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Sturm.

Januar

Sich einfach in den Sturm fallen lassen mit der Angst, ob der Pflaumenbaum neben der Hütte bricht von all dem Rütteln, ob ich werde einschlafen können, ob die dünne Hütte stand hält heute Nacht.

Ich bin immer wieder wach, lausche, bin geängstigt, es stört mich heute Nacht nicht, weil ich auf ein Abenteuer, eine kleine Unregelmäßigkeit vom Alltag aus bin, auf einen Beginn.

Der Sturm hat den Himmel gefegt, Sonne am Morgen und eine kleine Beruhigung. Der Wind trocknet die viele Feuchtigkeit des Winters

Für mich fängt heute ein neues Jahr an, auch ein Jahr mit Nachrichten aus dem Garten. Garten ist hier der Garten so groß und utopisch oder dystopisch gemeint. Auch mein Garten. Auch alle mich umgebenden Gärten. Heute Morgen wünscht mir mein Nachbar ein frohes neues Jahr und schaut ob es Sturmschäden gibt.

Einmal flog ein großes Trampolin in meinen Apfelbaum und hing dort in der Luft, das sah ich aber erst nach seinem Flug, gestern fiel nur die Schubkarre um.

Gilles Clément. Gärten des Widerstands. Sukultur 2022

Dieses schmale Heft verschenke ich gerade so oft es geht an befreundetet Gärtnerinnen.

Er schlägt den Begriff des Gartens, des planetarischen Gartens als sehr großen und umfassenden und freundlichen Begriff für die Welt vor. Ich beginne mich sofort heimisch zu fühlen. Der Garten des Widerstands ist bei ihm ein Ort, der aus den Verhältnissen des Marktes herausgenommen ist und an dem sorgsam mit dem Gemeingut umgegangen wird. An diesen Orten kommt es zu einer neuen Gewichtung zwischen Austausch und Selbstversorgung. Sie sind Plattformen, Splitter.

Seit dem letzten Jahr trägt der Ort, den ich seit 2012 versuche zu pflegen auch vermehrt künstlerische Begegnungen und Zusammenarbeiten. Er bietet Platz für gemeinsame Arbeit, gemeinsames Essen unter den alten Apfelbäumen

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