Leserinnenfrage: Wie bereite ich mich auf den Krieg vor?
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Am Sonntag erhielt ich eine Mail von einer Leserin. Sie ist besorgt, weil Russland ab 2030 die NATO angreifen könnte. Und sie fragte mich, wie sie sich auf den Krieg vorbereiten könne.
Zunächst eine Gegenfrage: Hatte im Kalten Krieg jeder ein Überlebens-Set im Keller?
Ich verspreche, es war nicht so. Ich bin im Kalten Krieg aufgewachsen und habe den Zusammenbruch der Sowjetunion live und in Schwarz-Weiß miterlebt.
Bitte verstehen Sie mich richtig falsch: Ich nehme die Ängste, die dahinterstehen, absolut ernst. Aber die Frage nicht. Denn sie ist vor allem Zeichen eines psychologischen Mechanismus.
Ängste vor etwas Diffusem werden anders wahrgenommen.
Haben wir Angst vor einem Hund, dann ist das konkret und wir haben in unserer Software Verhaltensmuster darauf zu reagieren. Wir schützen beispielsweise die Hände und weichen zurück.
Haben wir aber generell Angst vor Hunden, können wir damit schwer umgehen. Wir entwickeln Vermeidungsstrategien, beispielsweise wechseln wir die Straßenseite vor dem Vorgarten mit dem bellenden Hund oder gehen nicht in den Park. Das kann zu Einschränkungen führen, zu einem Leidensdruck und sich als Angststörung (Phobie) verfestigen.
Ebenso ist es, wenn wir Angst vor Dämonen haben, dem Bösen oder Russland.
Natürlich könnte ich jetzt eine Einkaufsliste für ein Überlebenspack geben. Die findet man aber sicher auch auf vielen Prepper-Seiten. Das macht in meinen Augen keinen großen Sinn.
Sinnvoller ist meiner Meinung nach, zu erklären, wie so ein Krieg aussehen würde. Worum es überhaupt geht, wenn in den Medien erzählt wird, Russland könne (übrigens ab 2027, was ich für absurd halte) die NATO angreifen. Und was wir als Gesellschaft tun sollten.
Aus dem Diffusen etwas Konkretes machen.
Dann wird der geneigte Leser verstehen, warum beispielsweise ich absolut gar nichts mache und sehr entspannt bin.
Die Frage(n)
Die Leserin, die sich Nina nennt, arbeitet in einer kommunalen Behörde. In dieser Behörde wird eine Abteilung eingerichtet, „die sich mit dem Aus- und Aufbau von Zivilschutz auseinandersetzen soll“. (Blackouts, Cyberattacken, Sicherung bei Bombenangriffen)
„Dahinter steckt auch der »Operationsplan Deutschland«.“
Nina hat „gehört, die Drohnensichtungen sind russische Versuche, unsere kritische Infrastruktur auszuspähen. Und die russischen Tanker suchen unsere Unterseekabel.“ Sie „lebe in Ostseenähe - dort soll zuerst angegriffen werden.“
Nina hat einen jungen Sohn.
„Gibt es irgendetwas, das ich sinnvoll tun kann, um meine Familie zu beschützen? Oder uns vorzubereiten? Es gibt diese Checkliste des Bundesministeriums für irgendwas, wie man zuhause vorsorgen kann, mit Kurbelradio, Vorräten etc. Das werden wir jetzt dieses Jahr sukzessive machen. Aber was kann ich aktiv tun?“
Da stecken ja schon viele Detailfragen drin.
Beginnen wir aber mal ganz woanders.
Der Kalte Krieg 1.0
Bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion und des Warschauer Paktes reichte das Gebiet nicht nur bis an Deutschland heran, es war zum Teil Deutschland.
Es gab einen russischen Angriffsplan.
Das bedeutet nicht, dass Russland oder der Warschauer Pakt konkret vorhatten anzugreifen. Aber es gab diese Pläne und Überlegungen. Und wir wussten das.
So gab es die Übungsgliederungen Rot und Rosa, sowas lag auf unserer Dienststelle offen herum. Herausgegeben vom Amt für Nachrichtenwesen der Bundeswehr. („Nachrichten“ hat militärisch nichts mit Tagesschau und Fernmeldern zu tun, sondern mit Aufklärung und Spionage.)
