Passa al contenuto principale

Endlich mehr Freizeit für die SPD

Logo »TITANIC-Wochenrückblick. Der endgültige Newsletter«

Liebe Leser*innen,

die deutsche Wirtschaft liegt am Boden und beißt in den Bordstein, während immer weiter auf sie eingetreten wird: Nullrunden bei Volkswagen, Stellenabbau bei Thyssenkrupp und in der TITANIC-Newsletter-Redaktion sind wir gezwungen, den Praktikant*innen jedes Mal, wenn sie uns einen Kaffee bringen, zwei Euro abzuknöpfen. Das volle Ausmaß der Katastrophe wurde aber erst diese Woche deutlich, als eine Hiobsbotschaft aus dem krisenfestesten Wirtschaftszweig der BRD eintrudelte, dem deutschen Bundestag:

Jemand hält eine Rede im Deutschen Bundestag. Die Sitzreihen sind nur spärlich besetzt. 
Text: »Wirtschaftskrise ab Februar noch schlimmer: SPD streicht Hunderte Jobs«.

Falls Sie gerade also SPD-Bundestagsabgeordneter sind, können Sie sich auf eine Menge Freizeit freuen. Nutzen Sie die gewonnene Zeit doch, um sich fortzubilden, und lesen Sie mal wieder ein Gedicht:

Edeler silberner Tintenfüller liegt auf einem mit Schreibschrift beschriebenen Blatt Papier.

Das Lyrik-Eckchen

Angela Merkel: Freiheit, 42 Euro
von Moritz Hürtgen  

Man liest in Merkels Memoiren
von ihren sechzehn Kanzlerjahren.  

Auf siebenhundertfünfzig Seiten
schreibt sie auch noch von andren Zeiten.  

Verblüffung stellt sich ein beim Lesen:
Sie ist auch einmal jung gewesen  

Doch allzu hochpikante Schoten
hat Kiwi Merkel scheint’s verboten.  

So bleibt dem Freund von Lesestoffen
nur, auf Band »Freiheit 2« zu hoffen.

Angela Merkel wird von vielen für ihre amphibischen Fähigkeiten bewundert: Sie kann sowohl als Bundeskanzlerin als auch als Bestsellerautorin und sogar als Schöpferin des größten Niedriglohnsektors Europas leben. Doch es gibt einen Kollegen, der ihr meilenweit voraushüpft.

Christian Lindner sitzt lächelnd an seinem Schreibtisch. Seine Hände sind auf dem Tisch gefaltet.
Text: 
- »schleimiges Kloakentier«
-»zu blöd zum Überleben« 
»Das ist der ›Lurch des Jahres‹«

Im Froschteich wird gemunkelt, dass Lindner die Ampel verlassen hätte, um sich voll und ganz auf seinen neuen Posten zu konzentrieren. Dass er damit Millionen in paranoide Zustände gestürzt hat, scheint ihm gleichgültig zu sein:

Gezeichneter Cartoon. Ein Mann liegt bäuchlings auf der Couch und schaut auf seine Bong. Sein Gesicht sieht man nur durch das Glas der Bong, es wird dadurch verzerrt. Er sieht etwas traurig aus. 
Text: »Ampel-Fans besorgt: Was wird aus meiner Bong?«

Das sind Schicksale, die zum Nachdenken anregen. Kommen wir nun zum Sport:

Auf einem Fußballfeld schießt ein Fußballer einen Ball in die Luft.

Die aufwühlendsten Überschriften von kicker.de (Vol. 12)

  • »Kieler Talentschmiede mit gemischter Bilanz bei Doppellösungen«

  • »Gerber-Elf schwer zu schlagen: Erfurt versalzt Plauen den Monatsbeginn«

  • »Höfler? ›Es geht in Richtung Hasebe‹«

  • »Wenn ein sattes Plus am Ende doch Minus ergibt«

  • »Klose: ›Nach oben sind für mich alle Türen offen‹«

  • »Kohfeldt freut sich über ›brutal seriöse Abschlüsse‹«

  • »Posselt kontert Hoffrogge«

  • »Unterberger über Stuhltritt von Skarlatidis: ›Verstehe die Emotionen‹«

  • »Kasper zeigt Hankofen die Grenzen auf: Kleines Kleeblatt beendet Durststrecke«

  • »Trier lässt sich nicht in den Sumpf ziehen«

  • »Krösche füllt die Lücken«

Wie Fußballfans wissen, ist Pyrotechnik kein Verbrechen. Wissen Sie aber, was schon ein Verbrechen ist? Raubüberfall! Warum, erklärt uns Rechtsexperte Torsten Gaitzsch.

