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Wir sind wieder zuhause!

Habe es mit gemütlich gemacht, um euch zu schreiben. Zum ersten Mal seit langem muss ich meine Gedanken nicht in die winzige Iphone-Tastatur hacken, wie schön ist das denn!

Vor zwei Wochen bin ich in Trondheim angekommen. Das war ein stiller Moment. Frieden war in mir, und eine ganz große Dankbarkeit darüber, daß ich das tun durfte: 3 Monate zu laufen.

Die letzten 650 km, der Olavsweg waren intensiv auf verschiedene Weise: Ich hatte ja den Plan, das Tempo zu reduzieren und mich so weit wie möglich an die im Pilgerführer vorgeschlagenen Etappen zu halten.
Das hab ich getan. 

Zu Anfang habe ich noch gezeltet, dann wurde das es so kühl und auch feucht, dass ich entgegen meinen ursprünglichen Plänen auf die Pilgerunterkünfte zurückgreifen musste. Das waren zum Teil wirkliche Erlebnisse: in uralten Blockbohlenhäusern zu schlafen mit winzigen Luken oder auch gleich gar keinen Fenstern, in Betten, die woanders im Museum stehen (und wo früher vermutlich ganze Familien drin geschlafen haben). Durch die Pilgerunterkünfte bin ich hin und wieder in Kontakt mit den Besitzer:innen gekommen. Meistens war ich jedoch allein. Es sind oft Selbstversorgerhütten, man bekommt einen Zahlencode und wirft das Geld in einen Kasten. Ganz am Schluß habe ich ganze zwei (!) Mal mit anderen Pilger:innen zusammen übernachtet. Auf jeden Fall hätte ich einen Teil des Olavsweges richtig verpasst, wenn ich weiter im draußen geschlafen hätte!

Kurze Etappen zu laufen bedeutet, mehr Zeit zu haben. Auch das war eine Herausforderung für mich. In einer Unterkunft hat mir Frau G. dann ein leeres Skizzenbuch auf den Tisch gelegt. Ich genoß den Luxus, neben den Comics auch einfach ein wenig zu kritzen, zu zeichnen, was ich gerade vor mir sehe. Und ich konnte es genießen, einfach still zu sein.

Auf dem Olavsweg durfte ich – und darum geht es ja beim Pilgern – wichtige Dinge über mich erfahren. Ich habe das für euch gezeichnet, weil das der Auftrag von Frau G. aus dem letzten Jahr war: ALLES zu zeichnen. 

Auch Menno hat einiges über sich erfahren, so ganz glücklich war er damit teilweise nicht. Aber da ging es ihm wie uns allen manchmal: Die Antworten auf unsere Fragen sind oft anders als gewünscht. Übrigends: Dass der Nidarosdomen mit Hilfe von Trollen erbaut wurde kann man bei Wikipedia (Eintrag Trolle) nachlesen – nicht das ihr auf die Idee kommt, auch nur irgendetwas in meinen Zeichnungen habe ich mir ausgedacht ;-)

Antje, meine Frau (und auch hin und wieder Coach) stellte mir unterwegs die Frage, wie ich denn mein Ankommen gestalten und feiern wolle. Die Antwort war schnell da: Ich wollte die Gelegenheit nutzen, mir einen anderen Wunsch zu erfüllen: nämlich einmal länger und ungestört in so einer großen Kathedrale zu zeichnen. 

Und dann empfing mich Trondheim mit einer Orgelandacht. Da war es vorbei mit der Gelassenheit...

Zwei Tage habe ich im Dom gezeichnet.

Und das war so gut! 

Es lauerte ja ein großes Loch: Drei Monate war ich Pilgerin, nun plötzlich nicht mehr. Was bin ich aber dann?

Nun, mit dem Ankommen bin ich nach wie vor beschäftigt. Ein Thema für die nächsten Comics und vielleicht den nächsten Newsletter, denke ich.

Vor allem anderen möchte ich in diesem Newsletter Danke sagen:

Danke an Frau G. dass ich das einfach tun konnte, 2000 km durch die Welt zu laufen: Dass ich dazu körperlich in der Lage war, dass ich gesund geblieben bin und dass sie mich beschützt hat auf allen meinen Wegen. Dass ich ankommen durfte, und dass sie mich in meinem Wunsch unterstützt hat, viele Menschen teilhaben zu lassen.

Danke an euch, die ihr mitgepilgert seid, die ihr Anteil genommen habt, die ihr meine Comics gelesen, gelikt und kommentiert habt, die ihr mich hier auf Steady und außerhalb ganz handfest finanziell untertützt habt. Das Zeichnen und damit Teilen meiner Erlebnisse ist so ein existenzieller Bestandteil meiner Pilgerreise – Danke für euer Interesse. 

DANKE.

Wie geht es weiter? 

Frei nach dem Motto: Ist nicht das ganze Leben eine Pilgerreise? werde ich weiter Comics mit Menno zeichnen und auf Instagram, Facebook und meinem eigenen Blog veröffentlichen. Frei zugänglich für jede und jeden. Nicht mehr jeden Tag, aber auf drei Comics pro Woche dürft ihr euch freuen.

Jeden Monat gibt es einen Newsletter, und unter den Unterstützer:innen verlose ich jeden Monat eine Zeichnung nach Wunsch.

Ich freue mich, wenn ihr hier auf Steady weiter dabeibleibt und damit meine Arbeit unterstützt.

Weil aller guten Dinge drei sind: ich jetzt schon wieder pilgerlustig und freue mich auf eine dritte Tour im nächsten Sommer. Mal sehen, was das Leben und Frau G. zu meinen Plänen meint.

Zum Schluss darf Menno noch die beiden Gewinner:innen einer  Wunschzeichnung ziehen:

Trara: Es sind die Nummern 11 und 32.

Ghislaine und Corinna. 

Herzlichen Glückwunsch und ich bin gespannt auf eure Wünsche. Alternativ dürft ihr euch eine von meinen Bleistiftstudien von unterwegs aussuchen.

Für alle anderen Unterstützer:innen gilt wie letztes Jahr ein Sonderpreis: Statt 85 € für ein Aquarell im Format A5 gilt bis Weihnachten der Vorzugspreis von 55 € (Das Gleiche gilt auch für die Bleistiftstudien, wenn euch das interessiert, bekommt ihr einen Überblick über mein Skizzenbuch zugeschickt). Meldet euch gern, wenn ihr euch selbst oder andere beschenken wollt.

Habt ein schönes Wochenende, freut euch auf weitere Comics zum Thema Ankommen (morgen!) und kommt gut in den Herbst.

Liebe Grüße von Felice und dem "Glücksengel" Menno

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