Das mag man nun glauben oder es lassen, aber umgekehrt gab es solche Pläne nicht. Zumindest ist mir nichts derartiges bekannt. Was ja mindestens bemerkenswert ist für jemanden, der lange auf Dienststellen war, die aktiv und nicht „zur Übung“ Russen „ausspioniert“ haben. Und der auch bei der NATO selber war. Ich müsste ja zumindest mal davon gehört haben.
Die Hauptstrategie der Russen wäre gewesen, aus der DDR heraus in einer Zangenbewegung die „norddeutsche Tiefebene“ zu überrennen. Von da aus wollte man dann über Benelux weiter nach Frankreich und bis zu den Pyrenäen vorstoßen.
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Ein solcher Plan muss zwangsläufig aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg stammen. Hat man etwas Ahnung, kommt er einem heute völlig absurd vor.
Schon damals haben wir gewitzelt, dass der Russe an der deutsch-deutschen Grenze alle 20 Meter einen Panzer stellen kann, die Hälfte aber höchstens bis Hannover kommt. Oder bis zum Kamener Kreuz, dann stecken sie im Stau.
Die gesamten Streitkräfte Russlands und seiner Verbündeten fußten damals auf der Prämisse, die sie auch heute noch in der Ukraine anwenden: Masse statt Klasse. In den ersten Wochen des Krieges war ich überrascht, Russland scheint völlig aus der Zeit gefallen zu sein. Ich kann einem Laien in wenigen Worten gar nicht vermitteln, wie das für Menschen wie mich aussieht. Als wäre die russische Armee bummelig 1964 in eine Zeitmaschine geraten und im Jahr 2022 gelandet.
Anstatt das aber anzupassen, versucht Russland es nachzubessern. Und scheitert daran. Während man „im Westen“ beispielsweise über neue, zeitgemäße Formen der Führung auf dem Gefechtsfeld nachdenkt, versucht Russland das alte Konzept zu verstärken.
Wir denken darüber nach, den Einsatz von Kampfpanzern zu vernachlässigen und auf kleine, leichte und schnelle Panzerfahrzeuge zu setzen, Russland lässt in seine alten Kampfpanzer mal Nachtsichtgeräte einbauen und träumt weiterhin von seinem neuen Superpanzer Armata. Der bei der Vorführung auf der Moskau-Parade liegengeblieben ist und abgeschleppt werden musste. Und von dem es nur Prototypen gibt.
Die Bradley Schützenpanzer haben schon im Irak-Krieg 2003 reihenweise Kampfpanzer russischer Bauart ausgeknipst, durch moderne Waffensysteme wie TOW Panzerabwehrraketen. Das sind die, die jetzt auch in der Ukraine im Einsatz sind. Inzwischen sind selbst die für uns schon wieder alt.
Wir denken inzwischen über KI-gesteuerte Drohnen nach, die in Schwärmen selbstständig Ziele aufspüren, russische Soldaten bauen Wellblech an ihre Panzer. Das sind die Relationen, über die wir hier sprechen.
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Vorführmodell Ukraine
Und daraus ergibt sich ein völlig anderes Bedrohungsszenario. Ein Neues.
Zu überlegen, wie man vorsorgen könnte, falls „der Russe“ nach Deutschland kommt, ist etwa so sinnvoll, wie Klopapier wegen Corona horten. Denn die russische Ablauflinie, die „Front“, ist inzwischen fast 800 Kilometer von Berlin entfernt. Nicht mehr kurz vor Hannover. Eher noch weiter, aber dazu kommen wir noch.
Russland hat in der Ukraine vor allem eins geschafft. Fürchterlich die Hosen runter zu lassen. Es hat gezeigt, was es kann. Und vor allem, was es nicht kann.
Ich habe mich schon häufig in Details dazu geäußert, daher nur ein Beispiel:
Die Luftlandekräfte, die VDV (deutsch: WDW, ВДВ = Воздушно-десантные войска) stellen eigentlich eine eigene Teilstreitkraft dar. Also neben Heer, Luftwaffe und Marine. Die USA haben auch eine vierte Teilstreitkraft, die Marines.
Diese VDV waren etwa 45.000 Mann groß. Inzwischen sind sie de facto aufgerieben. Man geht von höchstens 20% aus, die noch existieren. Und die Russland lieber durch Gefängnisinsassen und Nordkoreaner als Kanonenfutter ersetzt.
