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Noel Dederichs über Bekanntheit, grenzenlose Ideen und echte Komplimente

In Köln sind wir mit Noel verabredet, genauer
gesagt im 25hours Hotel The Circle. Während er gerade von der Schule dorthin kommt, stöbern
wir schon mal wortwörtlich eine Runde durch die kreisförmige Lobby, die irgendwie eine Welt für sich ist. Denn wo sonst sieht man Hotelgäste Schallplatten hören, an Schreibmaschinen
tippen und andere daneben in futuristischen Raumkapseln telefonieren? Uns gefällt der Stil und auch, dass in den Sitzbereichen Magazine
liegen. Wir stellen uns kurz vor, wie wir dort beim nächsten Mal auch unsere neue Ausgabe finden. Dann sehen wir Noel durch die Tür kommen und holen ihn zu uns ins Co-Working Café.

Interview Florian Saeling Fotos Marcel Ristau

Ich hatte Nes (sie ist die Marketing Managerin hier im Hotel) vorab nur gesagt, dass wir ein Interview führen, aber nicht, dass du hierher kommst. Hätte sie dich also gerade gefragt, wer du bist und was du machst, was hättest du über dich erzählt?
Ich bin Noel Dederichs, 18 Jahre und noch Schüler. Ich mache gerade mein Abitur und vor allem mache ich aber professionellen Quatsch im Internet und verfilme den. Also ich drehe täglich Videos für alle Social Media Plattformen und lade das hoch.

Ach cool, dass du das gleich erzählst.
Das erzähle ich eigentlich meistens am Anfang.

Heute war ja ein ganz normaler Schultag. Wie sieht so ein typischer Tag in deinem Leben aus?
Ich stehe morgens auf und gehe zur Schule wie jeder andere Schüler auch, nur dass ich meinen Tag ein bisschen mehr durchtaktet habe. Also ich nutze die Pausen und die Freistunden und sitze dann meist eher da und schneide noch ein Video für den nächsten Tag, skripte irgendwas oder telefoniere noch, weil ich eine Location für ein Video brauche. Nach der Schule geht es nach Hause oder halt heute erst zu dem Interview und dann wird weiter Content gemacht. Das geht dann bis in den Abend rein, bis ich schlafe und dann beginnt es von vorne. So sieht ein Schultag aus, Hausaufgaben werden natürlich auch gemacht. Da lege ich viel wert drauf. Aber meist mache ich die schon in der Schule.

Alle kennen dich wahrscheinlich in der Schule. Konntest du dich langsam daran gewöhnen oder kam das schlagartig?
Ich habe schon jahrelang Videos gemacht und deshalb wusste meine Klasse und die ganze Stufe eigentlich schon, der macht YouTube Videos und ein bisschen was auf TikTok. Aber dann gingen 2022 immer mehr Videos viral. Immer mehr Leute haben das gesehen und dann haben mich auch immer mehr in der Schule erkannt. Über die Sommerferien wurde es dann ziemlich groß. Die neue Generation an Fünftklässlern war dann natürlich direkt so “Ey, wie krass!”, aber dann hat sich das irgendwie normalisiert und jetzt ist jeder cool damit und es gibt auch nicht mehr so viele negativen Sprüche wie es am Anfang war, sondern es ist viel mehr eine Community geworden.

Wurdest du am Anfang viel belächelt?
Am Anfang mit ein paar hundert oder tausend Followern muss man immer da durchgehen. Erst kommt der Schritt, wo deine Freunde und deine Eltern dir sagen “Lass es sein” und dann kommen halt Leute, die das gesehen haben und sagen: “Was soll das eigentlich?” – bis du dann erfolgreich bist und dann sagen sie: “Hey, wie cool! Ich finde das voll toll, was du machst.” Das finde ich sehr traurig.

Deshalb liebe ich es auch, mit kleineren Creatorn zu kollaborieren, die noch nicht die Reichweite habe, aber coole Projekte umsetzen.

Bekannt zu sein, eine große Reichweite und Millionen Follower zu haben ist ein Traum von ganz vielen. Was denkst du, braucht es, um das zu erreichen?

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Topic Interview

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