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VORÜBERGEHEND KEIN EMPFANG |


Freitag fuhr ich im Zug vom Südschwarzwald nach Nordschwarzwald und weil es schon dunkel war, glotzte ich wie die meisten anderen Fahrgäste, ins Handy. Die Internetverbindung ist auf dieser Strecke so lala mittelgut. Immer wieder war also kein Empfang. Dann wieder doch, dann wieder nicht. Tunnel gabs auch.

Und da dachte ich, wie normal das ist. Keiner denkt über den Kauf eines neuen Geräts nach, drückt den Nothalt am Zug, alarmiert irgendwen oder stellt die ganze Reise in Frage.

Man fährt ja weiter. Und dann ist wieder Empfang.

Weil es in meinem Umfeld Depression und anderes gibt, war bei mir in Tunnel-Zeiten immer Unruhe. Was wird das, wenns fertig ist? Bleibt das? Und viele Bemühungen, jedes Stimmungstief instant wieder hochzuziehen.

Und irgendwann wars einfach klar. Manchmal ist Empfang, manchmal nicht.

Das wars schon.

Die Bandweite spielt und das ist vollkommen normal. Wenn wenig Bandweite ist, kann ich kleine Sachen machen oder ruhen. Möglichst keine Entscheidungen treffen, keine Aussprachen einfordern, nichts hinschmeißen.

Sitzen bleiben.

Der Zug fährt weiter. Und dann seh ich wieder was.

Sekündlich neue Gegend. Sekündlich frische Augenblicke.

Ich bin wieder online.

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