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So ergatterst du zwei Buchverträge, obwohl du “nicht schreiben kannst”

Kiran Deuretzbacher ist Ergotherapeutin, Eltern- und Familienberaterin sowie Embodiment Coach. Sie hat nicht nur einen erfolgreichen Podcast (”Wurzeln und Flügel” (Abre numa nova janela)), sondern ist jetzt auch Autorin: Gleich zwei Buchverträge hat sie abschließen können, obwohl sie sich jahrelang sicher war: “Ich kann nicht schreiben!” Ich habe sie für euch interviewt und gefragt: Wie hat das geklappt?

Hallo Kiran, du stehst kurz vor der Veröffentlichung deines ersten Ratgebers und schreibst gerade am zweiten. Herzlichen Glückwunsch! Wie kam es zu den beiden Büchern?

Vielen lieben Dank! Ja, voll krass mit den Büchern und ich bin super happy, dass du bei beiden Büchern als Lektorin an meiner Seite stehst.

Zwei Gründe haben zu meinen Ratgebern geführt. Auf der einen Seite haben immer mehr Menschen um mich herum Bücher geschrieben und die „Buchwelt“ ist so etwas näher gekommen. Irgendwann merkte ich: Ich wurde ein bisschen neidisch, als wieder mal eine Kollegin von einem Buchvertrag berichtet hat. Und als mir das bewusst wurde, hab ich den Neid als Wegweiser genommen und gemerkt: „Oh, da ist wohl ein versteckter Wunsch bei mir.”

Auf der anderen Seite habe ich in der Schule ich gelernt: Ich kann nicht schreiben! Meine Aufsätze haben immer viel Kritik bekommen und meine Rechtschreibung hat mir nicht gerade geholfen Selbstbewusstsein rund ums Schreiben aufzubauen. Jetzt habe ich drei Kinder, die sehr unterschiedlich in der Schule zurechtkommen. Und den Kindern, denen es ein bisschen wie mir ging und für die es oft auch frustrierende Rückmeldung gab, wollte ich zeigen: Gebt der Note auf dem Papier, der Rückmeldung, nicht so viel Wert, lasst euch davon nicht begrenzen! Und weil ich nicht nur reden wollte, bin ich selbst über meinen Schatten gesprungen, um ihnen das beste Vorbild zu sein.

Und dann, die große Überraschung für mich: Das Buchschreiben macht mir sogar Spaß und auf das Ergebnis vom ersten Buch bin ich jetzt super stolz und sehr sehr gespannt, wie es die Leser*innen aufnehmen.

Was waren bzw. sind deine größten Herausforderungen beim Schreiben?

Die größte Herausforderung: die Zeit. Drei Kinder, ein Unternehmen, da habe ich oft mit Kopfhörer im Wohnzimmer neben den Kids geschrieben. Und dann Selbstvertrauen zu finden mit dem Wissen, dass weder Rechtschreibung noch Grammatik meine Stärken sind, sondern mein Wissen und meine Erfahrung.

Jetzt beim zweiten Buch war der Prozess, eine gute Struktur zu finden, super schwer. Beim ersten hatte mir da Mark Wachsmann vom humboldt Verlag sehr geholfen.

Und was würdest du anderen Menschen raten, die einen ähnlichen Glaubenssatz mit sich tragen, aber gerne ein Buch schreiben möchten?

Sich Vorbilder suchen, denen es auch nicht nur leicht fällt. Mir haben Leute sehr geholfen, die auch Fehler gemacht haben. Jeder Rechtschreibfehler, den ich bei anderen gesehen habe, hat mir geholfen, mich zu trauen selbst zu schreiben; mit meinen Fehlern.

Und dann gab es da noch meinen Geheimtrick: Ich hatte über ein paar Monate bei meinem E-Mail-Postfach das Passwort: „Ich schreib ein Buch“. So musste ich diesen Satz immer wieder schreiben und irgendwann war es soweit und ich habe mich bei einem tollen Event getraut eine Lektorin anzusprechen. Sie hat mich ermutigt, doch bei dem Verlag ist es dann nichts geworden. Also, nächster Tipp: Dran bleiben! Und dann habe ich den perfekten Verlag für mein erstes Buch gefunden, den humboldt Verlag.

Danke Kiran, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast!

Buchtipp

Kirans erstes Buch ”Konflikte nutzen statt vermeiden” (Abre numa nova janela)erscheint schon im September. Ihr könnt es bereits jetzt vorbestellten (dann könnt ihr an einem kostenlosen Live-Event dazu teilnehmen), überall wo es Bücher gibt:

Wäre das nicht schön: ein harmonischer Familienalltag, in dem es nie Streit gibt und alle immer einer Meinung sind? „Quatsch!“, sagt Kiran Deuretzbacher. In jeder gesunden Familie gibt es Konflikte und das ist auch gut so. Denn gut ausgetragene Konflikte sind der Wachstumsmotor für eine starke Bindung und ein liebevolles Miteinander. Warum vermeide ich Konfliktsituationen und weshalb ist das nicht gut für die Entwicklung meines Kindes? Wie profitieren wir von (gut geführten) Konflikten? Und was kann ich in konkreten Situationen sagen? Der Ratgeber liefert Wissen und praktische Übungen, um alte Verhaltensmuster zu durchbrechen und damit Familien sich leichter durch die Gefühlswellen des Alltags bewegen

Und damit ist meine kleine Newsletter-Sommer-Pause, die gar keine richtige Pause war, schon wieder vorbei. Am 4. September geht es weiter zum Thema: “Das Buch musse lebendig sein”.

Danke fürs Mitlesen
Katharina