Wir sind 4 Millionen.
#13 : Eine Initiative für die Selbstständigkeit
Dies ist die dreizehnte Ausgabe von 4. Mio+ , dem regelmäßigen Briefing von Cathi Bruns. Diesmal:
Von Newsletter zu Initiative: www.4mioplus.de
Ein Gespräch mit Co-Initiatorin Isabella Pfaff
Und wie du mitstreiten und dich der Initiative anschließen kannst
Hi.
Herzlich willkommen zu neuen Ausgabe von 4. Mio+
Wer schon lange dabei ist, weiß, dass ich Ende letzen Jahres versprochen habe, mein Engagement für Selbstständigkeit in Deutschland nochmal zu verstärken.
Einige werden es schon in den sozialen Medien und auf meinen Profilen gesehen haben, insbesondere die neuen Leser (danke fürs Dabeisein!) haben wahrscheinlich deswegen meinen Newsletter (Abre numa nova janela) abonniert: Aus 4. Mio+ ist eine Initiative geworden.
Aber keine Sorge: Der Newsletter wird ebenfalls weitergeführt und gewinnt hinzu. Ich treibe weiterhin die Debatte und wir setzen Selbstständigkeit auf die Agenda.
Das dies nötig ist, sieht man auch am aktuellen Wahlkampf. Trotz Wirtschaftskrise ging es fast gar nicht darum, wie das Land nun zügig wieder zu wirtschaftlicher Stärke kommen soll.
Als Selbstständige sind wir Teil der Lösung. Aber wir müssen unsere Belange öffentlich stärker nach vorne bringen. Wer gesehen werden will, muss sich sichtbar machen. Wir sind 4. Millionen! Auch wir halten das „Land am Laufen“, auch unsere Stimme zählt.
Darum ergreife ich, zusammen mit Isabella Pfaff, die Initiative für die Selbstständigkeit. Für 4 Millionen Menschen, die sie jeden Tag leben und alle, die noch gründen möchten. Selbstständigkeit braucht Verstärkung.
Darum geht es jetzt: Wir haben 5 Forderungen für den Aufbruch. Alles zur neuen Initiative und wie du dich unseren Forderungen anschließen kannst, erfährst du in dieser Ausgabe.
Die Initiative
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In Kooperation mit Isabella Pfaff hab ich 5 klare Forderungen formuliert, die wir öffentlich an die Politik richten. Vor der Wahl und nach der Wahl. Es wird also ein langfristiges Projekt, über das ich auch hier weiter auf dem Laufenden halten werde.
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Warum muss uns das beschäftigen?
Selbstständigkeit kommt im Angestelltenland zu wenig vor. Wir brauchen Sichtbarkeit. Und müssen für unternehmerische Freiräume streiten.
Denn Selbstständigkeit ist wichtiger Teil der Lösung vieler Probleme im Land. Gegen Fachkräftemangel, für höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Menschen, Produktivitätssteigerung, Wettbewerbsfähigkeit, mehr Innovationskraft und für neue Arbeitsmodelle, die ins Leben passen.
Selbstständigkeitsfeindliche Politk - sie muss aufhören. Die nächste Regierung muss die bürokratischen Fessel lösen und das Misstrauen gegenüber freier Arbeit überwinden. Dazu gehört konkrete Politik, die dies erkennt und Selbstständigkeit schätzt.
Der erste Schritt der Politik auf die Sprünge zu helfen, ist für mehr Sichtbarkeit von selbstständiger Leistung zu sorgen. Und dazu sind wir Selbstständige selbst gefragt.
Den Auftakt machen wir deshalb mit einem Gastkommentar zur Veröffentlichung unserer Forderungen bei welt.
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„Jammern ist nicht unternehmerisch, aber Nichtstun auch nicht. Die Stimme der Selbstständigen ist wichtiger als je zuvor. Unsere Freiheit, frei zu arbeiten, gerät Stück für Stück unter Druck. Wir nehmen nicht länger hin, dass selbstständige Leistung ignoriert wird und haben fünf klare Forderungen an die Politik. Was wir fordern, ist ein Konjunkturprogramm, das fast nichts kostet, aber viel verändert.“
Die Lage
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Wie es um die Selbstständigkeit in Deutschland steht, hab ich in den letzten 12 Ausgaben (Abre numa nova janela) aufgearbeitet. Das Selbstständige gebraucht werden, sollte jedem klar sein.
