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Energieräuber entdecken - und loswerden! (41/2023)

und herzlich Willkommen zum Happy Worklife-Newsletter! Ich bin nach einer Woche Urlaub von allem (und von meinem ziemlich stressigen und vollen September) wieder mit vollen Akkus zurück. 😊 Nächste Woche geht es auch auf Instagram wieder mit Content weiter, allerdings vermutlich noch ein bisschen langsamer.

Hier sind nämlich noch Herbstferien und die wollen schließlich genossen werden! Passend zu meinen letzten Wochen geht es heute im Newsletter um das Thema Energieräuber - also alle Dinge, die deinen Akku leersaugen und dich erschöpfter zurücklassen, als es sein müsste. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Lesen.

Inhalt

  1. Was saugt im Alltag deinen Akku leer?

  2. Das könnten mögliche Energieräuber sein

  3. Wie kannst du deine Energiefresser nun loswerden?

  4. Tipps zum Weiterlesen

  5. Something to think about

🔎 Was saugt im Alltag deinen Akku leer?

Du fühlst dich ständig ausgelaugt und total platt - und weißt gar nicht genau warum? Vielleicht sagst du dir auch in Gedanken häufig, dass du dich "nicht so anstellen" sollst? Müde, erschöpft und k.o. sein gehört heute irgendwie zu unserem Alltag dazu. Und so lautet die Antwort auf die Frage, ob man eine Eule (nachaktiv) oder Lerche (Frühaufsteher) sei nur allzu oft: eher einer permanent erschöpfte Taube...

Die Gründe dafür sind vielfältig und können ganz verschiedene Gestalt annehmen: Menschen, Dinge, Tätigkeiten, Verpflichtungen - aber ihr wisst ja, ich werde gerne konkret. Denn nur dann hat man auch eine Chance, etwas zu ändern. Ich habe mir also für diesen Newsletter einmal sieben mögliche Energieräuber herausgepickt und zu jedem ein paar Impulse zusammengestellt, wie du damit umgehen könntest. Natürlich erhebt diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn wie gesagt: die lauern leider an jeder Ecke, im Berufsleben genauso wie im Privatbereich.

Das könnten mögliche Energieräuber sein:

  1. Du bist immer nett und hilfsbereit. Du bist die Retterin in letzter Sekunde für viel zu viele Menschen und findest immer eine Lösung oder eine Antwort für das vorgetragene Problem. Super für die anderen, dich kostet das aber sehr viel Energie, die dir dann für deine eigenen Themen und Projekte fehlt.

  2. Du schläfst regelmäßig zu wenig. (Stell' dir gerne vor, wie ich an dieser Stelle schuldbewusst die Hand hebe...) Es ist einfach zu verlockend: Alles das, was nicht mehr in den Tag hineinpasst, abends dranhängen. Zeit für dich, Freizeit oder auch Arbeit. Das bisschen später ins Bett, das macht doch nicht? Doch, auf Dauer schon. Das Phänomen hat übrigens auch einen Namen und nennt sich "Revenge Bedtime Procrastination".

  3. Stress und Überforderung. Immer wenn wir gestresst sind, schaltet unser Körper ins Notfallprogramm - denn er denkt: jetzt geht es ums Überleben. Er weiß leider nicht, dass wir nicht vor einem Säbelzahntiger flüchten, sondern nur ultimativ genervt sind von dem Berg an Aufgaben, der auf uns wartet. Deshalb frisst das Notfallprogramm unfassbar viel Energie - viel mehr als nötig wäre.

  4. Unerledigte Dinge. "Ahhhh, ich müsste dringend noch..., ich wollte unbedingt doch noch..." - wenn es eine Sache gibt, die sich schneller ansammelt als man gucken kann, dann sind es Aufgaben, die man noch "müsste". Man denkt ständig daran, fühlt sich mies, weil man immer noch nicht weitergekommen ist und schiebt wie beim Schneeschieben einen immer größer werdenden Berg vor sich her. Der immer schwerer zu bewegen wird.

