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Katzenurin und Schlachtabfälle im Hochsommer

Logo »TITANIC-Wochenrückblick. Der endgültige Newsletter«

Liebe Leser*innen,

folgende Eilmeldung erreicht uns gerade: In Baden-Württemberg regnet es zu wenig! Weil Schlick und Algen auf dem Trockenen liegen, beschweren sich Anwohnerinnen und Passanten über modrigen und fischigen Geruch. Doch auch ein anderes Odeur, das Tourist*innen als »eine Mischung aus Katzenurin und Schlachtabfällen im Hochsommer« beschreiben, liegt in der Luft. Die Ursache kommt nun nach und nach zum Vorschein:

Fotomontage: Friedrich Merz’ Stirn taucht aus dem Wasser auf, im Hintergrund ist eine Stadt zu sehen. Dazu der Text: »Niveau sinkt weiter. Haarinsel im Bodensee aufgetaucht.« (Si apre in una nuova finestra)

Die neue Ausgabe gibt’s ab Samstag an jedem Strandkiosk und jetzt schon im Onlineshop (Print (Si apre in una nuova finestra) oder PDF (Si apre in una nuova finestra) oder in der App (Si apre in una nuova finestra)) – oder am besten: mit Prämie im Abo (Si apre in una nuova finestra)!

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Der Pegelstand des Bodensees liegt bei Konstanz gerade bei 2,72 Metern, das entspricht etwa der Größe des knieenden Merz’. Der zukünftige Kanzler sitzt zurzeit auf dem Grund des Sees, weil sein Versuch, übers Wasser zu laufen, gescheitert ist. Die Konstanzer*innen freut’s, die Haarinsel ist schon jetzt ein beliebtes Ausflugsziel.

Apropos: Der amtliche Vertreter des besten Freundes des bekanntesten Überwasserläufers ist diese Woche verstorben. Lenken Sie sich von der Trauer ein bisschen ab mit dem großen TITANIC-Bilderrätsel:

J. D. Vance steht vor dem Papst und schaut ihn an. Dazu der Text: "Was sagt der Mann links zu dem Mann rechts? Das große TITANIC-Bilderrätsel"

a) »Wie wär’s mit einem Deal? Dein Nachfolger wird ein Republikaner, dafür brummen wir dem Vatikan keine Zölle auf. Was produziert ihr eigentlich so, außer Traumata?«

b) »Wenn der Boss kommt, stehst du aber auf, ja? Einen ordentlichen Anzug könntest du dir auch anziehen. Und no foot stuff!«

c) »Glaub ja nicht, dass wir mit einem beliebten, mächtigen Tattergreis nicht fertig werden. Was glaubst du, wie wir es ins Weiße Haus geschafft haben?«

d) »Meine Religion? Ich bin evangelisch aufgewachsen, war ab 2019 katholisch, jetzt bin ich konservativ-opportunistisch.«

e) »Darf ich Ihnen ein paar Bilder von meinem letzten Badeurlaub zeigen? Schön, oder? Hey, nicht einfach die Augen zumachen, röcheln und mit den Beinen zucken!«

Doch wer war eigentlich dieser Papst Franziskus? Manchmal ist es schwer, den Überblick zu behalten, immerhin gab es schon 265 Päpste vor ihm. Deshalb hat unser Vatikan-Korrespondent David Schuh alles zusammengetragen, was Sie über den toten Pontifex wissen müssen:

Papst Franziskus – Ein Nachruf

Papst Franziskus war ein Papst, darüber gibt es keine Zweifel, sonst hieße er ja nur Franziskus. Er wurde vor vielen Jahren im globalen Süden geboren, wahrscheinlich in Argentinien, weil da eh viele katholisch sind und die Internet-Webseite Wikipedia herausgefunden hat, dass er in der Stadt Buenos Aires geboren wurde (das steht da nicht wörtlich, sondern wird mit einem kleinen Stern illustriert, der sich in der Regel auf der Taste befindet, die auch das Zahlenzeichen 8 enthält), die wiederum auf Wikipedia als Hauptstadt von Argentinien ausgewiesen wird. Wäre er in Montevideo zur Welt heruntergekommen, würde man Papst Franziskus nicht als gebürtigen Argentinier bezeichnen können, sondern als gebürtigen Uruguayer. So einfach ist das manchmal.

