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Die TITANIC-Redaktion stellt sich vor

Liebe*r Freund*in der Pressefreiheit,

Sie als überdurchschnittlich informierter Mensch werden es auf jeden Fall mitbekommen haben: Mit TITANIC stand im September letzten Jahres eine der letzten Bastionen des deutschen Qualitätsjournalismus kurz vor dem Aus.

Doch TITANIC bleibt Endgegner auf dem Printmarkt und konnte obendrein mit Daniel Sibbe und Torsten Gaitzsch zwei der renommiertesten Medienschaffenden Deutschlands für sich gewinnen, um die beiden neugeschaffenen Stellen im Ressort »Wichtiges und Relevantes« zu besetzen.

Wir haben uns nach dieser turbulenten Zeit eine Frage gestellt: Wie können wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, noch besser informieren? Die einfache Antwort: mit dem endgültigen Newsletter.

Doch wer bildet das Rückgrat der deutschen Presselandschaft?

Die TITANIC-Redaktion stellt sich vor:

Kaum zu glauben, aber wahr: Die Redaktion der TITANIC verzichtet als eine der letzten im Lande gänzlich auf den Einsatz von KI. Das gilt insbesondere für die Layout-Abteilung. Unsere Grafik-Koryphäen Martina Werner, Thomas Hintner, Hardy Burmeier und Springer Lucas Grassmann (»Wehe, ihr zeichnet mich!«) haben das Gestalten noch von der Pike auf gelernt und sorgen dafür, dass die von den Textenden »hingerotzten Bleiwüsten« (T. Hintner) am Ende nach was aussehen, ja dass TITANIC überhaupt so vorzeigbar gerät, wie Sie es gewohnt sind.

Themen, die das Land bewegen; Trends, die unsere Zukunft verändern; Debatten, die Wahlen entscheiden – das alles muss ein modernes Magazin auf dem Radar haben. TITANIC hat für solche Sperenzchen natürlich weder Zeit noch Manpower, aber wir geben uns trotzdem Mühe. Torsten Gaitzsch schneidet Woche für Woche die abseitigsten Artikel aus der Süddeutschen Zeitung aus, Laura Brinkmann hört jeden Morgen drei Podcasts simultan, und Julia Mateus fährt manchmal stundenlang Bus und Bahn, um heimlich das Volk zu belauschen (was ihr in diesem Monat bereits drei einstweilige Verfügungen eingebracht hat).

»Das kann man doch prima in einem doppelseitigen Wimmelbild visualisieren!« ist ein Satz, der während jeder Redaktionskonferenz mindestens einmal fällt. Dabei richten sich die Augen aller Anwesenden dackelartig auf Leo Riegel, und wenig später legt der Hauszeichner ein detailverliebtes Meisterwerk vor, das es mit etwas Glück sogar ins Heft schafft. Die meisten landen jedoch im Mülleimer; da ist unser Cartoon-Beauftragter so streng mit sich selbst wie mit den Dutzenden Zeichnerinnen und Illustratoren, die ihn mit unverlangten Einsendungen und Vorschlägen bombardieren (»… und der Pistorius hält ein Streichholz an die Zündschnur der Erdkugel, verstehen Sie?«). Wie verrückt Riegel in all den Jahren darüber geworden ist, davon machen Sie sich am besten anhand seiner Comics ein Bild (!).

