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Band 1, Vorwort. Einordnung, Disclaimer und Triggerwarnung

Ganz korrekt würde dieser Beitrag an den Anfang gehören, noch vor den Prolog. Aber dieses Projekt wächst, sehr ähnlich wie die Geschichte an sich auch, nicht chronologisch, sondern streckt ihre Fühler aus dem Rahmen heraus. Zurück und nach vorn. Wohin auch immer, der Fokus driftet.
Da diese Steadyseite zum Zeitpunkt der Beitragserstellung noch nicht online ist und wir auch noch keinen Abschnitt der Geschichte erreicht haben, für den die Triggerwarnung gedacht ist, ist es nicht weiter dramatisch dieses Vorwort nun hier zu platzieren. In diesem Sinne: Willkommen in Mörln!

Vorwort. Einordnung, Disclaimer und Triggerwarnung

Wann?

Die Hauptcharaktere sind angelegt als Kinder der 80er, somit treffen wir im März 2011 auf Jakob im Alter von 28 Jahren. Wer nicht rechnen mag, dem sei gesagt, dass ihn das zum 1982er-Jahrgang zuordnet. Diese Zeit ist nicht als kalendarisch und weltpolitisch korrekt zu betrachten, sondern als Anker für den zeitlichen Rahmen, der es möglich macht ein Gefühl kollektiver Erinnerung zu schaffen, eine Verbundenheit über „ah, das kannte/kenne ich auch“. Teil dieses gemeinsamen Gedächtnisses sind zum Beispiel bestimmte technische Neuerungen, Entwicklungen der sozialen Netzwerke aber auch gewisse Marken und Firmen (s.u.).

Wer?

Alle im Buch beschriebenen Charaktere sind fiktiv, Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind nicht auszuschließen, zumal nicht mit mir als Autorin selbst (Wer gern tiefer einsteigen mag, dem empfehle ich meinen bzw. Jakob Instagram Account @weristjakobwinter (Si apre in una nuova finestra), aber ich vermute, wer hier liest, der ist genau über diesen Account ursprünglich hergekommen.). Ausnahmen stellen Personen von öffentlichen Interesse dar, die, ähnlich wie Marken und Firmen, zum Zeitgeschehen dazu gehören und dokumentarisch und zur zeitlichen Verortung eingesetzt sind. Beispiele: Ich habe mir keine neue Bundeskanzlerin ausgedacht. Weil das schlicht nicht nötig war. Auch Ereignisse wie 9/11 haben ebenfalls in Jakobs Realität stattgefunden.

Wo?

Um maximale Freiheit im Aufbau des Settings zu haben und gleichzeitig Wiedererkennungseffekte zu schaffen, spielt Jakobs Geschichte in einer ebenfalls fiktiven Umgebung mit Mörln am See als Heimatstadt: eine mittelgroße Universitätsstadt mit seebedingt eher hohem Mietspiegel und allem, was eine Großstadt ausmacht. Von ÖPNV bis No-go-Area. Mörln befindet sich irgendwo relativ mittig in Deutschland, zumindest weit genug weg von Meer, Bergen und Bundesgrenzen, als dass man dort mal eben einen Abstecher hin machen könnte. Alle weiteren Orte (Niederbach, Wickermoor...) sind ebenfalls fiktiv, genau wie die Regionen um selbige Orte herum. Die Fiktion endet dort, wo das Meer beginnt oder Hauptstädte genannt werden müssen. Auch in Jakobs Universum gibt es korrekte politische Grenzen und Sylt ist Sylt und die Alpen sind die Alpen. Auf einen Berg oder eine Düne kann man mich aber nicht festnageln.

Firmen, Marken, Allgemeingut

Nenne ich Marken oder nenne ich keine? Entwickle ich eigene, völlig fiktive oder solche, bei denen sich der Leser denken kann, wen ich damit eigentlich meine, auch ohne das Branding korrekt wiederzugeben? Productplacement ist etwas, was mir selbst in Literatur und Film immer wieder aufstößt. Mit einer Ausnahme: Wenn diese Marken, Firmen, Künstler oder sonst wie kommerziell arbeitenden Subjekte dazu dienen eine Szene in Kontext zu setzen, wenn die Marke also kein Beiwerk ist, sondern eine Rolle spielt. 

Jakobs Geschichte hat den Anspruch sich wie etwas anzufühlen, was real sein könnte – es aber nicht ist. In seiner Welt eigene Auto- und Elektronikmarken zu erschaffen macht genauso wenig Sinn, wie Songs zu zitieren, die außer ich selbst in meinem Kopf niemand gehört hat. Somit gibt es einige Produkte etc. die real benannt werden. Prominenteste Beispiele aus der Geschichte sind Autofabrikate und Technik, aber auch Spielzeuge. Warum? Weil sich die Besitzer und Benutzer immer auch selbst labeln, mit dem, was sie für sich auswählen. Auf diesem Prinzip fußt das Prinzip Marke. Zusammen mit meiner Lektorin haben wir bei jedem realen Produkt abgewägt, ob es durch einen fiktiven Namen besser besetzt werden kann, es ungenannt bleiben oder umschrieben werden kann – oder ob man damit eher ein Um-den-heißen-Brei-herum-reden forciert.