  5. Sorgen. Auch unser Gedankenkarussel wird mit Energie angetrieben. Dreht es seine Runde in Überschallgeschwindigkeit rund um die Uhr, kann das deinen Akku schneller leeren, als du ihn aufladen kannst. Das Schlimme am Gedankenkarussel: es dreht sich an Ort und Stelle und der ganze Energieaufwand bringt dich leider keinen Millimeter weiter.

  6. Zu wenig Bewegung. Das ist jetzt ein bißchen konterintuitiv, ich weiß - aber: Bewegung verbraucht physische Energie und verschafft dir neue mentale Energie. Sich viel zu wenig zu bewegen, macht dich auf Dauer schlapp und müde und lässt deinen Energie-Akku immer kleiner werden.

  7. Perfektionismus. Eigentlich ist dein Arbeitsergebnis schon völlig in Ordnung, aber du willst es gerne unbedingt noch wissen und möchtest eine Eins mit Sternchen? Die bekommst du, aber war es den Preis wert, den du dafür bezahlt hast? Was bleibt nun an anderen Dingen auf der Strecke, für die nun keine Energie mehr da ist? Zu wissen, an welchem Punkt man in den persönlichen "Stromsparmodus" wechseln sollte, ist Gold wert.

🔎 Wie kannst deine Energiefresser nun loswerden?

Hast du dich gerade in dem ein oder anderen Punkt wiedergefunden und vielleicht auch ein bißchen ertappt gefühlt? Ich mich auch. 😉 Niemand ist perfekt - wir haben alle unsere Schwachstellen im "Energiemanagement" - umso wichtiger ist es, diese Stellen zu kennen und "einbruchssicher" zu machen. Let's go!

🥰 Du bist immer nett und hilfsbereit

Du bist die personifizierte Erste Hilfe in allen Lebenslagen und kannst bei Bitten an Dich einfach nicht Nein sagen. Musst du auch gar nicht! Zumindest nicht komplett. Aber: du kannst es den Fragestellern schon ein bißchen schwieriger machen, deine Hilfe in Anspruch zu nehmen - und zwar so:

  • Führe für dich (gedanklich) eine Sprechstunde ein: Lege dafür fest, wieviel Zeit pro Tag/pro Woche du für diese Bitten um Hilfe nutzen möchtest und lege dafür Zeitfenster fest. Jeden Tag zwischen 10 und 11 Uhr zum Beispiel - auf diesen Zeitpunkt vertröstest du dann, wenn du um Hilfe gebeten wirst, du hast nämlich gerade etwas anderes zu tun. Denk immer daran: Jemand möchte etwas von dir - es ist nicht deine Aufgabe, es für denjenigen so unkompliziert und bequem wie möglich zu machen.

  • Hilfe zur Selbsthilfe: Gewöhne dir an, jede Bitte um Hilfe konsequent mit der Frage zu beantworten, was die Person denn schon probiert hat, um das Problem selbst zu lösen. In vielen Fällen wird die Antwort lauten: Nichts. Aus Kommunikationssicht lege ich dir sehr ans Herz, in dieser Situation eine kleine Pause zu machen und dein Gegenüber einfach kurz schweigend anzuschauen - meistens reicht das schon. 😉

  • Schritt 2 zur Selbsthilfe: Erkläre deinem Gegenüber, was zu tun ist und was er versuchen soll. Ganz wichtig dabei ist, dass du es ihn/sie selber tun lässt und nicht für denjenigen übernimmst. Sonst entsteht der Lerneffekt, dass man nur fragen muss, und es dann abgenommen bekommt.

Du kannst ein netter und freundlicher Mensch sein und trotzdem klare Grenzen setzen. Oft ist es nämlich so, dass sich die Menschen um uns herum ganz gerne auf hilfsbereite Freunde oder Kollegen verlassen - und das dann schnell zur Regel wird.

