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Faktenchecker werden als Hetzer gesehen

Die subtile Kunst der Trollmanipulation: Die versteckte Wahrheit hinter digitalen Glaubenskriegen

Schließen Sie die Augen und denken Sie einen Moment an die geheimnisvolle, undurchdringliche Welt des Internets. Was sehen Sie? Eine schier unendliche Bibliothek des Wissens, eine unergründliche Quelle der Unterhaltung und die unvergleichliche Möglichkeit, mit Menschen aus aller Welt in Kontakt zu treten. Aber was, wenn ich Ihnen sagen würde, dass es unter der glänzenden Oberfläche dunkle Tiefen gibt, in denen Trolle lauern?

Ja, Trolle. Nicht die Fabelwesen aus Märchen und Folklore, sondern moderne digitale Phantome, die ihre Spuren in den Kommentarspalten der sozialen Medien hinterlassen. Sie manipulieren und täuschen, sie säen Zweifel und Zwietracht - und sie sind verdammt gut darin.

In dieser Geschichte begeben wir uns auf eine Reise, um diese Trolle zu entlarven, zu verstehen, warum Nutzer ihnen mehr glauben als seriösem Journalismus und warum Medien wie der Volksverpetzer (Opens in a new window), Correctiv (Opens in a new window), die Deutsche Presse-Agentur (DPA) (Opens in a new window), Agence France-Presse (AFP) (Opens in a new window) und wir von Mimikama (Opens in a new window)als Hetzer diffamiert werden, wenn sie versuchen, mit Faktenchecks dagegenzuhalten.

Warum lieben wir Trolle?

Aber Moment, ich höre Sie fragen: „Lieben wir Trolle wirklich?“ Oh ja. Ohne es zu wissen, sind wir von ihrer Kunst der Manipulation und Provokation fasziniert. Die Gründe dafür sind komplex und vielschichtig:

  1. Sie verstehen die menschliche Psychologie. Trolle nutzen die Mechanismen der Bestätigungstendenz und des Tribalismus, um in uns Unsicherheiten zu säen und Unsicherheiten auszunutzen.

  2. Sie spielen mit unseren Emotionen. In einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint, können einfache, emotionale Antworten verlockender sein als tiefgehende, analytische Diskussionen.

  3. Sie wissen, wie man Geschichten erzählt. Trolle sind meisterhafte Geschichtenerzähler, die wissen, wie man emotionale Reaktionen hervorruft und die Realität verdreht, um ihre Agenda zu verfolgen.

Wenn Fakten zu Feinden werden

Nicht nur Trolle agieren im digitalen Raum. Es gibt Organisationen und Plattformen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Wahrheit ans Licht zu bringen und Falschmeldungen zu bekämpfen. Sie heißen Volksverpetzer, Correctiv, DPA, AFP und Mimikama. Leider führt das bloße Vorhandensein von Fakten oft zu Anfeindungen. Warum passiert das?

Die unbequeme Wahrheit: Wenn Fakten auf Widerstand treffen

Es ist tragisch, aber es ist die Realität, in der wir leben: In unserer heutigen, stark polarisierten Welt, in der Meinungen oft als unumstößliche Tatsachen angesehen werden, können harte, unbestreitbare Fakten auf unerwartete Ablehnung stoßen. Anstatt diese Fakten als Möglichkeit zu sehen, Missverständnisse zu klären oder den Dialog zu fördern, werden sie allzu oft als direkte Angriffe auf individuelle Überzeugungen und Weltbilder empfunden.

Das liegt daran, dass Menschen eine tiefe emotionale Bindung zu ihren Glaubenssystemen aufbauen. Diese Überzeugungen prägen nicht nur ihre Sicht der Welt, sondern definieren oft auch, wer sie als Individuen sind. Daher kann jede Herausforderung oder Infragestellung dieser „Wahrheiten“, die jemand als Teil seiner Identität akzeptiert und angenommen hat, sehr bedrohlich sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn diese Fakten oder Argumente mit dem bereits akzeptierten Glaubenssystem in Konflikt geraten.

Die Folgen solcher Kollisionen können vielfältig und intensiv sein. Sie können eine Abwehrhaltung hervorrufen, die den Betroffenen hilft, ihre Überzeugungen zu schützen. Diese Abwehr kann verschiedene Formen annehmen, von der einfachen Ignoranz oder Ablehnung der Fakten bis hin zu regelrechten Angriffen auf die Personen oder Organisationen, die diese Fakten präsentieren.

Im Extremfall kann diese Defensive sogar in Feindseligkeit umschlagen. Personen, die ihre „Wahrheit“ bedroht sehen, können sich so angegriffen fühlen, dass sie zur Gegenoffensive übergehen. Sie können versuchen, die Glaubwürdigkeit der Faktenquelle zu untergraben, sie zu diskreditieren oder sogar persönlich anzugreifen.

Dieser ganze Prozess ist ein bedauerlicher Beweis dafür, wie polarisiert unsere Gesellschaft geworden ist und wie unempfänglich sie für Fakten sein kann, die nicht in ihr bestehendes Glaubenssystem passen. Es ist eine erschreckende Erinnerung daran, wie viel Arbeit noch vor uns liegt, um einen offenen und konstruktiven Dialog zu fördern, in dem Fakten willkommen sind und nicht als Bedrohung empfunden werden.

Faktenchecker werden als Hetzer gesehen

In einer idealen Welt wären Faktenchecker Helden - unermüdliche Kämpfer im Ring des Wissens, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Wahrheit zu verteidigen und Falschinformationen zu entlarven. Leider ist die Realität oft weit von diesem Idealbild entfernt. Faktenchecker, die sich der Überprüfung von Behauptungen und der Aufdeckung von Unwahrheiten widmen, können statt Applaus und Anerkennung oft Diffamierung und Anfeindungen erfahren.

