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Champions League langweiliger als Olaf Scholz?

Fever Pit'ch Newsletter (Abre numa nova janela)

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Als mir gestern Alex Steudel sein Kolumnenthema vorschlug, triefte aus seiner Ankündigung literweise Spott für den neuen Modus der Champions League. Seine These: Langeweile statt Lustspiel in der Königsklasse. Ich nickte nur höflich und ließ ihn schreiben. Ich wusste eh: Es kommt anders, als er denkt. Ich habe mich bei den fünf Bayern-Toren auf Schalke jedenfalls ebenso köstlich amüsiert wie beim Last-Minute-Sieg von Bayer Leverkusen. Oder etwa nicht?

Einen hingebungsvollen Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

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++ Champions League aktuell ++

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⚽️ Langweiliger als Olaf Scholz: Ich fremdle mit der Champions League

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Von Alex Steudel

Ich habe mir gestern überlegt, welche Begegnungen des 6. Spieltags der Champions League ich mir eventuell anschauen möchte. Ich landete irgendwo zwischen null und eins. Einige Paarungen klingen zwar hochinteressant (z.B. heute BVB gegen Barça), aber sie hauten mich nicht vorm Hocker, was damit zu tun hat, dass mir beim Checken der Ansetzungen etwas eingefallen ist: Es wird ja eh wieder nix entschieden.

Die Champions League ist langweiliger als eine Kampfansage von Olaf Scholz.

Früher, als es die Gruppenphase noch gab, ging der 6. Spieltag auch im Dezember über die Bühne, aber es war der letzte und versprach Drama: Manchmal kam erst dann raus, wer ins Achtelfinale kommt und wer nicht. Wir saßen vor dem Fernseher und nagten uns die Fingernägel ab.

Heute ist es halt nur ein sechster Spieltag von acht. Spannung ist was anderes, die Königsklasse zieht sich wie ein Kieler Konter.

Aber Hauptsache, alle Vereine verdienen viel Geld. Glückwunsch an die Schatzmeister.

Ich als DAZN-Amazon-Prime-Doppel-Abo-Zahlender stelle mir derweil immer dieselben Fragen und finde keine Antworten: Wie schwer wiegt ein Sieg in dieser neuen Champions League wirklich? Wie aussagekräftig ist Tabellenplatz 22? Warum kommen eigentlich fast 70 Prozent aller teilnehmenden Teams weiter? Ist das jetzt die Champions-League-Tabelle oder eine Liste aller europäischen Vereine? Wer spielt heut' nochmal? Und wieso?

Hilfe, ich finde den Termin fürs Rückspiel in Barcelona nicht! Ach stimmt, gibt ja keine Rückspiele mehr.

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Noch drei Spieltage in der nicht enden wollenden Champions-League-Ligaphase und eine Tabelle, die länger ist als Peter Crouch, das braucht keiner. Weiterhin kann mir nämlich niemand mit Sicherheit sagen, welche Mannschaften wie und warum und vielleicht doch nicht weiterkommen könnten und falls ja, wohin überhaupt. Endgültig entschieden wird das erst Ende Januar. Das lässt die Champions League aktuell in etwa so dramatisch wirken wie Warmmachen vor einem HSV-Spiel.  

Aus Langeweile betreiben manche deshalb Weiterkommwahrscheinlichkeitsberechnungen, habe ich gelesen, also was bestimmte Punktzahlen und deren tabellarische Auswirkung angeht. Das hat was von Sonntagsfrage vor Bundestagswahlen, aber in Ungenau, denn die Prognosen driften auseinander. Braucht's in der Kaugummi-Königsklasse 16 oder reichen 15 Punkte? Sicher ist Stand heute nur eins: Mit null Punkten nach acht Spieltagen wird es echt schwer.

Die Uefa hat uns eine Champions League der Rechenschieber eingebrockt.

⚽️ Champions League heute im Fernsehen

21 Uhr, DAZN: BVB - FC Barcelona, VfB Stuttgart - Young Boys Bern

Fever Pit'ch TV-Highlights heute (Abre numa nova janela)https://www.bild.de/sport/fussball/tv-transfermarkt-poker-um-bundesliga-rechte-und-top-moderatoren-675855d52f039906525b0dc9 (Abre numa nova janela)

⚽️ Klick gemacht

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Heute zu Gast: Mario Rieker (DAZN)

Der Optimismus ist zurück in Stuttgart. Oder war er gar nicht weg? Nach dem so wichtigen Comeback-Sieg gegen Union Berlin warten in der Champions League die Young Boys Bern. Ein Sieg ist Pflicht für die Stuttgarter, die zuletzt in Belgrad 1:5 untergegangen sind. "Das war bodenlos", meint Mario Rieker, Kommentator und Reporter bei DAZN, im Fever Pit’ch Podcast (Abre numa nova janela) bei Max Ropers. Der gebürtige Schwabe sagt aber auch, dass in Stuttgart aktuell ein gesunder Optimismus herrscht. Das Weiterkommen in der Königsklasse ist noch möglich und nach dem Sieg am Wochenende fehlt nur ein Punkt bis Platz fünf. Zum Video: Hier klicken! (Abre numa nova janela)

⚽️ Geld, Gier, Größenwahn

https://youtu.be/4fCb4J3IL84?si=sxpVlXiqUsByleBw (Abre numa nova janela)

Von Jonas Wagner

Gianni Infantino inszeniert sich dieser Tage gerne an der Seite der Mächtigen. Von Donald Trump ließ sich der Fifa-Boss jüngst in Miami als "Gewinner" feiern, am Wochenende stolzierte er dann auch noch in Paris bei der Wiedereröffnung von Notre-Dame an der Seite von Emmanuel Macron oder Elon Musk umher. Natürlich, so lautet wohl die Botschaft, spielt der Präsident des Fußball-Weltverbands ganz staatsmännisch auf den größten Bühnen mit.

