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Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt

Ich habe gestern getwittert, dass Deutschland nach wie vor zu den sichersten Ländern der Welt gehört. Angesichts der rechtspopulistischen Stimmungsmache um den Anschlag auf Stürzenberger.
Um das zu verdeutlichen, habe ich einfach die Tötungsrate aus Wikipedia genannt.

Eingeleitet hatte ich das mit…
„Auch wenn hunderte Menschen in Deutschland durch Islamisten getötet werden, ändert das an meinem persönlichen Risiko gar nichts.“

Bis jetzt versuchen irgendwelche Accounts die Kernaussage zu verzerren, indem Sie versuchen über Statistiken zu debattieren.
Statistiken? Kann ich. (Da haben die uns echt mit gequält.)
Also habe ich mir die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 gezogen und mal ein paar Zahlen rausgesucht.

38% aller Straftaten werden von nicht-deutschen Tatverdächtigen verübt.
Das ist viel und das ist ein Problem. Und das bestreitet keiner.
Aber da ergibt sich bereits das erste Problem:

Die meisten Täter stammen immer aus den unteren Schichten der jeweiligen Gesellschaft. Gut Ausgebildete lassen sich entweder nicht erwischen, oder verklagen sich gegenseitig zum Frustabbau, wo der Hausmeisterpraktikantengehilfe schon mal mit dem Hammer argumentiert.

Es gibt immer eine untere Schicht. Das müssen nicht Immigranten sein.
In Brasilien sind die Favelas kriminelle Hochburgen, die sich der Rechtsprechung entziehen und wo Razzien mit Panzern durchgeführt werden müssen. Dort leben keine Asylanten, sondern Katholiken.

Jede Gesellschaft ist eine Hühnerleiter: Scheiße fällt immer nach unten und ganz unten sammelt sich alles.
Sind es nicht die Ausländer, ist es ein Mob, der in Rostock-Lichtenhagen versucht ein Hochhaus anzuzünden. Um die zu unterdrücken und zu töten, die auf der sozialen Leiter noch unter ihnen stehen.

Straftaten gegen das Leben durch Ausländer

Betrachten wir nur die Straftaten gegen das Leben, so genannte Tötungsdelikte. Dazu gehören u.a. Mord, Totschlag, Fahrlässige Tötung und so weiter. Und deren erfolglose Versuche.

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland wurden 3083 Straftaten gegen das Leben erfasst.
Und da kommt schon das nächste Problem. Es wurden nämlich 3735 Tatverdächtige ermittelt. Es gibt nämlich noch die Beihilfe.

Davon waren 1418 Tatverdächtige nicht-deutscher Herkunft.
Das wird noch etwas weiter aufgeschlüsselt. 190 der Tatverdächtigen waren Asylbewerber, 103 waren Asylanten (Schutz- und Asylberechtigte, Kontingentflüchtlinge). 987 waren Menschen, die eine sonstige Aufenthaltsberechtigung hatten. Also beispielsweise Türken, aber auch Franzosen oder Polen. Zum Beispiel.

Und da haben wir das dritte Problem:
Sehr viele der Straftäter sind hier geboren und aufgewachsen. In Frankreich nennt man sie „die vierte Generation“, weil sie bereits seit vier Generationen in Frankreich leben.
Die in Deutschland gerne durch die Boulevard-Medien getriebenen Clans gehören meist der palästinensischen Ethnie an (Abou-Chaker) oder der Ethnie der Mhallami (Miri-Clan, Remmo-Clan, etc.) die sind meistens bereits in den 1980ern nach Deutschland geflohen. Viele während des Libanon-Krieges.

Legen wir einfach einmal die Straftaten gegen das Leben auf die Gesamtbevölkerung um, so ergibt sich eine überraschende Quote.

Die Chance, Opfer eines Tötungsdeliktes durch einen nicht-Deutschen zu werden, liegt bei 0,00171%.
Inklusive erfolglose Versuche.

