Wohnen in Berlin
Meine lieben Buddys,
es ist Montag, Zeit für ein paar Gedanken zum Wochenstart. Heute zum Thema: „Wohnen in Berlin“
Gestern wurde in Berlin gewählt, und das Wohnproblem war während des Wahlkampfs eines der bestimmenden Themen. Und in der Tat, grade in der Hauptstadt ist Wohnen ein ganz spezielles Kapitel.
Da gab es z B mal den Fall einer Hausgemeinschaft in Kreuzberg, die sollten vom Vermieter alle ausm Haus raus gekündigt werden, weil der Eigentümer das Haus verkaufen und nen schnellen Euro machen wollte. Und dann haben alle Mieter ne Genossenschaft gegründet, zusammengelegt und das Haus gekauft, um selbstbestimmt weiter drin wohnen bleiben zu können. Also wenn der Begriff "linksautonom" jemals Sinn ergab, dann hier. Gut, außer vielleicht noch, wenn auf englischen Straßen die ersten selbstfahrenden Autos unterwegs sind. Dann bekommt in England "linksautonom" noch eine andere Bedeutung. Und damit meine ich nicht Meghan und Harry.
Lustig war jetzt nur, als diese Genossenschaft in Kreuzberg ihr eigenes Haus auf eigene Kosten mal sanieren wollte, und als dann die Fassade dieses Hauses eingerüstet wurde, konntest du die Uhr danach stellen, bis organisierte linksautonomen Gentrifizierungsgegner dieses Haus mit Farbbeuteln und Steinen unter Beschuss nahmen. Wie nennen die Amis so einen Vorgang? "Friendly Fire"
Ja, diese Gentrifizierungsgegner wussten nichts von der Genossenschaft und haben befürchtet, dass nach einer Sanierung der Eigentümer von seinem Recht Gebrauch macht, die Mieten anschließend dann erhöhen zu dürfen. Denn das ist ja das blöde.
Gibt ja immer wieder Stimmen, vor allem von den Liberalen, die immer nach dem freien Markt rufen, und die sagen: "Für 5 Jahre die Mieten nicht erhöhen zu dürfen, schreckt doch Investitionen ab und dann werden keine Sanierungen mehr vorgenommen."
Das ist richtig. Nur, wenn man so Berliner Normalmieter fragt: "Was ist dir lieber? Für 5 Jahre zur selben Miete in einer Wohnung bleiben zu dürfen, die dann aber nicht saniert wird? Oder aber, dass deine Wohnung saniert wird, und du dir danach dann diese Wohnung 5 Jahre lang von draußen auf Straße aus angucken kannst?"
Da antwortet der Berliner Mieter natürlich: "Pass ma uff. Wenn leerer Raum nischt ist, wieso muss ick dann da überhaupt watt für zahlen?"
Also Miete. Und wenn nicht Miete, warum dann die Raten für einen Immobilienkredit? Oder um es ganz präzise zu formulieren: Warum zahle ich als Mieter jemand anderem die Raten für dessen Immobilienkredit ab?
In der TV-Sendung „mieten kaufen wohnen“ wurde mal ein schönes Fallbeispiel gezeigt, wie unser kapitalistisches System funktioniert. Eine Dame, alleinstehend, und in fortgeschrittenem Alter entdeckt, dass auf der anderen Straßenseite ihr Traumhaus mit Gartengrundstück zum Verkauf angeboten wird. Also geht sie zu einem Immobilienmakler und erklärt ihm, dass sie außer einer mickrigen Rente kein Eigenkapital besitzt, aber unbedingt in diesem Haus wohnen will. Und was sagt der Immobilienmakler? Sagt er: "Gute Frau, den Kredit dafür müssten Sie ca 50 Jahre abbezahlen. Und mal ehrlich, spätestens wenn Sie 135 werden, wirds doch knapp, oder?"
"Nee", sagt der Immobilienmakler stattdessen, „Kein Problem“, und erklärt der Dame einen phantastischen Plan.
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