Gestorben ist Papst Franz (Abkürzung, um Zeichen zu sparen und den vorliegenden Nachruf zu verdichten) nicht in Ebenda, der gefährlichsten Stadt der Welt, sondern in der Vatikanstadt, wo pro Jahr so wenige Menschen sterben, dass die Anzahl selbst mit ausgefeiltesten statistischen Methoden nicht ermittelt werden kann. Und dann trifft es ausgerechnet den Papst, was für eine gottverdammte Tragik. Wer in Ebenda stirbt wie Immanuel Kant, Simone de Beauvoir oder Martin Luther (Quelle: Wikipedia), muss ja jederzeit damit rechnen. Papst Franziskus traf es wie aus dem Nichts, unvorbereitet, gegen jede Statistik. Als hätten sich die Götter gegen ihn verschworen, also Zeus, Allah, Shiva, Demeter, Gott und einige andere. Wichtig ist hierbei, zwischen einer solchen Verschwörungshypothese (seriös) und einem reinen Verschwörungsmythos (unseriös) zu unterscheiden. Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Papst Franziskus ist in seinem langen, aber viel zu kurzen Leben nicht einfach nur geboren und gestorben, das wäre eine unzulässige Verkürzung, ein unseliges Schwarz-Weiß-Denken, das wir im einundzwanzigsten Jahrhundert so gar nicht gebrauchen können. Dazwischen war auch noch allerhand:

Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Messdiener, die er mit magna cum laude abschloss und so die lateinische Sprache erlernte. Mit Zielstrebigkeit und unbändigem Fleiß stieg er rasch die Karriereleiter empor, schob 12-Stunden-Schichten als Kardinal, wurde in Rekordzeit zum Pastor, dann zum Erzbischof, wenig später zum Diakon und erlangte schließlich im Alter von 19 Jahren das Amt des Domvikars von Rosario, nachdem er sich in einer Stichwahl knapp gegen Rainer di Maria Woelki durchgesetzt hatte. Als der Dom von Rosario abgerissen und durch eine Tangoschule ersetzt wurde, zeigte sich PF flexibel und lernte in 3 Semestern zum Pfarrer um, zeugte mit Evita Perón einen unehelichen Sohn (Lionel Messi), stieg auf zum Priester und verdingte sich später als freischaffender Dekan auf den Falkland-Inseln, wo er Margaret Thatcher gewaltsam die Beichte abnahm, aber die Inseln abgeben musste.

Nach einem kurzen Intermezzo als Religionstrainer von Club Atlético River Plate wechselte er ablösefrei in den Mezzogiorno und wurde geschäftsführender Kaplan von Neapel. Die dort geknüpften Kontakte zum organisierten Verbrechen in Rom ebneten Papst Franziskus schließlich den Weg in den Vatikan, wo er 2013 vom Aufsichtsrat der katholischen Kirche ohne Gegenstimme zum Papst gewählt wurde. Endlich hatte er ein Amt inne, das auch zu seinem Namen (Papst Franziskus) passte. In seiner knapp bemessenen Freizeit griff er zeitlebens den Armen unter die Arme, sein heiligstes Sakrament. Sakrament!

Im Gegensatz zum vorherigen Papst hatte Franziskus keine Gelegenheit, seinen Ruhestand zu genießen. Sie hoffentlich schon, bereiten Sie sich doch schon mal vor:

Powersätze für den Ruhestand

  • Laaangweilig!

  • Jetzt hab ich jahrelang auf die Frührente hingearbeitet, nur um festzustellen, dass ich Golf hasse.

  • Warum sollte ich mit 67 zu alt sein, um mit Mixed-Martial-Arts anzufangen?

