Die „innere Arbeit“ zuerst
Do the inner work first!
Liebe Leser:innen!
Am vergangenen Sonntag starteten die Schnupperwochen vor dem Jahreskurs KREASPHÄRE24 (Abre numa nova janela). Alles war eingerichtet, die Videos hochgeladen, die Erscheinungsabläufe, es konnte losgehen. Zufrieden und erwartungsfroh für das, was da alles entstehen würde, legte ich mich am Abend zuvor ins Bett, schlief wunderbar, und als ich am Sonntag meine Mail-App öffnete, wimmelte es darin nur so vor Fehlermeldungen.
"Du hast hierauf (noch) keinen Zugriff"
Was war das? Ich hatte alles getestet, war sicher, das muss laufen. Was ich auch tat, es nutzte nix, die Fehlermeldungen häuften sich. Es gab war etwas, das die Teilnehmer:innen tun konnten, um doch auf den Kurs zugreifen zu können, aber trotz Rundmail an alle hörten die Mails nicht auf. Der Support meines Plattform-Betreibers hatte natürlich auch Sonntag - und ich stand allein da und konnte nichts ausrichten, konnte nichts dagegen tun, dass ca. 800 Leute von meiner Kursplattform gesagt bekamen: "du hast hier auf (noch) keinen Zugriff."
Schöner erster Eindruck!
Reagieren statt Agieren
Mich stürzte die Situation kopfüber hinein in den altbekannten Aktionismus. Da dies der einzige Kurs mit Fehlermeldungen war und er sowieso noch einen anderen Bug (so nennen ITler Fehler im System) aufwies, gab es für mich nur diese Konsequenz: den Kurs neu aufsetzen. Also verbrachte ich den Sonntag und den Montag damit, die Videos neu hochzuladen und nebenher auf all die weiter eintrudelnden Fehlermeldungen zu reagieren.
Darin lag der Knackpunkt: ich reagierte nur noch. Das Mailprogramm vermeldete eine neue Nachricht und in mir sprang das alte Munster an: Hektik, Aktionismus, ja nur dafür sorgen, dass der Mensch am anderen Ende bekommt, was er will.
Die Mails kamen weiter, auch nachdem die Techniker den Fehler gefunden hatten, ich die fehlenden Videos in den neuen Kurs transferieren konnte und der dann schließlich einwandfrei lief. (Manche mussten sich erst noch einmal neu einloggen, bevor sie endlich die Freuden der Schnupperwochen genießen konnten.)
Der Shift
Irgendwann im Laufe der Dienstags machte es bei mir Klick und ich erkannte, dass ich die ganze Zeit nur auf äußere Reize reagiert hatte - und komplett vergessen hatte, meine innere Arbeit zu tun.
Innere Arbeit, das bedeutet, sich auf das gewünschte Ergebnis einzunorden. Jedes Mal, wenn ich das Mailpostfach öffnete, war das mit Angst verbunden. "Oh je, was ist jetzt wieder?" Alles, was ich bekam, waren Sachen, die diese Angst weiter fütterten und mich im Aktionismus und Reagieren festhielten.
Nachdem mir bewusst geworden war, welcher Film da ablief und welches uralte Muster sich da abspielte, gelang es mir, auf die innere Stopptaste zu drücken.
Ich will gestalten, nicht bloß reagieren. Ich will zurück zur Liebe und raus aus der Angst. Welche innere Haltung brauche ich dafür?
Nachdem ich mir das Muster angeschaut und die Angst vor Ablehnung einmal hatte "durchlaufen lassen", legte ich mir eine neue Haltung zu und öffnete die Mails fortan mit dem Satz im Inneren: „Wen kann ich heute noch alles in den Kurs lassen?“ Ab diesem Zeitpunkt kamen per E-Mail hauptsächlich Freudenbekundungen und Fragen, wie lang der Jahreskurs später zugänglich sei oder dass jemand um Aufnahme in den Schnupperkurs bat. Ach ja, und die Buchungen nahmen auch wieder zu.
