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Post für dich #6

Sommerferien - ein Traum.

Wir wollten eigentlich schon längst nach Potsdam unterwegs sein.
Menschen, die es nicht besser wissen aber, haben wohl jüngst versucht, unsere Garage auszuräumen. Das Schloss hat sie davon abgehalten, aber fahren, ohne das in Ordnung zu bringen, können wir nicht.

Ich habe gepackt und gekocht und Kinderstreitereien ertragen und noch immer ist Papa Beier nicht aus der Südstadt und der Garage zurück und ich sehe uns im Dunklen das Haus am See erreichen und einen ganzen Tag verloren zu haben.

Ferien. Mit Kindern - gemeinsam mit Menschen überhaupt - ist das Verlassen des eigenen Zuhauses um andernorts Erholung zu finden, ja immer eine zweischneidige Geschichte. Wenn mensch überhaupt eine Ahnung davon hat, was sie:ihn entspannen kann, dann bleiben ja noch immer die Fragen: "Bekomme ich, was ich brauche?" und "Wie lange kann ich davon zehren?".
Meine Nerven sind für heute schon radikal verbraucht und vermutlich müssten wir an unsere Zeit am See schon jetzt ein paar Tage dranhängen, damit ich das wieder aufholen kann. Draußen wird es grauer und den Wetterbericht schaue ich mir seit Tagen nicht mehr an - Urlaub. Was soll ich da noch sagen?

Die Kinder und ich haben vorhin eine Runde lang geweint, nachdem wir uns böse gestritten haben und eigentlich ist es ja nur die Trauer, die uns gemein werden lässt. Wir sollten hier nicht warten können. Wir sollten wie die blöden Packlisten und Kisten durchgehen, um ja nichts zu vergessen, das zur Sicherstellung von Fritzis Überleben notwendig ist. Wir sollten Infusionen einstecken und die Pumpen aufladen - den Bestand an Kotztüten im Auto prüfen und überlegen, wie der Infusionsständer ins Auto passt.

Aber Fritzi kommt nicht wieder. Und immer wieder in unserem Leben fallen wir in diese Erkenntnis wie in eine tiefe Grube, die eben noch gar nicht da war. Vielleicht fahren wir erst morgen los. Vielleicht fallen wir glücklich heute Abend mit den Mücken gemeinsam ins Bett und gucken Gewitter über Brandenburg. Ganz egal - so lange wir uns haben.

Bevor in der kommenden Woche ein Text über Traum(a)urlaub auf steady an den Start geht, veröffentlicht sich heute Nacht der nächste Brief an Fritzi.
Es war mein dritter an sie und auf instagram sieht man meine dicken Füße in Birkenstocks und ich warte.
Ich warte wie heute. Nur aus ganz anderen Gründen und mit weniger Angst. Viel mehr mit Frust und Ärger und in jedem Fall mit ganz viel Vermissen.

Wenn ihr schon im Besitz einer steadyMitgliedschaft seid, bekommt ihr heute Nacht meinen dritten Brief an Fritzi per Mail. Der Text über Traum(a)urlaub erscheint dann eine Woche später in der Rubrik BÖCKCHENBANDE und wird natürlich auch per Mail verschickt.

Ihr könnt die Jahresmitgliedschaft jederzeit abschließen und 30 Tage lang kostenfrei testen. Aktuell bekommt ihr von mir im Abo jede Woche einen Text - im Wechsel einen Brief in extended Version und einen, in dem es um aktuelle Themen in unserem Familienleben geht.

Wir wünschen euch und euren liebsten Menschen eine wunderbare Sommerwoche mit wenig Regen und ganz viel Liebe!

Judith

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