Somit bleibt schlussendlich zu sagen: Ich habe von keiner der im Buch erwähnten Firmen, Marken, Künstler etc. eine Bezahlung für ihre Erwähnung erhalten. Habt ihr euch vermutlich schon gedacht. Dennoch. Und ich möchte noch nicht mal für alle wirklich Werbung machen, denn allein eine Erwähnung ist durch die Erhöhung der Bekanntheit immer Werbung. Deshalb habe ich z.B. bei besonders heiklen Produkten (Zigaretten) keine Namen genannt.

Therapien, Medikation und Bürokratie

Bevor wir zur Triggerwarnung kommen, dieses hier vorweg: Die Therapien, Behandlungen und auch die bürokratischen Spitzfindigkeiten bestimmter Situationen, beschreiten erneut den Graubereich zwischen Realität und Fiktion. Sollte hier also ein Mensch vom Fach lesen und feststellen, dass da etwas nicht ganz rund ist, nun: so sei es. Es geht nicht darum hier Formulare korrekt zu benennen, denn das hier ist kein Ratgeber für Behördengänge, auch wenn die großen Eckdaten stimmen. Es geht um die Problematiken dahinter.

Selbes gilt für die medizinischen und psychologischen Themen, insbesondere die therapeutischen Situationen. Es gibt bewusst Szenen, bei denen man ernsthaft in Frage stellen darf, ob das so seine Richtigkeit hat. Meiner Erfahrung nach ist das leider ein Teil des Systems: dass es nicht perfekt ist, dass dort Fehler gemacht werden, menschliche, sowie formale. Und einige der großen Fehler, die hier geschehen, habe ich mir tatsächlich nicht ausgedacht. Leider für die im realen Leben Betroffenen. Jakobs Geschichte ist kein Erfahrungsbericht, kein Beispiel für „so ist das“ und kein Muster für „so geht das“, sie ist gerade in diesem Bereich (wie auch grundsätzlich) eine Mischung aus Erfahrung, Hörensagen, Beobachtung, Recherche und Fiktion. Aus diesem Grund wird keine genaue Medikation benannt, genauso wenig wie Therapien komplett dargestellt werden. Medikamentengruppen werden zwar genannt (Antibiotika, Antidepressiva), aber keine Markennamen und keine Dosierungen. 

Triggerwarnung

Wie im Absatz zuvor schon herauszulesen ist, behandelt Wer ist Jakob Winter Themen, die für manche Menschen triggernd sein können. Ich bitte all meine Leser, diese Warnung ernst zu nehmen und selbstfürsorglich zu entscheiden, ob und wann sie lesen möchten. Es gibt keine weiteren Triggerwarnungen im Text, um den Lesefluss und den Spannungsbogen nicht zu unterbrechen (ich behalte mir aber für Steady vor im Teasertext vor den Kapitel noch mal darauf hinzuweisen, vor allem, sollte das von euch gewünscht sein).

Die Geschichte berührt nicht nur, sondern beschreibt teils in Tiefe die Auswirkungen von Kindesmisshandlung, posttraumatischer Belastungsstörung, Depression, Essstörungen, Autoaggression und Suizidalität.

Entwarnung gibt es für sexuelle Inhalte, was nicht heißt, dass dieser Lebensbereich völlig ausgeblendet wird, sondern dass dieser keine der üblichen Trigger aus Gewalt o.ä. beinhaltet. In wieweit das dennoch individuelle Trigger sein können, entzieht sich meiner möglichen Voraussicht.

Glossar

Wie unter „Firmen, Marken, Allgemeingut“ schon erläutert, gibt es in der Geschichte sowohl fiktive, als auch reale Elemente aus Konsum, Weltgeschehen und Alltäglichkeit. Im Glossar sind die einzelnen Marken, Namen, Orte und anderen Elemente kurz eingeordnet, um Fiktion und Realität zu trennen und auch um reale Elemente, die manchen Lesern vielleicht sogar unbekannt sind, zu erläutern (Beispiel: es wissen nicht mehr unbedingt alle, was StudiVZ war).

Das Glossar befindet sich hier auf Steady jeweils am Kapitelende, ähnlich Fußnoten, um die Navigation zu erleichtern. In einem E-Book oder Taschenbuch wäre es am Ende zu finden.

Und nun:

Nun wünsche ich viel... Spaß? Ja, doch natürlich auch Spaß beim Lesen. Vor allem aber wünsche ich viel Gefühl. Denn das ist es, was mich durchs Schreiben getragen hat, über viele Jahre hinweg. Und es ist, was wir glauben und was wir fühlen, was darüber bestimmt, wie wir unsere Realität wahrnehmen. Und was wir beschließen aus ihr zu machen.

Alles Liebe,

Heike

Dortmund im Herbst 2019

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