Psoriasis-Newsletter – Ausgabe Juni 2023
🪭 Puh!
Der Sommer gönnt uns gerade eine Verschnaufpause. Es wird aber garantiert wieder heiß. Das Internet ist voll von Tipps, wie man mit der Hitze besser klarkommt. Für Menschen mit Schuppenflechte (Opens in a new window) gibt's ein paar spezielle Dinge:
Das größte Problem: das Schwitzen
Mit dem Schwitzen kühlt sich der Körper selbst. Wenn man zusätzlich ins Wasser geht oder mehrmals duscht, werden selbst hartnäckige Schuppen weich und lassen sich leichter entfernen. Diese Gelegenheit lässt sich nutzen: Nach dem Bad vorsichtig abtrocknen und die betroffenen Stellen der Psoriasis äußerlich behandeln oder die gesamte Haut eincremen.
Wer tagsüber keine Möglichkeit hat, die verschwitzte Haut zu reinigen, sollte möglichst luftige und atmungsaktive Kleidung tragen. Dadurch schwitzt man weniger, es juckt nicht so stark und reizt die Haut weniger. Baumwolle und Leinen leiten Feuchtigkeit ab. Am effektivsten ist Seide, sie lässt weniger Wärme durch.
Die Unterwäsche sollte angepasst sein: Baumwolle anstelle von Synthetik, bequeme oder sogar kein BH, Boxershorts. Alle Materialien bei Schuhen fördern das Schwitzen, nur Leder als Obermaterial und Sohle ist atmungsaktiv.
Wenn man an Stellen schwitzt, wo Haut auf Haut liegt, wie in den Achselhöhlen, unter den Brüsten und im Intimbereich, kann der Schweiß nicht verdunsten. Bei Psoriasis inversa sollte man diese Bereiche bei Hitze häufiger mit klarem Wasser reinigen und sorgfältig abtrocknen. Ob man danach eine Creme oder ein Puder aufträgt, muss individuell ausprobiert werden.
Es wird angenommen, dass Hitze, wenn man sie ertragen kann, positiv auf das Immunsystem wirkt. Die Erklärung geht da hin, dass Hitze die Anzahl der Leukozyten und Interleukine verringert und so die Schuppenflechte reduziert. Daher wird Psoriasis in naturheilkundlichen Kliniken auch mit "Therapeutischer Hyperthermie" behandelt. Aus demselben Grund wird Psoriasis-Patienten empfohlen, in die Sauna zu gehen. Es gibt keine bekannte Studie, die dies belegt. Jeder muss wahrscheinlich selbst ausprobieren, wie sich Hitze auf seine Schuppenflechte auswirkt.
Sonnenbäder wirken aufgrund der UV-Strahlung immer entzündungshemmend auf die Schuppenflechte. Experten sind uneinsdarüber, ob therapeutische UV-Bestrahlungen das Risiko von Hautkrebs erhöhen. Dennoch sollte man empfindliche Stellen wie das Gesicht schützen und insgesamt nicht öfter als 50-mal pro Jahr mit UV-Licht bestrahlen lassen.
Hitze ist nicht gut für Cremes, Salben und Gele. Daher wird empfohlen, sie im Kühlschrank aufzubewahren. Es spielt dabei keine Rolle, in welchem Fach sie liegen - nur nicht im Tiefkühlfach!
Biologika müssen immer im Kühlschrank gelagert werden. Aber beim Transport von der Apotheke nach Hause in einer Kühltasche sollte die Verpackung nicht direkt auf dem Kühlpad liegen. Dadurch könnten die empfindlichen Moleküle des Biologikums einfrieren.
Bei innerlichen Medikamenten vertragen Otezla und Methotrexat-Tabletten keine Hitze. Fumaderm, Skilarence und Xeljanz hingegen sind unempfindlich gegen Temperaturschwankungen.
Betroffene haben im Laufe der Jahre verschiedene Tipps zur Abkühlung gegeben:
Fuß- oder Arm-Bäder mit eiskaltem Wasser, zum Beispiel mit Kühlaggregaten, Eiswürfeln oder Gel-Kompressen
Umschläge mit kaltem schwarzen Tee
Verwendung von Salben, Cremes und Gelen aus dem Kühlschrank
Aufsprühen einer Meersalz-Lösung aus dem Kühlschrank: 10 Teile abgekochtes Wasser, 2 Teile Meersalz. Man kann ausprobieren, ob der Salzanteil erhöht werden soll.
Lauwarme oder kalte Dusche vor dem Schlafengehen
Tragen eines Schlafanzugs oder Nachthemds aus dem Tiefkühlfach
Verwendung von Bettwäsche aus kühlenden Materialien wie Seide
Zum Abkühlen in öffentliche Räume gehen, die klimatisiert sind – zum Beispiel eine Bibliothek. Es schadet nicht der Intelligenz.
