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FREE BG

„FREE BG“ ist seit heute keine Forderung mehr, sondern eine Tatsache. Nach 294 Tagen in russischer Haft ist Brittney Griner eine freie Frau.

Der Aspekt der physischen Freiheit ist der eine. Das erlittene emotionale Trauma durch die Haft und die Unsicherheit einer Rückkehr in die USA stehen auf einem anderen Blatt Papier. Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass BG alle Hilfe, aller Support und alle Stärke zur Verfügung stehen, dieses zu überwinden.

https://twitter.com/POTUS/status/1600841306560937986?s=20&t=b-HIne8GZsH72Xr1RYdtgw (Si apre in una nuova finestra)

Unvermeidlich, denn so funktionieren das Internet und die sogenannten sozialen Medien, wird es Memes und halbgare „Trade“-Witze regnen. Mit dem heutigen Tag lassen sich diese allerdings deutlich leichter ertragen.

Auf Twitter, Instagram und Facebook hat sich die US-amerikanische „Law & Order“-Brigade mit ihrer deutschen Zweigstelle bereits in den vergangenen zehn Monaten an der Causa Griner abgearbeitet. „Selbst schuld“ sei sie, hätte sie eben nicht „gegen das Gesetz verstoßen“. Dass das vorgeworfene Vergehen und die Strafe in einem unfassbaren Missverhältnis stehen, fand in diesen Kreisen keinerlei Beachtung. Neun Jahre Haft in einer Strafkolonie für den „Schmuggel“ der kolportierten Summe an Cannabis-Öl dürften in etwa einer Geldstrafe von mehreren tausend Euro für Parken ohne Parkschein entsprechen. Wirkt unverhältnismäßig? Ist es auch.

Des Weiteren sei man sich auch sicher, dass Griner keine Träne vergösse, befände sich eine/r der Kommentierenden oder eine nicht-prominente Person in ihrer Situation. Ein Gedanke hierzu: Im September trauerten Millionen Menschen weltweit um Queen Elizabeth II. Ob diese jemals eine solche Empathie für eine/n verstorbene/n britische/n Bürger/in gezeigt hätte? Natürlich nicht. Und das wäre auch nicht zu erwarten oder gar vorauszusetzen.

Es muss doch völlig klar sein, dass Personen, die im Licht der Öffentlichkeit stehen, einen anderen Status genießen als solche, die ein „privates“ Leben führen. Das verschafft ihnen keineswegs mehr Würde oder Wert als anderen Menschen. Aber es verändert die Art und Weise, wie sie wahrgenommen werden. Daher ist auch dieses „Argument“ kein genuines, sondern oft ein Deckmantel für misogyne, homophobe und/oder rassistisch motivierte Animosität.

Der Austausch mit dem seit 2010 inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor Bout schmälert freilich die Freude über BGs Freilassung und Rückkehr in die USA. Auch hier stehen die Vergehen in keinerlei Maß zueinander. Den Wert, den die russische Seite Bout nach zwölf Jahren Haft beimisst, weiß ich nicht zu beurteilen. Dennoch werden die beiden Namen miteinander verbunden bleiben. Hoffentlich nicht allzu lange.

Brittney Griner ist nicht einfach nur eine Basketball-Spielerin. Als queere schwarze Athletin ist sie in ihrem Leben bereits mit unzähligen Herausforderungen konfrontiert gewesen. Wir alle bei Talkin' Her Game wünschen ihr, dass sie auch diese meistern wird.

Much love, BG. 🧡

https://twitter.com/jus242/status/1600849888337866752?s=20&t=kTM_faNLI40_yGgQQaf04g (Si apre in una nuova finestra)

📷 Phoenix Mercury

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