ViWo: Klarheit, Kälte, Abhärtung
Und wo bleibt da das Mitgefühl? “Ich kann nicht begleiten, dass ich nicht mehr begleiten will”, schrieb ich letztens. Seit dem ist ein bisschen was passiert und ich nähere mich vorsichtig diesem Dilemma an.
CN/TW: plastische Beschreibungen körperlicher Verletzungen und Geburt.
Keine Fremdeinwirkung, rein metaphorisch.
Montag, 9. Juli 2024
Das hier ist kein Beitrag zum so Runtersprechen. Das merke ich daran, wie schwer mir noch Voicemails dazu mit meinen engsten Vertrauten fallen.
Das merke ich daran, wie ich etwas aufnehme und dann doch lieber lösche.
Es ist alles noch roh. Was wir hier betrachten, ist ähnlich wie der Blick der Chirurgin in den geöffneten Leib: Das kann man nicht so lassen, das ist super empfindlich, aber wir sehen nun klarer, was da vor sich geht.
Ich trage diese sprichwörtliche offene Wunde mit mir herum. Eine, durch die man wirklich hineingucken kann. Nicht wie sonst nur etwas Aufgeschrapptes, Angestoßenes, Geschnittenes oder mehrfach Vernarbtes. Das hier klafft.
Und meine Seele, meine Psyche, tut das einzig Logische:
Sie versucht zu tackern, zu nähen, zu kleben, zuzudrücken. Denn diese Wunde schwächt mich, sehr.
Gleichzeitig merke ich, dass in dieser Wunde eben auch DIE Chance liegt. Denn wann immer ich sie schließe, spüre ich das, was ja auch physisch stimmt:
Narben sind stabiler als umliegendes Gewebe.
Aber auch bedeutend unflexibler…
Den Zeitfaktor müssen wir für diesen Vergleich ein bisschen dehnbarer betrachten, denn so eine Wunde, so eine Narbe, ist ja kein Reißverschluss. Weder physisch noch psychisch. Öffnen und Schließen braucht Zeit.
Aber ich habe bei beidem den Eindruck, dass man das nicht unbegrenzt oft wiederholen kann.
Was ich gerade versuche, ist, um im Bild zu bleiben, die Wunde von außen zuwachsen zu lassen.
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