Die Nächte werden kühler und morgens hängt nicht selten bereits etwas nebel über Grünflächen. Der Frühherbst ist da!

Zumindest in manchen Teilen Deutschlands haben uns die Wolken in den letzten Wochen dringend benötigten Regen gebracht. Genug, dass sogar die erste Speisepilze sprießen! Unsere ersten Pilzführungen gehen los und wir konnten bereits prächtige Steinpilze und knallige Pfifferlinge entdecken.

Pilzsaison

Im September steht einem eine breite Palette an Pilzarten zur Verfügung, so kann man Butterpilze, Edelreizker, Krause Glucke, Maronen bishin zu Parasolen finden. Mitnehmen darf man nur begrenzt - übrigens ist die Grenze nicht immer genau festgelegt. Erlaubt ist eine Mengefür den Eigenbedarf - also ungefähr ein "normales" Körbchen. 

Welche Pflanzen nun interessant für uns sind

Schwarzer Holunder

Bereits im letzten Newsletter hatten wir von der Möglichkeit gesprochen, Holunderbeeren zu Kompott, Liqeur oder Supper zu verarbeiten. Wichtig: nur die gekochten Beeren des schwarzen Holunders verwenden! Die Samen in den Beeren des roten- und des Zwergholunders bleiben auch nach dem Kochen noch giftig!

Roßkastanie

Nein, die Früchte dieses Baumes sind im Gegensatz zur Edelkastanie nicht essbar. Sie sind im übrigen überhaupt nicht miteinander verwandt. Dennoch kann man die Früchte verwenden. Wie? Als Waschmittel! Das liegt an den enthaltenen Saponinen. Und so funktioniert das:

• 10 reife Kastanien sammeln

• Mit einem großen und scharfen Messer Kastanien von der braunen Seite aus vorsichtig zerteilen

• Die zerteilen Stücke über Nacht oder für mind. zwei  Stunden in ein großes Gefäß mit Wasser geben. Die Flüssigkeit wird daraufhin milchig. 

• Durch ein feines Sieb gießen und Auffangen. Fertig! Nun kannst du es wie Flüssigwaschmittel verwenden.

Tipp: Du kannst sie auch auskochen, dann ist das Mittel bereits nach 15 Min. fertig. Wenn du größere Mengen vorbereiten möchtest, musst du sie sehr fein hacken und trocknen. Dann kannst du es lagern. Denn der Sud hält sich nicht besonders lange.

Weitere Pflanzen

Danaben gibt es noch weitere Pflanzen, die gerade interessant sind. Besonders lecker sind die Blüten der aus Nordamerika stammenden gemeinen Nachkerze (Oenothera biennis). Sie sind sehr süß und vorallem ab Abend lecker, da sie dann für die Nachtfalter besonders viel Nektar einlagern. Auch die Wurzeln der echten Nelkenwurz (Geum urbanum) haben ab Herbst besonders viele Gerbstoffe eingelagert. Auch wenn viele glauben, die Wildkräutersaison würde sich langsam dem Ende neigen: es gibt immer noch sehr viel zu entdecken, es ist noch lange nicht vorüber.

Was gibt es sonst so?

Die beiden Hintergrundfolgen für unseren NaturNerds-Podcast "urzeitlicher Spaziergang durch Deutschland" sind online.

In den letzten beiden Folgen liefert Manuel spannende Hintergrundinfos über die Eiszeit und das Eozän von vor 50.000.000 Jahren. Dafür hat er zwei Expertinnen interviewt.

Vielen vielen Dank, dass ihr uns unterstützt!

Liebe Grüße,

Manuel, Laureen, Victor, Mila, Lara, Giovanna und Ramona von Waldsamk