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Werde ich als Indie-Podcaster noch als Journalist wahrgenommen?

Hallo ihr Lieben,

Andreas hier. 😊

Werde ich als Indie-Podcaster noch als Journalist wahrgenommen?

Mit dieser Frage – und großer Anxiety – bin ich 2024 zum International Journalism Festival nach Perugia.

Ich war fast 10 Jahre lang bei DER STANDARD. Die Marke strahlt aus. Man ist alleine deshalb angesehener Journalist, weil man dort arbeitet.

Aber bei einem Podcast, den man selbst betreibt?

In Perugia trifft man Leute großer Medien: FT, NYT, Guardian. Werde ich noch immer als »einer von ihnen« akzeptiert?

Mag kleinlich klingen, hat mich 2024 aber sehr beschäftigt.

Gestern bin ich erneut aus Perugia zurück.

Mein wichtigster Take-Away aus 2025 ist:

Creator sind jetzt Mainstream.

Immer mehr Menschen informieren sich über Tiktok, IG, YouTube, Newsletter oder Podcasts.

Und in diesen Medienformen ist es immer weniger Menschen wichtig, ob die Person, die das macht, von einer großen Medienmarke kommt.

Wichtiger: Vertraue ich der Person? Äußert sie sich differenziert? Hat sie sich informiert? Legt sie ihre Weltsicht offen? Ihre Recherche?

Neben vielen tollen Begegnungen, einer traumhaften Atmosphäre, vielen Aperol und Espressi, ist das das Hauptgefühl, das mir bleibt:

Anerkennung aus dem traditionellen Journalismus für meine Arbeit. Und die Gewissheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Mir ist mein journalistisches Handwerk extrem wichtig, auch wenn ich es nie auf einer Journalistenschule gelernt habe. Ich bin eigentlich ja Ökonom.

Ich glaube, dass der traditionelle Journalismus ein extrem wertvolles Fundament bietet, als journalistischer Creator gute Arbeit zu machen.

Und dass Journalist:innen wahnsinnig viel von Influencern lernen können, was Menschlichkeit, Vertrauen, Community-Pflege und Transparenz betrifft.

Immer mehr Journalist:innen betätigen sich als Unternehmer:innen und mischen Dinge, die man traditionell keinesfalls mischen durfte.

Auf dem Weg tun sich viele Interessenskonflikte auf. Creator antworten, so wie ich, mit radikaler Transparenz zu ihrer Arbeit, Prozessen, Einkommen.

Dafür bieten sich auch Chancen, die man im traditionellen Journalismus nicht hatte:

Man ist dem Publikum nahe, als Mensch spürbar und man kann Dinge machen, die von früheren Ressortleiter:innen oder Chefredakteur:innen nicht ernst genommen oder für nicht wichtig genug gehalten wurden.

Ich glaube, dass das den Journalismus und öffentlichen Diskurs verbessern und stärken wird.

Es gibt aber Baustellen.

Zwei zentrale:

1. Neue ethische Leitlinien und Verhaltenskodizes.

Der traditionelle Journalismus hat sich großteils gut selbst reguliert. Journalistische Content Creator brauchen das auch.

2. Nicht jede Journalistin will auch Unternehmerin sein.

Leute wie Johnny Harris (Abre numa nova janela) oder Sruthi Gottipati (Abre numa nova janela) bauen Strukturen auf, in denen sich Journalist:innen auf YouTube, Tiktok & Co auf ihre Kernarbeit konzentrieren können. Davon wird es viel mehr brauchen & geben.

Wer glaubt, dass der Journalismus keine Zukunft hat, sollte nach Perugia fahren. Dort wird das Fundament gelegt.

PS: Noch ein paar Fotos mit Eindrücken.

Joshi Herrmann und Lea Korsgaard von The Mill und Zetland:

Valentina und ich am Hinflug:

Und unsere Perugia-Crowd, mit der wir viel abhingen:

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