Die Macht der Sterne
Katja Kullmann: STARS + Justin, der magische Skorpion + meine ernste und meine unernste Art, an Astrologie zu glauben
Ich bin mal wieder in einer Phase, in der ich meinen Social Media Feed meide. Ist mir zu viel Negativität da. Man könnte auch sagen zu viel Realität. Wenn ich meinen Social Media Feed meide, passieren sofort gute Dinge: Ich schlafe besser, die Tage sind länger, ich habe mehr innere Ruhe, ich lese mehr Bücher.
Habe mir Katja Kullmanns Stars zugelegt. Es handelt von Carla Mittmann, einer mittelalten Durchschnittsangestellten in einem drögen Bürojob, deren Leben eines Tages ein bisschen disruptet wird, als jemand einen Pflasterstein durch ihr Fenster schmeißt, und die sich, davon seelisch irgendwie kurzgeschlossen, mit einem Astrologie-Startup selbstständig macht, woraufhin sie erkennt, dass sie immer schon genau dafür bestimmt war.

Ich habe Stars an zwei Abenden durchgelesen, es hat sehr viel Spaß gemacht und es hat zwei Sachen mit mir gemacht. Erstens muss ich mich mit Gewalt davon abhalten, diverse Sidehustles aufzuziehen (ich plane noch zwei Podcasts und eigentlich wollte ich auch immer schon ein Nebengeschäft als Tarot-Weissagerin starten), und zweitens habe ich angefangen, meine Birth Chart zu lesen und so Sachen zu sagen wie: »Wassermann-Mars im siebten Haus, es ist vollkommen logisch, dass eine Festanstellung mich umbringen würde!« (its true)
Unter GenZ war Astrologie vor ein paar Jahren all the rage und mittlerweile ist es ein ganz normaler Teil der Lebenswelt junger Menschen und ich bin sehr dafür. Denn ich glaube an Horoskope und Tarotkarten genau auf die Art, wie die GenZ an Horoskope und Tarotkarten zu glauben scheint: Extrem ernsthaft, und gleichzeitig absolut unernsthaft.
Den unernsten Teil kann ich in einer wahren Mini-Geschichte illustrieren, der Geschichte von Justin. Die Geschichte mit Justin geht so:
Ich stand mal in dem Copyshop in meiner Straße, in dem ich als Designstudentin ohne eigenen Drucker einen signifikanten Teil meiner Freizeit verbrachte und wartete auf meine Kopien, da merkte ich, dass mich ein blasser Typ in schwarzem Leder von der anderen Seite des Raumes aus beobachtete. Er sah so sehr aus wie ein Cast Member von Only Lovers Left Alive, dass es kaum auszuhalten war. Ich spielte das Blickkontakt-Spiel mit und er kam zu mir rüber und sagte: »Deine Augen sind so krass. Bist du ein Skorpion?«
Wenn du weiterlesen willst, musst du mir einen Kaffee ausgeben.
Ja, ich will! (Opens in a new window)
Already a member? Log in (Opens in a new window)