Mit Wolf Biermann im Tränenpalast (Teil 2)
Wolf Biermann ist einer einer der bekanntesten Dichter und Liedermacher aus Deutschland. Und das ist eigentlich noch viel zu wenig gesagt: Wolf Biermann ist ein Stück lebendiger deutscher Geschichte. 1936 wird er in Hamburg geboren, als Kind einer jüdischen Arbeiterfamilie. Sein Vater wird 1943 im KZ Auschwitz ermordet. Biermann selbst ist, wie seine Eltern auch, als junger Mann Kommunist. Und deshalb geht er 1953, mit sechzehn Jahren, freiwillig aus dem Westen in die DDR. Da fängt er dann bald an, Lieder zu schreiben, die werden immer kritischer, also kriegt er Mitte der 60er Jahre Berufsverbot. 1976, während er gerade in Westdeutschland eine Reihe von Konzerten gibt, wird er von der Staatsführung ausgebürgert. Dagegen protestieren damals viele Kulturschaffende, und deshalb gilt die Ausbürgerung Biermanns heute als ein Ereignis am Anfang vom Ende der DDR.
Mit diesem Mann hab ich mich also getroffen, in Berlin Mitte, für einen Spaziergang durch seine alte Nachbarschaft - vom Tränenpalast, dem ehemaligen Grenzübergang an der Friedrichstraße über die Weidendamer Brücke zum Berliner Ensemble, wo er angefangen hat, Lieder zu schreiben bis zu seiner früheren Wohnung in der Chausseestraße 131, wo er sein gleichnamiges Album aufgenommen hat.
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