Torsten Gaitzsch trinkt eine Tasse Kaffee und schaut in die Kamera

Liebe Leserinnen und Leser,

vor einiger Zeit las ich einen Tweet, der sinngemäß so ging: »Nach deinem Tod zeigen sie dir im Jenseits eine Montage von allen Momenten, in denen du beinahe gestorben wärst.« Mir fiel neulich eine Variation dieser schauderhaften Vorstellung ein: eine Video-Kompilation mit allen Malen, an denen man um ein Haar argloses Opfer eines Verbrechens geworden wäre.

Ich unternehme ja gelegentlich ausgiebige Solo-Wanderungen, und ich wüsste wirklich gern, ob mir im finstern Tann nicht schon der ein oder andere Schurke aufgelauert hat, nur um im letzten Moment von seinem Vorhaben abzulassen. »Im Wald, da sind die Räuber«, heißt es in einem alten Volkslied. Sind sie dort immer noch? Lohnen würde es sich heute mehr denn je. Ein Hardcore-Hiker trägt schließlich ein kleines Vermögen mit sich herum, allein Wanderstiefel, -hose, Regenjacke und Rucksack sind gut und gerne tausend Euro wert. Warum sind unsere Wälder nicht voll von modernen Hotzenplötzen, die aus Gebüschen springen und Leute wie mich mit vorgehaltenem Säbel zur Herausgabe ihrer Kluft, inkl. Merino-Baselayer und Thermo-Unterwäsche, zwingen?

Klausurfrage für Jura-Studierende: Macht sich ein solcher Straftäter tateinheitlich der Beleidigung schuldig, weil er sein Opfer dazu bringt, den Rest des Weges nackig zurückzulegen? Der § 185 StGB ist natürlich eine höchst subjektive Angelegenheit. Die sich seit Jahren sprunghaft vermehrenden Nacktwanderer sähen vermutlich eine empfindlichere Ehrverletzung darin, zum Tragen von Kleidung genötigt zu werden. Das möchte ich gerne im Radio hören: »Der Globetrotter-Wegelagerer hat erneut zugeschlagen. Diesmal forderte der unbekannte Wiederholungstäter einen 53jährigen Naturnudisten im Westerwald dazu auf, sich von Kopf bis Fuß in hochwertige Outdoor-Textilien zu kleiden.«

Dem Thema Nacktheit werde ich übrigens demnächst eine ganze Kolumne widmen. Ziehen Sie sich warm an!

Ihr Torsten Gaitzsch

Verabschiedet sich ebenfalls und wünscht Ihnen gut informierte Tage:

Ihre TITANIC-Redaktion

Titelbilder aus den letzten 45 Jahren im Hintergrund. Im Vordergrund das TITANIC-Logo. 
Unterzeile: "Das endgültige Satiremagazin"

Viele Menschen behaupten, eine TITANIC-Steady-Mitgliedschaft ist das schönste Geschenk, das man jemandem machen kann. Und das stimmt.

TITANIC empfiehlt:

Was für Hoffnungen darf man für das Jahr 2025 noch haben? Welche Vorteile hat der Zölibat? Und warum sollte man Orgasmen auch mal kritisch betrachten? Wen diese Fragen schon seit Jahren quälen, der findet die Antworten darauf – neben vielen neuen Fragen – jetzt endlich in Thomas Gsellas »Hereimspaziert – Neue komische Gedichte«, das es nun auch im TITANIC-Shop (Si apre in una nuova finestra) zu kaufen gibt.

Gemaltes Cover des Buches »Hereimspaziert - Neue komische Gedichte« von Thomas Gsella. 
Ein Bär spaziert mit einem Buch in der Hand über eine Bergwiese. (Si apre in una nuova finestra)TITANIC-Logo

TITANIC-Verlag Georg-Büchner-Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG Hamburger Allee 39
60486 Frankfurt am Main

Argomento Newsletter

0 commenti

Vuoi essere la prima persona a commentare?
Abbonati a Titanic e avvia una conversazione.
Sostieni