Wenn Faktenchecker wie die von Organisationen wie Volksverpetzer, Correctiv, DPA, AFP und Mimikama ihre Arbeit machen, können sie von denen, die sie überprüfen, als Hetzer dargestellt werden. Aber warum passiert das? Es ist eine Fehlinterpretation der Absichten der Faktenchecker und eine unglückliche Verquickung mit der menschlichen Neigung, das eigene Weltbild zu schützen.

Trolle und ihre Anhänger haben oft eine vorgefasste Meinung oder eine narrative „Wahrheit“, die sie verbreiten und aufrechterhalten wollen. Diese „Wahrheiten“ können aus verschiedenen Quellen stammen, einschließlich ihrer eigenen Überzeugungen, Vorurteile, politischen Ideologien oder einfach aus Desinformationen, die sie für bare Münze genommen haben.

Faktenchecker, die diese „Wahrheiten“ in Frage stellen oder gar widerlegen, werden oft als Bedrohung empfunden. Trolle und ihre Anhänger interpretieren die Bemühungen der Faktenchecker, die Wahrheit aufzudecken, als Versuch, ihre Meinungsfreiheit zu unterdrücken oder ihre „Wahrheiten“ zu zensieren. In der Folge werden Faktenchecker nicht als neutrale, der Wahrheitsfindung verpflichtete Instanzen wahrgenommen, sondern als Gegner oder gar Feinde, die das eigene Weltbild angreifen.

Diese Darstellung der Faktenchecker als Hetzer ist nicht nur ein Missverständnis ihrer Rolle und Funktion, sondern auch eine Art Abwehrmechanismus. Durch die Diffamierung der Faktenchecker und die Unterstellung unlauterer Absichten können Trolle und ihre Anhänger ihre eigene Position stärken und ihre Anhänger gegen die aufgedeckten Fakten immunisieren.

Es ist eine paradoxe Situation: Diejenigen, die sich der Förderung der Wahrheit und der Aufdeckung von Lügen verschrieben haben, werden als Verbreiter von Hass wahrgenommen. Dies unterstreicht die Herausforderungen für Faktenchecker in der heutigen digitalen und polarisierten Welt.

Die Bedeutung der Medienkompetenz

Auf Telegram und CO werden Fakten und Faktenchecks regelmäßig hinterfragt, Medienkompetenz hat eine nie dagewesene Bedeutung erlangt. Sie ist kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit - ein unverzichtbares Werkzeug, um sich in der Informationsflut, die täglich auf uns einströmt, zurechtzufinden.

Medienkompetenz hilft uns, zwischen Wahrheit und Unwahrheit, zwischen glaubwürdigen und unglaubwürdigen Quellen zu unterscheiden. Sie gibt uns die Fähigkeit, Informationen zu bewerten und ihre Herkunft und Zuverlässigkeit einzuschätzen. Ist eine Nachricht echt oder eine Fälschung? Ist die Quelle vertrauenswürdig oder dubios? Beruht eine Behauptung auf nachprüfbaren Fakten oder ist sie nur eine Meinung? Diese Fragen können wir besser beantworten, wenn wir Medienkompetenz entwickeln.

Medienkompetenz geht aber noch weiter. Sie lehrt uns, kritisch zu denken und nicht alles zu akzeptieren, was uns online präsentiert wird. Es ist eine Fähigkeit, die uns ermutigt, tiefer zu graben, Fragen zu stellen und unsere eigenen Schlüsse zu ziehen. Es ist eine Einladung, den einfachen und bequemen Weg des unkritischen Konsums von Informationen zu verlassen und stattdessen den anspruchsvolleren Weg des kritischen Denkens und der Untersuchung zu wählen.

Medienkompetenz lehrt uns auch, verantwortungsvoll mit Informationen umzugehen. Sie ermutigt uns, innezuhalten und zu prüfen, ob die Informationen korrekt sind, bevor wir sie weitergeben. Sie warnt uns vor den Gefahren der Verbreitung von Falschinformationen und erinnert uns daran, dass wir alle dazu beitragen können, die Qualität der Informationen in unserer digitalen Welt zu verbessern.

Medienkompetenz bietet einen Ausweg aus einer Welt, in der die Lautstärke eines Arguments oft wichtiger zu sein scheint als seine Substanz. Sie lehrt uns, informierte und bewusste Konsumenten und Verbreiter von Informationen zu sein, und ermutigt uns, aktiv für die Wahrheit einzutreten.

Medienkompetenz (Opens in a new window)ist nicht nur eine Fertigkeit, sie ist auch ein Bollwerk gegen Desinformation und ein Grundpfeiler einer funktionsfähigen Demokratie.

Fazit: Die digitale Welt ist ein komplexes Geflecht aus Wahrheiten, Halbwahrheiten und Lügen. Wir müssen lernen, uns in dieser Welt zurechtfinden und wie wir die Werkzeuge der Medienkompetenz nutzen können, um uns vor Manipulation zu schützen. Denn am Ende des Tages haben wir es selbst in der Hand, den Trollen ihren Einfluss zu nehmen und den Wert von seriösem Journalismus und Faktenchecks zu erkennen.

Die subtile Kunst der Trollmanipulation ist eine faszinierende und beunruhigende Studie über die dunkle Seite des Internets. Sie zeigt uns, dass wir immer wachsam sein müssen, immer bereit zu hinterfragen und zu lernen. Denn in der digitalen Welt ist nichts so, wie es scheint.

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