Launen in der Schwangerschaft
Der Medizin-Professor Adolph Henke (1775-1843) veröffentlichte 1832 in seinem Taschenbuch für Mütter einige Tipps zum - wie er es nannte - "nöthigen Verhalten der Schwangern in Hinsicht auf das Kind". Wie soll sich also die Schwangere seiner Meinung nach verhalten?
"Von dem größten Einfluß auf die Gesundheit der Mutter, und eine glückliche Schwangerschaft ist es, daß die Schwangere alle heftigen Gemüthsbewegungen möglichst vermeide, ihre Leidenschaften und ihre Phantasie beherrsche.
Die heftigsten Affekte: Zorn, Aerger und Schrecken, sind am meisten zu fürchten, weil die dadurch veranlaßten gewaltsamen Erschütterungen des Nervensystems oft unmittelbar die gefährlichsten Zufälle, Krämpfe, Zuckungen, Ohnmachten, bedeutende Blutungen und Fehlgeburten zur Folge haben. Langsamer, aber gleichfalls höchst schädlich, wirken Gram, Kummer, Neid, Eifersucht, und stiller fortdauernder Aerger. Selbst die angenehmen Affekte, Freude und freudige Ueberraschung, können bei Schwangern mit sehr empfindlichen Nerven nachtheilig werden."
Okay, Schwangere sollen also emotionslose Zombies sein, um ihr Kind nicht zu schädigen. Alles klar!
Zitat des Tages aus: Taschenbuch für Mütter, Adolph Henke, 1832
Außerdem …
Wie entsteht eigentlich eine Schwangerschaft? Das weiß die Menschheit erst seit erschreckend kurzer Zeit. Über die verschiedenen Vorstellungen, die davor herrschten, habe ich hier gebloggt (Abre numa nova janela). Welche davon ist die seltsamste?
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