  • Endlich habe ich Zeit, um die kleinen Dinge zu genießen, wie in Simbabwe Nashörner schießen.

  • Und wo ist jetzt bitteschön der Sex im Alter, den die Magazine immer anpreisen?

  • Was soll schlimm daran sein, sich was dazuverdienen zu müssen?

  • Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte: Die Calzone liefert sich nicht von alleine aus.

Um noch weiter für Ihre Zeit als Pensionär zu üben, lehnen Sie sich jetzt schön zurück und lesen Sie in aller Ruhe Torsten Gaitzschs neue Kolumne:

Torsten Gaitzsch trinkt eine Tasse Kaffee und schaut in die Kamera

Heute: Ein Kessel Buntes

Meine Waschmaschine funktioniert wieder. Genau genommen war sie nie defekt, nur der Wasserzulaufhahn musste erneuert werden, was ich übrigens selbstständig per Ausschlussverfahren diagnostiziert habe (nach einem Tipp von Kollegin Werner). Nun gilt es, den Haufen von Schmutzwäsche abzuarbeiten, der sich in den letzten Wochen angesammelt hat. Um die Wiederinbetriebnahme meines Hoover-Gerätes zu feiern, habe ich mir eine neue, besonders alberne Weichspülersorte gegönnt. Es soll ja Leute geben, die Weichspüler kategorisch ablehnen … Halt, stopp, ich fange diese Kolumne noch mal von vorne an, das ist jetzt doch arg langweilig und führt zu nichts.

Also: Ein Forschungsteam der University of California in Berkeley hat eine neue Farbe erschaffen! Sie heißt Olo, ist irgendwo in der Nähe von Türkis anzusiedeln und wurde erst von fünf Menschen gesehen. »Erzeugt« wird sie, indem eine spezielle Maschine einen Laserimpuls direkt in die M-Zapfen der Netzhaut einer Testperson leitet – oder so ähnlich, ich habe das Prinzip nicht zu 100 Prozent verstanden.

Nächstes Thema: Seit Jahren schrumpfen die Löcher im Emmentaler Käse, nehmen zudem auch in der Menge ab. Der Käs’ wird mithin immer schwerer und also teurer! Klar, dass sich besorgte Stimmen erheben, die den Erhalt der Emmentaler Porosität fordern. Ich hingegen fordere, dass man Emmentaler Käse Emmentaler Käse nennt und nicht »Schweizer Käse«! Auch Gruyère, Appenzeller und Glarner Schabziger (das älteste Markenprodukt der Schweiz) sind Schweizer Käse. Mehr fällt mir aber auch hierzu nicht ein.

Schlimm ist’s, wenn man zu einer Behörde zitiert wird. Mich erreichte ein Schreiben von der Hessischen Rentenkasse: Es gebe Lücken in meiner Renteneinzahlungsbiographie. Ein halbes Jahr ab Eingang der Benachrichtigung hätte ich Zeit, einen Beratungstermin zu vereinbaren. Weil ich ein braver Bürger bin, rief ich zwei Tage vor Ablauf der Frist an, durfte alsbald vorsprechen, und tatsächlich konnten innert 20 Minuten alle Unklarheiten beseitigt werden. Ich muss lediglich nachweisen, dass ich zum Zeitpunkt meines Eintritts in die Rentenpunkteerwerbsfähigkeit noch zur Schule gegangen bin.

Als ich, mein Abschlusszeugnis suchend, gedanklich in die Vergangenheit reiste, musste ich an vier auffällige Schrate denken, die mir täglich auf dem Schulweg begegnet sind: zwei Elternteile, zwei Kinder, allesamt auf Fahrrädern, bei Wind und Wetter, gekleidet in Funktionstextilien aus DDR-Restbeständen, bepackt wie auf einer mehrwöchigen Radtour. Ich nannte diese Familie »Die Streuners«. Solche Leute sind es, die keinen Weichspüler verwenden.

Verabschiedet sich und wünscht ein gut informiertes Wochenende:

Ihre TITANIC-Redaktion

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