Die seit langem kolportierte Vorstellung, Russland würde irgendetwas zurückhalten, ist absurd. Denn umso länger ein Krieg dauert, umso teurer wird es. Man ist also versucht, einen Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Wenn da nicht mehr kommt, ist da auch nicht mehr.
Bis heute kontrolliert Russland nur etwa ein Fünftel der Ukraine. Und den allergrößten Teil davon hatte es bereits vor seinem „offiziellen“ Angriff im Februar 2022 besetzt.
Die Nachrichtenmedien berichten immer wieder von Raumgewinnen. Oder dass die Raumgewinne Ende 2024 im Gegensatz zu vorher enorm waren. Aber die tatsächliche Relation geht dabei unter. Denn fünf Meter pro Woche ist auch bedeutend mehr als einen Meter pro Woche.
Und jetzt betrachten wir doch einmal die aktuelle Karte und fragen uns, ob Russland es schaffen kann, über Polen nach Deutschland vorzurücken. Wenn die mindestens zehnfach überlegene NATO nicht, wie in der Ukraine – sein altes Zeug schickt. Sondern das Neuste auffährt.

Die Ultima Ratio
Um auch das vorweg zu nehmen: es ist kein Atomkrieg gemeint!
Ein Atomkrieg ist die Ultima Ratio. Wer als erstes schießt, stirbt als zweites. Das ist also nichts für den Angriff, nur für die Abwehr.
Richtig ist, dass Russland vermutlich das größte Atomwaffen-Arsenal der Welt hat. Aber das bringt ihm ja auch nichts. Es hat keine ernstzunehmenden Abwehrmaßnahmen.
Zudem weiß niemand so genau, was vom russischen Arsenal überhaupt einsatzfähig ist. Aufgrund der anderen „Wunderwaffen“ und einer angelaufenen „Modernisierung“ gehe ich persönlich davon aus, dass da nicht mehr viel ist. Denn das Zeug muss sehr aufwändig und teuer gewartet werden.
Das entscheidende sind im Westen nicht die Zweitschlagwaffen. Also womit man sofort antworten könnte. Sondern die Drittschlagwaffen. In Frankreich, Großbritannien und den USA würden U-Boote abtauchen und verschwinden. Sie können dann von jedem Ort des Planeten aus Raketen abfeuern. Ohne aufzutauchen. Das würde Russland ausradieren. Und Russland weiß das.
Russland hat nicht mehr viel, womit es dagegenhalten kann. Einige recht neue U-Boote der Borei-Klasse, alles andere ist ziemlich überaltet und daher leicht zu jagen. Der einzige, verbleibende russische Flugzeugträger, die Kusnezow, liegt weiterhin auf Reede und es ist fraglich, ob sie jemals wieder in Dienst gestellt wird. (Die USA alleine haben derzeit 14 und zwei im Bau.)
Das ist der Stand des „neuen“ Kalten Krieges, in dem wir uns längst befinden.
Und sagen wir es mal, wie es ist: Wenn man keinen Atombunker im Garten hat, braucht man sich darüber auch keine Gedanken machen. Denn nichts, was man als Einzelner tun könnte, kann einen wirklich darauf vorbereiten.
Übrigens hat Deutschland im Rahmen der European Sky Shield Initiative von Israel das Abwehrsystem Arrow 3 gekauft. Das genau auf solche Raketen, ob nuklear bestückt oder nicht, spezialisiert ist.
Es tut sich also einiges. Das ist die „Aufrüstung“, gegen die Pazifisten protestieren.
Der russische Angriff
Also was ist damit gemeint, dass Russland die NATO angreifen könnte?
Man muss sich bemühen kleiner und praktischer zu denken. Die Welt aus russischer Sicht sehen.
Russland musste die Ukraine jetzt angreifen, bevor es den Anschluss völlig verliert. Es wollte seinen Platz am Pokertisch der Weltmächte nicht verlieren. China hat Russland längst überholt und auch Indien und Pakistan sind längst Atommächte.
Der Blick auf die Landkarte macht es recht leicht zu erkennen, was Russland versuchen würde. Nämlich sich die baltischen Staaten wieder einzuverleiben. Darum geht es eigentlich.