🧟‍♀️ Du schläfst regelmäßig zu wenig

Du gehst regelmäßig viel zu spät ins Bett und kommst morgens nicht aus den Federn? Du schiebst tagsüber alle schönen Dinge oder unerledigte Dinge auf den Feierabend? Dann helfen dir vielleicht diese Ideen:

  • Überlege einmal, wieviel Schlaf du tatsächlich brauchst. Wann fühlst du dich wirklich ausgeruht? Wann wirst du am Wochenende von alleine wach? Plane diese Schlafzeit auch unter der Woche ein, indem du dir einen "Zu Bett-geh-Wecker" stellst, der dich ans Schlafen gehen erinnert.

  • Mache dich früh bettfertig. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber bei mir ist es so: Je später der Abend, desto weniger Lust habe ich auf Abschminken & Co. Also mache ich es direkt nach dem Abendessen - Schlumpfhose und Hoodie sind auf der Couch eh viel gemütlicher! Und das Schlafengehen fällt mir so viel leichter.

  • Überlege, was du abends "nachholst" - wie kannst du das vielleicht tagsüber in deinen Ablauf einbauen? Oder kannst du am Wochenende dafür Zeit finden?

🤯 Stress und Überforderung

Wenn wir gestresst sind, kommen meistens nicht so schöne Seiten in uns zum Vorschein. Ich werde dann immer sehr schnell sehr grinchig und will vor allem in Ruhe gelassen werden. Nachhaltiges Energiemanagement ist das aber natürlich nicht - deshalb hier ein paar bessere Tipps:

  • Versuche Situationen zu identifizieren, in denen du im Alltag immer wieder in Stress gerätst. Überlege dir, wie du das Entstehen dieser Situationen von vornherein vermeiden kannst.

  • Entwickele einen Notfall-Plan. Wenn du merkst, du gerätst in Stress, machst du künftig immer die gleichen Dinge: Atmen, deine Prioritäten überprüfen und eventuell neu planen. Nehmen wir mal an, du hast drei Dinge festgelegt, die heute im Fokus stehen - dann frage dich: Ändert die Situation, die dich in Stress bringt etwas an diesen Prioritäten? Wenn ja, mache einen neuen Plan und kicke eine alte Priorität für heute von deiner Liste. Das Gefühl von Kontrolle ist immens wichtig, um besser und konstruktiver mit Stress umgehen zu können.

  • Doch, das mit dem Atmen habe ich ernst gemeint. Ihr kennt mich ja, ich bin null esoterisch veranlagt - aber das hier ist Wissenschaft (Si apre in una nuova finestra): Wenn wir ins Stress geraten, atmen wir flacher und schneller - wir nutzen nicht mehr unser komplettes Lungenvolumen aus. Atmen wir ganz bewusst und tief, signalisiert das unserem Körper dagegen: Alles gut, kein Säbelzahntiger zu sehen - und wir entspannen uns.

👩🏻‍💻 Unerledigte Dinge

Der riesige Berg an unerledigten Dingen ist ein bißchen wie der Stand-By-Modus bei elektronischen Geräten: verbraucht permanent Strom, ohne dass man es merkt. Das kannst du dagegen tun:

  • Aus dem Kopf in den Kalender: Plane unerledigte Aufgaben für einen konkreten Termin ein. Wann willst du sie angehen? Dann können sie raus aus deinem Kopf und du hast das gute Gefühl, sie im Griff zu haben.

  • Manche Sachen "müsste man mal", weiß aber eigentlich genau: Mache ich sowieso nicht. Dann tut es gut, sich das auch genauso zu sagen. Müsste ich, mache ich aber nicht. Keine Zeit, keinen Bock, keine Priorität - also auch keine Notwendigkeit, es wie einen Klotz am Bein mit sich herumzuschleppen.

😳 Sorgen

Bedauerlicherweise habe ich ja einiges an Erfahrung aufgesammelt, was sorgenvolle Gedanken angeht. Und ich möchte gerne mit euch teilen, was mit während meiner Krebserkrankung am allermeisten geholfen hat:

  • Frage dich sehr ehrlich, was du beeinflussen kannst - und was nicht. Es gibt im Leben leider Dinge, die wir nicht in der Hand haben. Sich darüber zu sorgen, ist Energieverschwendung, denn vielleicht treffen sie nie ein. Tun sie es doch, macht es aber auch keinen Unterschied, dass du dich vorher gesorgt hast.