Im Jahr 2024 können wir guten Gewissens bilanzieren: Der Internet-Hype ist nicht vorbei. Im Gegenteil, das »Netz« (S. Lobo) könnte demnächst sogar an Bedeutung gewinnen, weswegen auch TITANIC seit rund zwanzig Jahren von Satire-affinen Cyber-Geeks »angesurft« werden kann. Doch wie kommt der tägliche Gag in Ihren Browser? Dafür sorgen Daniel Sibbe und Sebastian  Maschuw, die bereits kurz nach Sonnenaufgang mit vielen, vielen komplizierten, teils unnötigen Klicks und Tastenkombinationen beißende Newsticker-Beiträge und virale Sharepics erstellen. Dann dauert es nur noch fünf, sechs Stunden, bis sich Webmaster Alexander Golz erbarmt, die verzweifelten Anfragen seiner Kollegen zu bearbeiten (»Hä, wie schalte ich den Cartoon jetzt frei?«, »HILFE; KANN WIEDER NUR NOCH GROSSBUCHSTABEN TIPPEN!«), und schon erscheint der frischeste Content auf www.titanic-magazin.de (Si apre in una nuova finestra).

Wir wollen ehrlich zu Ihnen sein: Allein von Ihren Abogebühren und Spenden können wir auf Dauer nicht leben. Als zweites Standbein hat sich TITANIC daher ein lukratives Versandgeschäft aufgebaut. (Mit Windhundrennen sowie Schürfrechten auf seltene Erden in Sachsen sollen demnächst die Standbeine Nr. 3 und 4 realisiert werden.) Bücher, Textilien, Poster, Fanartikel und vieles mehr wartet im TITANIC-Shop (Si apre in una nuova finestra) auf Ihre Bestellung. Dass das hochwertige Merch am Ende in Ihrem Briefkasten oder auf Ihrem Garagendach landet, stellt unser eingespieltes Verlags-, Organisations- und Verlagsorganisations-Team sicher. Moritz »Gegengeschäft« Post und Benedict »Social-Media-Gott« Reinhard machen aus TITANIC erst so etwas wie ein richtiges Unternehmen.

Sie haben in einem Fotoroman einen Anschlussfehler entdeckt? Ihre TITANIC-App (Si apre in una nuova finestra) ist abgestürzt? Der Adressaufkleber auf Ihrer persönlichen Ausgabe verdeckt die Pointe im Titel? Tja, da hat wohl unsere Abteilung Qualitätsmanagement geschlafen. In der 1979 aufgestellten Firmenphilosophie heißt es: Nur wenn Sie zufrieden sind, können wir es sein. Deshalb hat unser Quality Control Team stets ein offenes Ohr und erkundigt sich regelmäßig per Fragebogen nach Ihren Beschwerden, Wünschen und Anregungen. Wie, Sie haben den aktuellen Fragebogen nicht erhalten?  Tja, da hat wohl unsere Abteilung Qualitätsmanagement geschlafen. PS: Die Pointe ist »Merkel«.

Ist das noch Satire? Leider nein. Auch die Mitarbeitenden von TITANIC werden mit echtem Geld, sogenanntem Honorar, entlohnt – eine heute irrwitzig erscheinende Eigenheit, die sich die Gründergeneration schwarz auf weiß in die Statuten hat schreiben lassen. Auch das höchst bürokratische Einstellungs- und Beförderungsprozedere (»Willst du Chefredakteur werden? Ha, zu spät, du bist’s!«) muss von irgendwem überwacht und verantwortet werden. Zu diesem Zweck leistet sich TITANIC eine ominöse »Personalabteilung«. In den Untiefen der ehemaligen Pferdemetzgerei in Frankfurt-Bockenheim befindet sich ein entsprechender Raum, an dessen Tür sich zwar zu bestimmten Himmelskörperkonstellationen das Namensschild ändert (»Weihönig«/»Feest«/»Thoms«), der ansonsten aber niemanden was angeht.

Nun aber Schluss, es dringen Schreie aus der Personalabteilung. Sollte es nicht die Person getroffen haben, die E-Mails kann, lesen Sie uns am Freitagmorgen, wenn es wieder heißt: TITANIC-Wochenrückblick – der endgültige Newsletter.

Liebe Grüße von

Ihrem Rückgrat der deutschen Presselandschaft

TITANIC-Verlag Georg-Büchner-Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG
Hamburger Allee 39
60486 Frankfurt am Main

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