Diese Wahl fällt in eine ernste Wirtschaftskrise, die bei Selbstständigen und kleinen Unternehmen hart durchschlägt. Und auch die aktuellen Zahlen zur Selbstständigkeit sind alarmierend. Das Statistische Bundesamt gab diese Woche in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger weiter zurück geht. „Ihre Zahl sank im Vorjahresvergleich um 86 000 Personen (-2,2 %) auf 3,7 Millionen.“ Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 062, 18.02.2025. (Abre numa nova janela)
Auch der monatliche Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für Selbständige zeigt erneut die schlechte Stimmung. Fast jeder zweite befragte Selbstständige klagt derzeit über Auftragsmangel. Quelle: Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für Selbständige, 11. Februar 2025 (Abre numa nova janela).
Wir müssen raus aus dem tiefen Tal und zwar schnell. Dazu braucht es das Vertrauen von Seiten der Politik. Damit Auftraggeber rechtssicher Projekte vergeben können. Und Selbstständige sich selbst helfen. Ich wünsche mir ein starkes politisches Signal für Gründungen und freie Arbeit.
Denn seit über 12 Jahren schon verfestigt sich der Trend zu weniger Selbstständigkeit. Was Angestelltenland braucht, ist eine Selbtständigkeitsoffensive. Und was die Selbstständigen brauchen, sind bessere Rahmenbedingungen. Und Sichtbarkeit.
Um mein Engagement zu verstärken, habe ich mich für die 4.Mio+ Initiative mit Isabella Pfaff zusammengetan. Sie ist Kooperationspartnerin und erste Mitstreiterin. Ich freue mich sehr darüber und hab ich sie für diese Ausgabe zu Ihrer Motivation befragt.
Das Gespräch
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Liebe Isabella,
Warum braucht es 4.Mio+?
Isabella Pfaff: Selbständig sein ist ein Lebensentwurf, eine Einstellung, ein Set an Werten. Es macht Spaß sein eigenes Leben frei zu gestalten. Es nacht Spaß, Verantwortung zu übernehmen. Das alles ist 4.Mio+.
Aber Selbständige haben in Deutschland eben auch keine Lobby. Gehalt-, Rente-, Krankenversicherungssysteme, Steuern, Ausschreibungen, Kreditvergabe - alles ist auf Angestellte zugeschnitten. Selbständige finden quasi nicht statt. Dagegen müssen wir kämpfen, denn Innovationen, Kreativität, Fortschritt, neue Lösungswege, all das hängt auch an freier Arbeit. Und genau das braucht Deutschland jetzt, um im globalen Wettbewerb aufzuschließen. Verlieren wir die freie Arbeit, verlieren wir all die Gründerinnen und Gründer, all diejenigen, für die eben Arbeit nicht nur ein 9 to 5-Job ist, und die nicht „Freitag um eins, macht jeder seins“ sagen können und das auch gar nicht wollen.
Du bist Unternehmerin, Journalistin, Kommunikatorin, PR-Expertin und hast eine Agentur. Was ist dein wichtigstes Learning aus über 25 Jahren Selbstständigkeit?
Isabella Pfaff: Hier hat glaube ich Frank Sinatra die beste Zusammenfassung geschrieben, mit: "I did it my way.“
Wenn man das von seiner Arbeit und seinem Leben behaupten kann, dann ist das so unfassbar gut. Bei allen schlaflosen Nächten, die man auch hat. Das macht glücklich. Und das darf man sich nicht nehmen lassen, denn wenn man sich als Selbständiger nicht selbst lobt, lobt einen niemand. Niemand schenkt Dir eine Flasche Wein für eine 20 Jährige Betriebszugehörigkeit, niemand lobt Dich für Deine Überstunden oder Wochenendarbeit. Du bekommst keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, du kannst Dich nicht mal krank schrieben lassen. Wenn Du eine Wohnung suchst ist „Selbständigkeit“ schon fast ein Ausschlusskriterium. Du hast mehr Hürden zu überwinden als viele andere - und wenn Du erfolgreich bist, bekommst Du höchstens Neid. Also sei gut zu Dir selbst. Denn sonst ist es niemand. Das ist das Wichtigste, was ich gelernt habe.