Hast Du einen anderen Tipp? Immer her damit!
📖 Neue Artikel bei uns:
Ablehnung wegen Schuppenflechte: Konzepte gegen Mythen und Ausgrenzung: Schuppenflechte geht oft mit Stigmatisierung und Ausgrenzung einher. Rolf stellt in diesem Artikel (Opens in a new window) Ansätze vor, die helfen sollen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und das öffentliche Bewusstsein für die oft missverstandene Krankheit zu schärfen.
So wird Psoriasis arthritis erkannt – und von anderen Erkrankungen unterschieden: Bei Gelenkschmerzen ist die Diagnose oft knifflig. In diesem Artikel (Opens in a new window) findest Du Informationen darüber, welche Symptome auf eine Psoriasis arthritis hinweisen – und welche eher für eine Arthrose oder eine Rheumatoide Arthritis sprechen. Außerdem geht es um Verfahren, mit denen ein Rheumatologe die Diagnose feststellen kann.
🤨 Diese Studie sucht immernoch Teilnehmer
Wie reagierst Du, wenn Du einen Menschen mit Hautproblemen siehst? Würdest Du ihn als Kollegen so behandeln wie alle anderen Kollegen auch? Würdest Du als Vermieter jemandem mit schwerer Akne im Gesicht eine Wohnung geben oder lieber jemandem, der rundum toll aussieht? So in die Richtung geht eine Wahrnehmungs-Studie, die Forscher der Arbeitsgruppe "Psychosomatische Dermatologie" der Uni Gießen klären wollen. Ihnen geht es auch darum, ob Menschen mit Schuppenflechte da anders reagieren als die ohne.
🔭 Rundschau: Die wirklich interessanten Beiträge im Netz
Wir lesen, sehen und hören viel, damit Du es nicht musst. Hier sind drei interessante oder bedenkenswerte Texte und Audios:
📖 Kennst Du auch diese Anzeigen "Mit nur 2 Gummibärchen über Nacht abnehmen" oder "Mit einem Fußpflaster über Nacht entgiften"? Sie sind auf vielen Internetportalen unter Artikel zu finden. Wie das System dahinter funktioniert, hat der Jurist Arne Weinberg bei MedWatch aufgeschrieben (Opens in a new window).
📖 Google will Hautausschläge erkennen können. Das würde gefühlt Hunderte Apps überflüssig machen. heise online hat sich das angesehen (Opens in a new window). Man könnte auch sagen: Neurodermitis? Ringelröteln? Na wenigstens kein Krebs.
🎬 Wenn Du jemandem Deine Schuppenflechte erklären willst und das lieber eine seriösen Quelle sagen lässt – die Krankenkasse DAK macht das für Dich (Opens in a new window).
📅 Termine
An diesen Terminen kannst Du Dich online aufschlauen:
25. Juni (also heute): Digitaler Psoriasis-Stammtisch (Opens in a new window)
26.6. (also morgen): Behandlungsfehler (Opens in a new window) (Unabhängige Patientenberatung)
27.6.: "Clever essen mit Rheuma“ für junge Betroffene und Eltern (Opens in a new window) (Deutsche Rheuma-Liga)
5.7.: Reha-Antrag stellen (Opens in a new window) (Deutsche Rheuma-Liga)
5. Juli: Was der europäische Gesundheitsdatenraum ist und kann (Opens in a new window) (GMDS e.V.)
6.7.: Online-Kurs-Start: "Gesund und aktiv leben" (Opens in a new window) (Medizinische Hochschule Hannover)
11.7.: Systemtherapie der Psoriasis – Seminar für Fortgeschrittene (Opens in a new window) (Deutscher Psoriasis-Bund)
19. Juli: Gesundheitsdaten, Behandlungsdaten, Forschungsdaten (Opens in a new window) (GMDS e.V.)
Mehr Termine landen in den nächsten Tagen in unserem Veranstaltungskalender (Opens in a new window).
🙋♀️ Fragen, Antworten, Debatten in unserer Community
Ein Tipp: Umschläge mit Schwarzem Tee (Opens in a new window)
Kann man mit Ü50 zum ersten Mal Psoriasis bekommen? (Opens in a new window)
Großflächiges Pflaster oder was? Oder: Wie bleibt die Creme lange drauf? (Opens in a new window)
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📊 Unsere aktuelle Frage aus der Community richtet sich an alle. Ja, alle. Denn jeder muss essen und trinken.
❓Hat deine Ernährung Einfluss auf die Psoriasis?
Im letzten Newsletter hatte ich die Frage weitergereicht: Liest Du von neuen Medikamenten erstmal den Beipackzettel? Hier ist das Ergebnis:
(Opens in a new window)Wer nachlesen will: Hier ist die Diskussion in unserem Forum. (Opens in a new window)
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ein wichtiger Termin im Herbst (und was meine Lieblingsband damit zu tun hat)
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