Passa al contenuto principale

VH84 Wer war Paul von Hindenburg? - Tannenberg

Wie ist es erklärbar, dass eine Mehrheit der Deutschen wenige Jahre nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs bei der ersten Volkswahl des Reichspräsidenten einen erklärten Befürworter der Monarchie wählte? Aus Anlass seiner Wahl zum Reichspräsidenten vor 100 Jahren hier Teil II einer Serie zu Paul von Hindenburg und seiner Rolle in der deutschen Geschichte.

Elmer Bushnell, The South Bend Tribune, 14. September 1914

Um Hindenburgs kometenhaften Aufstieg zu erklären, ist es notwendig, auf die ersten Wochen des Ersten Weltkriegs zurückzublicken. Der Schlieffen-Plan sah vor, dass die deutsche Armee zunächst Frankreich in einem schnellen Feldzug niederringt und sich anschließend Russland zuwendet.

Aufgrund des schlecht ausgebauten und ineffektiven russischen Eisenbahnsystems hatten Schlieffen und Generalstabschef Moltke mit einer eher langsam verlaufenden Mobilmachung des Zarenreiches gerechnet und deshalb zum Schutz Ostpreußens lediglich vier Armeekorps abgestellt. Entgegen diesen Erwartungen verliefen die russischen Angriffsvorbereitungen jedoch relativ schnell.

Bereits am 17. bzw. 19. August setzte sich die „Dampfwalze“ in zwei Offensiven gegen Ostpreußen in Bewegung. Moltke reagierte und ernannte den reaktivierten Generaloberst Paul von Hindenburg zum neuen Oberbefehlshaber Ost, ihm zur Seite gestellt wurde Erich Ludendorff. Beiden gelang Ende August die Umfassung und Vernichtung der 2. Russischen Armee, welche als „Schlacht von Tannenberg“ in die Geschichte einging – nicht nur ein wichtiger militärischer Erfolg, sondern auch ein wichtiger Propagandacoup des Generals und seines Stabschefs Ludendorff. Ostpreußen war damit gerettet.

Mit der Schlacht bei den Masurischen Seen fuhren die beiden Feldherren kurz darauf einen weiteren fulminanten Sieg ein. Während der Vormarsch im Westen – nach dem Durchmarsch durch Belgien - stoppte, hatte das deutsche Heer im Osten mit unterlegenen Kräften zwei russische Armeen besiegt.

Hindenburg wurde in der Folge immer mehr zur nationalen Vaterfigur, auf den sich die Hoffnungen auf einen erfolgreichen Ausgang des Krieges projizierten.

Argomento Geschichte

0 commenti

Vuoi essere la prima persona a commentare?
Abbonati a Visual History - Geschichte, Politik und KARIKATUR e avvia una conversazione.
Sostieni