Auf die innere Haltung kommt es an
Was auch immer gerade anliegt, ein schwieriges Gespräch, eine Reise, eine Veränderung, etwas, das bei dir eine emotionale Reaktion auslöst: schau bewusst hin, welche Gefühle da sind. Unser Körper ist ein sagenhaftes Sprachrohr für Gefühle, davon schrieb ich schon öfter. Hör hin, spür hin, gib den Emotionen Raum, lass sie durch dich hindurchlaufen, spür genau hinein in deinen Körper, wo die Emotion sitzt, wo sie dich bewegt und wie sie vorbeigeht unter deiner Aufmerksamkeit, und dann überlege dir, wie du dich fühlen möchtest, was für dich das optimale Ergebnis einer Situation ist.
Du hast ein Bewerbungsgespräch vor der Brust und Bammel davor? Setz dich auf einen Stuhl, spür, wo der Bammel in dir welche Empfindungen macht, bleib ganz dicht dabei und beobachte, wie der Bammel vergeht. Und dann lass von innen die Antwort kommen, wie du dich nach dem Gespräch fühlen möchtest.
Jemand hat etwas gesagt, das dich verletzt hat? Setz dich hin, spür der Verletztheit in deinem Körper nach und beobachte, wie sie kleiner wird und verschwindet unter deiner Aufmerksamkeit. Öffne dich für die Möglichkeit, dass bei dir ein altes Muster aktiviert wurde, das heute nicht mehr gilt, das früher aber für deinen Schutz gesorgt hat. Schau, welches Bedürfnis eventuell verletzt wurde (das nach Liebe, nach Autonomie, danach, gesehen und anerkannt zu werden) und gib dir selbst, was du gerade brauchst.
Du möchtest frei und aus deinem Inneren heraus malen, aber irgendetwas hält dich ab? Setz dich an deinen Malplatz, spür genau hin, wo diese Hemmung in dir eine Empfindung auslöst, schenke ihr Beachtung und beobachte, wie sie sich auflöst. Vielleicht spricht die Hemmung in der aufkommenden Stille mit dir und sagt dir, welche Ursache sie hat. Vielleicht aber auch nicht. Entscheide dich dann zu malen, frei aus dir selbst heraus, greif zum Pinsel und leg los, immer dem kreativen Impuls folgend. Falls die Hemmung erneut auftritt, schau wieder hin, und danach mal weiter.
Entscheide!
Entscheide, wie du dich fühlen möchtest. Das ist die innere Arbeit, die zu tun ist, die die äußere Arbeit um so viel leichter und erfolgreicher macht.
Wir alle haben ein glückliches und erfülltes Leben verdient. Tun wir auf diese Art unseren Teil dazu. Den Rest erledigt das Universum.
Alles Liebe,
Andrea
Du möchtest auch noch dabei sein bei den Schnupperwochen?
Nichts leichter als das! Melde dich über den Link hinter diesem Text an (Abre numa nova janela) und sei dabei! Die bereits erschienenen und noch folgenden Tutorials sind noch bis 7. April 2024 zugänglich. Ich habe die Schnupperzeit wegen des Fehlers zu Anfang kurzerhand verlängert.
Wir sehen uns dort! Ich freu mich auf dich!
Hör-Tipp (englisch): „Inner Work“-Podcast
Es gibt einen Podcast, der sich eng um dieses Thema bewegt: „Inner Work“ von Georgina Noel (Abre numa nova janela). Sie ist Coach und hat unter anderem Louise Fletcher, bei der ich letztes Jahr im „Find your joy“ viel über Malfreude lernen durfte, aufs richtige Gleis gesetzt.
Georgina hat eine besondere Note und nimmt kein Blatt vor dem Mund. Das behagt nicht jedem, aber ich finde, was sie sagt, legt oft den Finger auf die Wunde.
Viel Spaß beim Zuhören!