Umso erstaunlicher wirkt zunächst der Rahmen, den der Schweizer für eine der weitreichendsten Entscheidungen im Weltfußball gewählt hat. Kein pompöser Saal, keine Show, nein, bei einem digitalen Kongress wird vergleichsweise unspektakulär das bestätigt, was längst alle wissen: die WM-Vergabe 2034 an Saudi-Arabien. Und doch passt die kleine Bühne in das System eines Mannes, der im Fifa-Kosmos schon lange als Alleinherrscher auftritt.

Eigentlich, so war es auch wegen der skandalumwitterten Doppelvergabe an Russland und Katar beschlossen worden, sollte über den WM-Ausrichter im Kongress abgestimmt werden. Doch nach einer Reihe von Beschlüssen im Fifa-Council winkt die Versammlung der 211 Mitgliedsverbände - dem Vernehmen nach per Applaus - nur noch das durch, was Infantino Kritikern zufolge in Hinterzimmern längst geschickt eingefädelt hat.

Die Verbandschefs der nationalen Verbände, also auch DFB-Präsident und Council-Mitglied Bernd Neuendorf, müssten das akzeptieren, was Infantino ihnen sage. "Sie können sich nicht öffentlich gegen den Präsidenten stellen, weil sie oder ihr Verband sonst politisch abgestraft werden", sagte Miguel Maduro, früherer Governance-Chef der Fifa, der Sportschau: "Davor fürchten sie sich. Und das schafft ein System der Kontrolle, gerade bei Abstimmungen."

Infantinos Vorgänger SeppBlatter sagt über seinen Landsmann, dass er die Geldmaschine immer mehr anheizt. In diesem Kontext werden die einstimmig getroffenen Entscheidungen des Councils um Infantino gesehen, die Saudi-Arabien als einzigen Bewerber für das Turnier in zehn Jahren hervorgebracht haben. Sei es die Drei-Kontinente-WM 2030 in Spanien, Portugal und Marokko sowie in Uruguay, Paraguay und Argentinien, die nahezu alle möglichen Ausrichter aus dem Spiel nahm, oder auch das beschleunigte Vergabeverfahren. Die Fifa beteuert dem Spiegel zufolge, dass die Auswahl durch "ein offenes, transparentes Ausschreibungsverfahren" erfolgt sei.

Infantino, sagte Philosoph Gunter Gebauer der NZZ aber zu Beginn des Jahres, hänge "wie eine Marionette an den Fäden der Saudis". Über den staatlichen Öl-Konzern Aramco pumpt Saudi-Arabien seit diesem Jahr gewaltige Summen in den Weltverband. Offen ist, welche Rolle das schwerreiche Königreich rund um die Klub-WM angesichts der lange stockenden Vermarktung der Fifa spielt.

Seit Infantinos Amtsantritt 2016 nutze der Weltverband das Geld etwa, um "die politische Unterstützung der Mitgliedsverbände zu kaufen", schrieb die Organisation Fair Square kürzlich in einem Bericht - mit der Schlussfolgerung, dass die Fifa nicht regierungsfähig ist und umfassend reformiert werden sollte. Die Macht ihrer mächtigsten Funktionäre sei "in einem Modell der Klientelwirtschaft verwurzelt". Dazu kommt unter Infantinos Präsidentschaft eine deutliche Erhöhung der Zahl an Fifa-Kommissionen, so lassen sich mehr Posten an Funktionäre verteilen.

Wer dieses System kontrolliere, "kann im Grunde für immer an der Macht bleiben", sagte Maduro. Infantino, der auch schon im Fokus der Schweizer Ermittlungsbehörden gestanden hatte, könnte aufgrund einer Statutenänderung vor zwei Jahren länger als bislang angenommen bis 2031 an der Fifa-Spitze regieren - und damit zwangsläufig auch weiter auf den Bühnen der Mächtigen mitspielen.

Jonas Wagner ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

⚽️ Was sonst noch so los ist

https://youtu.be/GJlwTHwZckU?si=F1L59lHLX8U6VaT0 (Abre numa nova janela)

Eintracht Frankfurt hängt in den Seilen

Eintracht Frankfurt steckt in einem Ergebnistief. Nach dem schmerzhaften Pokal-Aus in Leipzig präsentierte sich das Toppmöller-Team gegen Augsburg allerdings ganz anders: aktiv, engagiert, offensiv. Doch trotz der Treffer von Hugo Ekitiké und Joker Can Uzun belohnte sich Eintracht Frankfurt nicht mit dem Heimsieg - weil Topscorer Omar Marmoush einen schwachen Tag erwischte und Keeper Kevin Trapp daneben griff. Bitter, denn die Eintracht erspielte sich ein klares Chancenplus, lief körperlich aber nach den vielen englischen Wochen auf der allerletzten Rille. So fehlten am Ende die entscheidenden Körner bei der Genauigkeit und Klarheit. Das Video erklärt, warum alle rund um die Eintracht trotzdem oder gerade jetzt entspannt sein sollten, zeigt aber auch auch, wo genau die Mannschaft jetzt gefordert ist. Zum Video: Hier klicken! (Abre numa nova janela)

⚽️ Alle mal herhören

IMAGO/PPE (Abre numa nova janela)
IMAGO/PPE

Johan Cruyff: Mehr als ein Fußballspieler

Er war der personifizierte Botschafter für "Fußball total” der Holländer und beeinflusste zwei Kulturkreise. Johan Cruyff war schon zu Lebzeiten eine Legende. Trotz WM 1974. Zum Text: Hier klicken! (Abre numa nova janela) Zum Video: Hier klicken! (Abre numa nova janela)

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