Damit würde wieder ein Landweg zur Enklave Kaliningrad gesichert werden. Der ein schmerzender Stachel im Fleisch der russischen Nationalisten ist.
Auf die bisherige Landbrücke über Belarus ist auch nicht so wirklich verlass. Denn der Diktator Lukaschenka zickt auch immer öfter etwas herum. Weil er seinen Wert für Russland kennt. Außerdem werden die Diktatoren ja auch alle nicht jünger.
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Und das ist auch damit gemeint, wie Nina schrieb, dass in „Ostseenähe“ zuerst angegriffen würde.
Deshalb sind auch deutsche Flieger dort oben im Einsatz. Deshalb rüstet Polen so enorm auf. Deshalb haben die baltischen Staaten wirklich Schiss vor Russland. Deshalb verstärkt Europa seine Abwehr.
Es geht nicht um Deutschland. Es geht um die Litauen, Lettland und Estland. Und damit um NATO-Gebiet.
Der Krieg würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bummelig 1000 Kilometer von Deutschland entfernt stattfinden. Und nicht zu uns gelangen.
Kurbelradios, Generatoren und Wasserdesinfektionstabletten
Ich möchte wirklich niemanden davon abhalten, sich den Keller voll mit Kurbelradios, Generatoren, Taschenlampen und Wasserdesinfektionstabletten zu stellen. Aber ich sag mal so: Bei vielen solcher Artgenossen fände ich ein therapeutisches Erstgespräch sinnvoller.
Ein Krieg ist Chaos. Letztendlich sicher ist niemand. Gerade erst sind zwei israelische Soldaten im Gazastreifen getötet worden, weil ein Kran umgefallen ist. Sicherheit ist ein Illusion.
Die Abwägung, zwischen dem, was ich weiß und für wahrscheinlich halte und dem Aufwand, den ich betreiben müsste, um eventuell etwas mehr Sicherheit zu haben, lässt mich zu dem Ergebnis kommen, dass es nichts bringt.
Und wenn der Russe in die Stadt einrückt, werde ich auf der Flucht sicher keinen Generator mit mir herumschleppen.
Ein Blackout ist beispielsweise der völlige Ausfall der gesamten Stromversorgung. Ein Systemcrash. Sowas hat man auch nicht mal eben repariert. Nach meinem Kenntnisstand ist es bisher nicht einmal in der Ukraine zu einem mehrtägigen, umfassenden Blackout gekommen. Und Russland zielt nun wirklich darauf ab.
Und ein weiterer Faktor ist ganz entscheidend. Es ist nicht plötzlich Krieg. Der Kalte Krieg lief anders, als der „neue“ Kalte Krieg heute. Es gibt eine Vorwarnzeit. Und die beträgt Wochen.
Denn Russland ist unter Beobachtung. Mit Aufklärungsmöglichkeiten, die es vor 40 Jahren noch gar nicht gab.
Wenn Russland morgen anfängt 100.000 Soldaten in Belarus oder an der Grenze zu Lettland zusammenzuziehen… es glaubt doch keiner mehr, dass das „zur Übung“ ist. Die Nummer ist nach der Ukraine selbst beim naivsten Entscheidungsträger durch.
Und das wäre ja nur der Fall, wenn es nicht eh schon über Wochen und Monate vorher zu politischen Spannungen käme.
OPLAN DEU
Bei der Planung geht es darum, als Gesellschaft, als System vorbereitet zu sein. Das hat nichts damit zu tun, dass der Einzelne vorbereitet ist.
Denn was Russland bereits jetzt versucht, ist eine Form der asymmetrischen Kriegsführung. Denn schwächt es die NATO, hat es leichteres Spiel, wenn es wirklich darum geht. Oder gehen sollte. Dann, wenn sich alle zanken.
Der KGB-Mann Putin hät Demokratien für schwach.
Ein Beispiel:
Es gibt eine breite Debatte um Atomkraftwerke in Deutschland. Obwohl die Nummer nun wirklich durch ist. Und ich betone: Unabhängig von meiner persönlichen Meinung. Ich selber bin gar nicht so vehement gegen Atomstrom. Und meiner Wahrnehmung nach auch die Grünen nicht, die sind vor allem gegen Fossile.