  • Konzentriere dich auf die Dinge, die du in der Hand hast: Mir gibt es viel Ruhe zu wissen, dass ich alles tue, was ich kann, um mein Rückfallrisiko zu senken. Ich ernähre mich gesund, mache Sport, bin pingelig mit den Nachsorgeterminen. Mehr kann ich nicht tun.

🦥 Zu wenig Bewegung

Ich war viele Jahre lang eine absolute Couchpotato und kaum zu Bewegung zu motivieren, da bin ich ehrlich. Für mich war immer klar: Wenn ich müde bin, muss ich weniger tun, um mich zu erholen. Diese Annahme ist schlicht falsch:

  • Wenn du auch keine Supersportlerin bist: Musst du auch gar nicht. Ich spreche hier ganz bewusst von Bewegung, nicht von Sport. Geh' eine Runde spazieren, durch den Park oder den Wald! Reicht auch. Wir müssen uns von unserer Vorstellung von Sport ein bißchen freimachen.

  • Baue Bewegung in deinen Alltag ein. Steig eine Station früher aus, nimm' das Rad und geh' zu Fuss und lass das Auto stehen - es klingt klein und unbedeutend, es macht langfristig aber einen riesengroßen Unterschied!

🌟 Perfektionismus

Manchmal machen wir es uns auch selbst schwer, oder? Das Gute daran: an diesem Punkt kann man immer sehr gut ansetzen und an sich arbeiten. So zum Beispiel:

  • Schaue deine wiederkehrenden Aufgaben an und definiere Sternchenaufgaben, die auf jeden Fall zu 100% erledigt werden müssen.

  • Gleichzeitig legst du auch fest, bei welchen Aufgaben vielleicht auch 80% ausreichen und absolut gut genug sind.

  • Kleiner Tipp: Überlege mal, wer um dich herum überhaupt unterscheiden kann, ob du bei einer Aufgabe 100% oder 80% Einsatz gegeben hast. Meistens sind das gar nicht SO viele. 😉

📖 Das erschöpfte Gehirn | Dr. Michael Nehls: Ein wirklich gutes, wenn auch an manchen Stellen sehr wissenschaftliches und etwas zäh zu lesendes Buch über unsere mentale Energie, woher sie kommt, wo sie gespeichert wird und wir wir unseren Akku fit halten können.

📲Producitivity & How not to burn out | Max Kaplan:Kurzer TED Talk (Si apre in una nuova finestra) zum Thema Kreativität und Energiemanagement - wie man es schafft, seine Kreativität zu erhalten.

„Es gibt eine stärkere Antriebskraft als Dampf, Elektrizität und Atomkraft: die Willenskraft.“ 

(Albert Einstein)

...und auch die kommt nicht aus dem Nichts. Sie muss wieder aufgeladen werden - damit wir auch morgen wieder produktiv sein können.

Ich hoffe, der Newsletter und das Thema haben dir gefallen!

Ich habe mich übrigens entschieden, die Trennung zwischen dem Deep Dive für Mitglieder und dem kostenfreien Newsletter aufzuheben. Künftig wird es nur noch EINEN Newsletter geben, in unterschiedlicher Frequenz:

  • Alle Steady -Mitglieder bekommen diesen exklusiv (und neu sogar) wöchentlich immer am Samstag ins Postfach.

  • Für alle kostenfreien Newsletter-Abonnentinnen ist jede 5./6. Ausgabe frei lesbar. So könnt ihr euch auch ein besseres Bild machen, ob euch der Newsletter gefällt und ob ihr eventuell Steady-Mitglied werden möchtet. Falls ihr das nach diesem Newsletter vorhabt, freue ich mich sehr! (Im Monatsabo ist Steady alle vier Wochen kündbar.)

Ich wünsche Dir ein erholsames Wochenende und einen guten Start in die neue Woche! In der nächsten Ausgabe am 14. Oktober gebe ich Tipps für eine bessere Wochenplanung. 😊💪🏻

Viele Grüße,

Unterschrift

Argomento HappyWorklife Steady

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