Warum sollte man sich unserer Initiative anschließen?
Isabella Pfaff: Weil wir einen positiven, freiheitlichen, verantwortungsbewußten Lebensentwurf vertreten. Welche Initiative kann das schon von sich behaupten? Und weil wir auch bei der Vertretung unserer Interessen die Sache in die eigene Hand nehmen. Weil wir dieses Land ändern wollen und letztlich den zutiefst demokratischen Ansatz leben: Jeder soll nach seiner Façon selig werden dürfen, auch in seiner Arbeit. Und natürlich, weil wir wissen, wo der Schuh bei den Selbständigen drückt und das auch klar und kompetent vertreten.
Selbstständigkeit bedeutet für dich…?
Isabella Pfaff: Zu lieben, was ich tue.
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..Ok, und jetzt?
Jetzt streiten wir umso mehr für die Selbstständigkeit und neues Unternehmertum! Und so kann man sich unserer Initiative anschließen…
👇
Unternehmerisches
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Für die Initiative 4. Mio+ gibt es natürlich eine Website. Alle Infos zu dem Projekt und mehr zu den konkreten Forderungen gibt es unter: www.4mioplus.de (Abre numa nova janela)
Wer unsere Initiative unterstützen will und mit seinem Namen und Position/Unternehmen auf der Website seinen Support zeigen möchte, schreibe einfach eine Email über das Kontaktformular mit den Infos und dem Betreff „Ich bin dabei!“
Wir freuen uns! Selbstständigkeit braucht Verstärkung. ✌️
Die Forderungen
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All unsere Forderungen gehen auf einen Kern zurück: Mehr Vertrauen in unternehmerische Ambitionen. Für mehr unternehmerische Freiräume und mehr Respekt für freie Arbeit.
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Zahl der Woche
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Politisches
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Was außerdem noch los war:
Scheinselbstständigkeit und eine Übergangsregelung für freie Lehrkräfte: Das „Herrenberg-Urteil“ (Ich habe das hier ausführlich (Abre numa nova janela) behandelt) hat die Welt der Musikschulen, Jogastudios und generell freien Honorarkräfte im Bereich der Ewachsenenbildung schwer verunsichert.
Nun soll eine Übergangsregelung für Lehrkräfte etwas Luft verschaffen.
Denn: „Ohne selbständig tätige Lehrkräfte könne das Bildungsangebot im bisherigen Umfang aber nicht aufrechterhalten werden, auch weil viele Lehrkräfte nur als Selbständige tätig werden wollten.“ Hier geht’s zur Meldung auf der Seite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales: » (Abre numa nova janela)
Ich frage mich, wo bleibt ein klares politisches Bekenntnis für die Selbstständigkeit? Statt Ausnahmen für wenige, klare Positiv-Kriterien für alle! Wir bleiben dran..„Unbürokratische“ Coronahilfen: Was der Vizepräsident des Steuerberaterverbands Berlin-Brandenburg, Matthias Steger, hier in seinem Linkedin-Beitrag (Abre numa nova janela) im Zuge der Schlussabrechnungen zu bedenken gibt, zeigt, was das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auch jetzt noch und unter der Führung des amtierenden Wirtschaftsministers Robert Habeck zum Thema „unbürokratische“ Coronahilfen abliefert.
Angestelltenland ist Bürokratenland. Und bald fühlen sich auch nur noch Bürokraten hier wohl. Was ist da los? Hier geht’s zum Beitrag » (Abre numa nova janela)
Die Stärkung
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Was gibt diese Woche Schub?
Die Aussicht auf einen Politikwechsel, der endlich Aufschwung ermöglicht. Der kommt aber nur, wenn auch wir Selbstständige unsere Stimme nutzen. Wählen gehen, aktiv werden, zeigen, dass wir Teil des Aufbruchs sind.
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Zum Gründen gehört es groß zu träumen - zum Erwachsenwerden die Selbstständigkeit. In diesem Sinne - nicht aufhalten lassen!
Bis zum nächsten Mal!
Cathi ✌️
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