Individuelles Risiko

Die Zahl täuscht. Denn ob jemand Opfer einer Straftat gegen das Leben wird, hängt vor allem von seinem individuellen Risiko ab.

Lebt jemand in Köln-Chorweiler oder München-Hasenbergl, dürfte die Chance exorbitant höher sein, als in einem Kuhkaff in Schleswig-Holstein oder Ostwestfalen-Lippe.
Vor allem hängt es ja auch stark davon ab, wie viele nicht-Deutsche dort leben. Und bei der Verteilung fällt sofort das nächste Problem auf.

Die meisten Ausländer lebten laut Bundeszentrale für Politische Bildung 2020 im Westen. Das dürfte sich nicht geändert haben.
In Nordrhein-Westfahlen waren es prozentual zwar nur 13,8%, nach Zahlen aber die mit Abstand meisten. Weil in NRW alleine mehr Menschen leben, als in den „neuen“ Bundesländern.
In Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern waren es zwischen 4,8% und 5,4% Ausländeranteil.
(Siktir lan, Alter, was geht, Blyat! Gibt’s da überhaupt Döner?)

Genau da, wo es die wenigsten Ausländer gibt, ist die rechtspopulistische Ablehnung am höchsten.

Das persönliche Risiko hängt natürlich auch vom Geschlecht ab, ebenso wie davon, ob jemand beispielsweise nach außen als Jude zu erkennen ist oder auf Marktplätzen „islamitische“ Reden schwingt.
Das nennt man übrigens Viktimologie und das hat absolut nichts mit Victim Blaming zu tun. (Sie sollten sich das aufschreiben, könnte in der Prüfung kommen.)
Zudem werden Straftaten durch Asylanten oder andere nicht-Deutsche häufig innerhalb ihrer sozialen Gruppe verübt. Die häufigsten Opfer von Asylbewerbern sind beispielsweise andere Asylbewerber.

So bitter das für die einen ist, so toll ist das vermutlich für die „bio-deutschen“ AfD-Wähler. Denn ihre Quote sinkt dadurch ja noch weiter.

Wer selten nachts besoffen über die Partymeile läuft, hat auch eine geringere Wahrscheinlichkeit, Streit mit ausländischen jungen Männern zu bekommen.
Und übrigens steigt die Chance Opfer einer Gewalttat zu werden bei Tätowierten exponentiell. …Statistik, welche wundervolle Welt.

Und nur um nochmal darauf hinzuweisen: Grundlage für die Quote sind ja die Tatverdächtigen. Straftaten gab es weit weniger.

Statistiken richtig erzählen

Es gibt das geflügelte Wort, keiner Statistik zu trauen, die man nicht selber gefälscht hat.
Doch das muss man gar nicht. Man muss nur die entscheidenden Zahlen herausstellen.

Nehmen wir einmal an, in diesem Jahr werden anstatt 1418 sogar 2836 nicht-deutsche Tatverdächtige ermittelt. Dann wird das Schmierenblatt mit den vier Buchstaben titeln: „Straftaten von Ausländern verdoppelt!“

Das ist ja nicht falsch. (Ja ja ich weiß, Schwäche Tatverdächtige vs. Taten, aber das ist der PKS geschuldet.)
Legt man dann auf die Gesamtbevölkerung um, ist das eine Chance von 0,00342%, Opfer eines Tötungsdeliktes durch einen nicht-Deutschen zu werden.
0,00342% anstatt 0,00171%. Es haben sich nicht einmal die Nachkommastellen geändert! Bei einer Verdoppelung!

Kognitive Verzerrung und Confirmation Bias

In meinem Tweet ging es nicht darum, ob ich Islamismus verharmlose. Oder die Bedrohung einzelner Bevölkerungsgruppen (Frauen, Juden, etc.) ignoriere. Oder ob ich einen Kriminalitätsanstieg verleugne.

