don’t judge a book by its cover

Ich bin ein richtiges Verpackungsopfer. Wenn etwas eine schön aussieht, dann möchte ich es gerne haben, auch wenn es vielleicht keinen Sinn ergibt. Beispielsweise ist meine Lieblingspflege Marke, was Duschgel und ähnliches angeht Jean&Len. Diese Firma hat im DM und im Rossmann unterschiedliche Designs und ohne Witz, ich gehe immer zu DM, weil mir einfach das Verpackungsdesign besser gefällt.

Ständig beurteilen wir alles nach dem äußeren Erscheinungsbild und ich nehme mich dabei nicht heraus. Als gelernte Buchhändlerin weiß ich, dass man ein Buch nicht nach seinem Cover beurteilen sollte, aber genauso gut weiß ich auch, dass ein schönes Cover mehr Aufmerksamkeit erregt. Wer würde schon nach einem Buch greifen, dass einen optisch so gar nicht anspricht? Vermutlich niemand. (Ich beispielsweise lese nur Bücher aus dem Diogenes Verlag, wenn sie mir empfohlen werden, weil die Cover mich einfach nicht aus der Reserve locken können.)

Und genauso ist es auch bei den Menschen. Wir sehen einen Menschen, vor uns in der Schlange an der Kasse, im Warteraum beim Arzt oder einfach auf der Straße und wir bilden uns ein Urteil über diesen Menschen und das im Bruchteil einer Sekunde. Dabei vergessen wir, dass dieser Mensch genauso vielschichtig ist, wie wir selbst. Dieser Mensch hat sehr wahrscheinlich schon einiges erlebt und wir wissen nichts über ihn. Trotzdem fällen wir unser Urteil. Nur weil ein Mensch sich anders verhält, als es die “Norm verlangt”, denken wir, dass der oder diejenige nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, aber mal ganz ehrlich, wie oft ist es dir schon passiert, dass jemand dich beurteilt hat, aufgrund von einer Momentaufnahme und dich eigentlich gar nicht kennt?

Ich möchte meine persönliches Erfahrungen zu diesem Thema mit dir teilen, weil ich das Gefühl habe, wir sollten alle ein bisschen sensibler sein, nicht nur in dem, was wir anderen gegenüber äußern, sondern auch in dem was wir denken. “Glaub nicht alles was du denkst” heißt das Buch von Kurt Krömer und ich finde dieser Satz trifft es eigentlich ziemlich gut.