihnen zu. Häufig kommen die Läuse mit neuen Pflanzen oder mit den Kübelpflanzen ins Haus, die im Herbst zum Überwintern reingeholt werden.

Gesunde Pflanzen sind generell weniger gefährdet. Wenn ihr für die richtigen Bedingungen sorgt, beugt ihr Problemen vor. Eine gute Wasserversorgung, passende Erde und regelmäßige Kontrollen helfen, größere Probleme zu vermeiden. Schildläuse lieben trockene Luft – wenn ihr die Luftfeuchtigkeit erhöht, erschwert ihr ihnen die Ausbreitung. Im Garten halten Nützlinge wie Marienkäfer oder Schlupfwespen den Befall in Grenzen. Mit etwas Aufmerksamkeit und gezieltem Eingreifen verhindert ihr, dass sich Schildläuse dauerhaft in solchen Massen ansiedeln, dass sie der Pflanze wirklich schaden. Das ist vielleicht auch noch wichtig: Nur weil 10 Schildläuse auf eurem Zitronenbaum herumkriechen, muss es noch kein Problem geben. Erst, wenn es wirklich viele werden, kann es die Pflanze schwächen.

Das war es für den Februar – aber das Hortarium steht erst am Anfang! In den kommenden Monaten werden wir viele spannende Themen vertiefen: Kompost, Bodenleben, Pflanz- und Beetplanung, natürliche Kreisläufe und alles, was einen lebendigen, nachhaltigen Garten ausmacht. Es gibt so viel zu entdecken! Der Garten wächst – und das Hortarium mit ihm. Ich freu mich so! :) Gegen Ende Februar schicke ich wieder eine Umfrage rum, über die ihr Fragen für die Gartensprechstunde im März stellen könnt.

Bis dann!
Jasmin

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