Es ging schlicht und ergreifend darum, vor Augen zu führen, dass die gefühlte Gefahr eben nicht der Realität entsprechen muss. Und es in diesem Fall zumindest im Durchschnitt absolut nicht tut.

Der Schweißer ist 1994 aufgestanden, hat sich am Büdchen seine Bild geholt, und ist auf Maloche ins Werk. In der Frühstückspause hat er seine Zeitung gelesen. Nach der Arbeit ist er nach Hause und hat beim Feierabendbier die Tagesschau oder das heute Journal geguckt. Vielleicht auch RTL aktuell. Das war es.

Diese Nachrichtenmedien hatten einen sehr begrenzenten Informationsraum. Durch das Internetz und die Agenturmedien müssen sie nicht nur bei jedem Furz im Orkan die Ersten sein. Sie müssen auch sofort dem Furzenden ein Mikro ins Gesicht halten. Manche haltend das Mikro auch woanders hin.
Außerdem ist plötzlich jeder mit einem Handy ein potentieller Konkurrent der Nachrichtenindustrie.
Dadurch werden Meldungen nicht nur in ihrer Bedeutung enorm aufgebauscht. Sie werden überhaupt erst sichtbar. Denn 1994 hätte eine Vergewaltigung in Oer-Erkenschwick oder eine Messerstecherei in Castrop-Rauxel gar nicht mehr in die Zeitung oder die Nachrichten gepasst.

Das bedeutet aber nicht, dass es sie nicht gegeben hat. Die Menschen bekommen sie nur jetzt erst mit. Und das führt zu der kognitiven Verzerrung zu glauben, dass es sowas „früher“ nicht gegeben hat. Oder zumindest, dass es jetzt stark angestiegen ist.

Der Anstieg ist teilweise vorhanden. Aber in wie weit er tatsächlich die Sicherheitslage in Deutschland beeinflusst, ist doch mindestens fraglich.
Insgesamt sind die Straftaten seit Jahren rückläufig.

Zudem ist dem Menschen eine Skepsis vor allem Fremden angeboren. Es ist Instinkt, dass Mitteleuropäer bei schwarzhaarigen mit gebrochenem Deutsch skeptisch werden. Das hat mit Evolution zu tun, Oxytocin, und so weiter.
Und deshalb läuft man Gefahr, die Meldungen überzubewerten, die die eigene Skepsis bestätigen. Am besten gelesen in einer Zeitung im Wartezimmer des türkischstämmigen Zahnarztes. Das nennt man Confirmation Bias.

Und genau darauf steigen Populisten ein.
Wer kennt die Bilder nicht: Nach dem Terroranschlag auf den Breitscheidplatz wurden Beton-Sperren bei so genannten weichen Zielen aufgestellt. Und die Weltuntergansprofeten posteten das dann mit dem Kommentar „Danke Merkel“.
Niemand stellt die Frage, wie viele Menschen seitdem auf Weihnachtsmärkten durch LKW getötet wurden.

Will man eine Gefahr abschätzen können, braucht man immer mehrere Bezugsdaten. Man muss abgleichen und vergleichen. Man braucht eine Relation.
Und genau das wird von Populisten ganz bewusst unterlassen oder manipuliert. Um Angst zu schüren.

Da sollte man sich doch Fragen, ob wir es überhaupt nötig haben, uns Angst machen zu lassen.
Von Islamisten, oder von Populisten, die den irren Scheiß der einen ausnutzen für den irren Scheiß der anderen.
Auch wenn es schwerfällt, sollte man doch unterscheiden. Ob man nun persönlich bedroht ist, oder die ganze Gesellschaft.

Ich bleibe bei meiner Aussage:

„Auch wenn hunderte Menschen in Deutschland durch Islamisten getötet werden, ändert das an meinem persönlichen Risiko gar nichts.“

Argomento Medien und Politik

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