#336 deep dive: Hans Rauscher über die liberale Demokratie
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Er beobachtet die österreichische Politik seit 50 Jahren.
Ich habe Hans Rauscher gefragt: Was ist heute besser als früher?
Was ist in all der Zeit immer gleich geblieben?
Und wie schützen wir die Demokratie vor den Autoritären?
Ein deep dive.
Zur Person
🙆 Hans Rauscher (80) ist Journalist und einer der wichtigsten politischen Kommentatoren Österreichs. Er schreibt für den STANDARD und war vorher lange beim KURIER.
Diese Bücher empfiehlt Hans:
1. Die große Gereiztheit (Abre numa nova janela) von Bernhard Pörksen
2. On Tyranny (Abre numa nova janela) von Tymothy Snyder
3. Worüber sich zu schreiben lohnt (Abre numa nova janela) von Hans Rauscher
Was nehme ich mir mit?
1. Österreich hat sich stark modernisiert. In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Rolle der Frau, die Rechte von LBGTIQ-Menschen und die Wirtschaft stark modernisiert und geöffnet. Junge Leute sind heute viel weltoffener und besser ausgebildet als frühere Generationen.
2. Der Journalismus ist viel besser. Früher waren Journalist:innen noch sehr hörig, was die Mächtigen betrifft, eher brav, kaum kritisch, es gab kaum investigativen Journalismus. Das hat sich massiv verändert, auch wenn der ORF noch immer recht brav ist.
3. Gespräche mit Andersdenken sind wichtig. Hans unterscheidet zwischen hoffnungslosen Fällen, mit denen eine Diskussion nur Zeit und Energie raubt. Es gibt aber auch die, mit denen man reden kann. Man wird sie nicht umstimmen, aber wenn man Gemeinsamkeiten findet, dann kann man dem Diskurs die Aggressivität nehmen – und viel ist gewonnen.