Es ist also ein Leichtes für Russland Desinformation zu streuen und Troll-Fabriken auf das Thema anzusetzen. Wer wann was gemacht hat ist dabei ebenso leicht zu verzerren, wie in der palästinensischen Propaganda. Die wie durch einen Zaubertrick vergessen lässt, dass die palästinensischen Araber schon gegen Israel waren, bevor irgendetwas besetzt war oder sie sich auch nur Palästinenser genannt hätten. Im Gegensatz zu einem Krieg sind das Ausgaben, die aus der Portokasse gezahlt werden können. Und man kann dabei nur gewinnen.
Entweder, es werden wieder Atomkraftwerke in Betrieb genommen. Das sind hervorragende so genannte Soft Targets. Oder der Streit wird immer hitziger und die Menschen werden immer unzufriedener. Was derzeit ja passiert.
Das System unserer Gesellschaft muss resilienter, widerstandsfähiger, abwehrbereiter werden. Das hat nichts mit Kurbelradios zu tun.
Die Steuerung von Migration gehört genauso dazu, wie die Information der Bevölkerung. Letzteres war übrigens der Kerngedanke zur Schaffung eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der erste war die britische BBC. Das vergessen sicher viele, die seine Abschaffung fordern.
Vieles spielt sich im Cyberspace ab. Der Computerwurm Stuxnet griff 2010 Steuersysteme der Firma Siemens an. Was erstmal wenig Sinn zu machen scheint. Aber Häufung und Recherchen zeigten dann, dass diese im iranischen Atomprogramm zum Einsatz kam, um u.a. Anlagen zur Urananreicherung zu steuern. Der Wurm kam also wahrscheinlich aus den USA und Israel.

Und darum geht es im „Operationsplan Deutschland“, militärisch: OPLAN DEU.
Denn das, was wir im Kalten Krieg wussten und organisiert hatten, ist verloren gegangen. Nicht vergessen, es ist nur in der Zivilbevölkerung nicht mehr präsent. Weil sich alle das russische Geld in die Taschen gesteckt und erzählt haben, das sei der neue beste Freund.
Mein liebstes Beispiel ist das Starten und Landen von Militärflugzeugen auf den Autobahnen. Weil die meisten das schon gesehen, aber nicht wahrgenommen haben. Es wurde bei der Bundeswehr auch nicht mehr geübt. Aber die Pläne sind nach wie vor in den Aktenschränken.
Bei einem Angriff auf Deutschland würden – oder besser könnten – alle Flieger aufsteigen und das Bodenpersonal würde sofort mobil verlegen. Wenn der Flugplatz angegriffen würde, würde der Feind dort nichts treffen und die Flieger würden dann auf entsprechenden Abschnitten auf der Autobahn landen.
Aber nicht nur, dass das kaum jemand noch weiß. Den Plan, schnell mit dem Auto zu fliehen, würde ich zumindest anpassen. Und auf dem Navi schon mal Autobahnen ausschließen. Ach ja, GPS für zivile Zwecke… lassen wir das.
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Foto: A29 bei der NATO-Übung Highway 84. Keine Brücken, kein Mittelbewuchs, Parkplätze mit Zufahrt, bis heute überall in Deutschland.
Und um das wieder umzusetzen, wurde das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr aufgestellt. Die arbeiten jetzt daran. Auch im Cyberraum.
Und das ist es, wenn Nina beschreibt, dass in ihrer Kommune nun eine solche Abteilung ins Leben gerufen wird.
Bewusstsein ist wichtiger als Esbit-Kocher
Ich hoffe, damit konnte ich zumindest ein halbwegs verständliches Bild transportieren. Und Ninas Frage besser beantworten, als mit einem Kurbelradio, einem Esbit-Kocher und einem Erste-Hilfe-Pack.
Wer wie Nina darüber hinaus wissen will, wie er sich einbringen kann, der muss sich in seiner Kommune informieren. Es bleibt für den Einzelnen aber wenig zu tun. Denn das läuft alles schon automatisch über die verschiedenen Organisationen, die Firmen, den Bund und natürlich die Bundeswehr.

Ganz persönlich würde ich mir wünschen, dass vielleicht auch mal wieder das Bewusstsein und die Einstellung gegenüber der Bundeswehr justiert wird. Denn das sind ja unser aller Mädels und Jungs, die das vor allem zu unser aller Verteidigung machen.
Das ist nämlich verloren gegangen.
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