Die Stadt und das Tal im Wald
Die Sommernacht ist warm und das Haus abgeschlossen. Nein, ich habe keinen Schlüssel. Und niemand, bei dem ich unterkriechen kann. Im (Abre numa nova janela) Rosengarten an der Elbe sind die Bänke nachts unbesetzt, wirklich gut schläft es sich da nicht; die Straßenbahnen heulen durch die Nacht, hier ist keiner. Aber Fanny: in ihrer Wohnung im Hinterhof. Ich nehme - irgendwie schläfrig - mein Fahrrad am nächsten Morgen und fahre zu meiner Arbeit im Rathaus. Sie fasst meine Hand: Die ist ja ganz verspannt. Aber warum? So viele unerfüllte Wünsche? Wir laufen durch die Straßen. Und dann bin ich allein im Wald unter der Brücke; hoch oben: "Seit du mir schweigst, bin ich von allem Leben leer" Das werde ich nicht mehr los, die Stille ist hartnäckig, stur; Sysiphos Hügel ist eingeebnet, aber das hilft auch nicht. Also hier bleiben, wieder und wieder, es neu versuchen; aber ich werde die Stille nicht los; auch hier nicht, zwischen den alten Zeiten und den ausgefahrenen Schienen der Straßenbahn, die sich durch die enge Straße quält; kann das Leben auch länger als einen Atemzug schön sein?
Ich werde wieder scheitern, mit der nächsten Geschichte, die hier beginnt: Verlust ist sein Gewinn, aber das weiß ich noch nicht, die Stadt: ein bunter Blumenstrauß, mit dornigen Rosen, blassen Tulpen und ein paar Sonnenblumen. Dieses traumschöne Mädchen, alte Oma, liebenswertes Kind. Und die Straßenbahnen heulen durch die Nacht, was sollten sie auch anderes tun?