tag eins: Australien unter Wasser, ELGA wird ausgebaut
Hallo!
Heute ist wieder tag eins. Du liest deinen täglichen Nachrichtenüberblick.
Wusstest Du, dass nur etwa drei Prozent des gesamten Ozeans weltweit als geschützt gelten? Ganz schön wenig, finde ich. Dabei stellen die Weltmeere eine der wichtigsten Chancen dar, wenn wir die Klimakrise irgendwie noch bewältigen wollen. Das zumindest ist eine der Hauptbotschaften des neuen und wohl letzten Films des britischen Naturforschers David Attenborough (Si apre in una nuova finestra).
Wie sehr die Klimaveränderungen uns bereits jetzt betreffen, zeigen die aktuellen Überschwemmungen in Australien. Außerdem geht es heute noch um den Streit zwischen Harvard und Trump und du erfährst, was sich bei der elektronischen Gesundheitsakte ELGA verändert.
Und hier nun der Newsletter:
THEMEN DES TAGES
Teile Australiens unter Wasser – fünf Tote bisher
In Australien führt Starkregen zu verheerenden Überflutungen. Im Südosten des Landes etwa 400 Kilometer nördlich von Sydney stehen weite Teile unter Wasser, bisher (Stand 12:30) wurden fünf Tote gemeldet, zahlreiche Personen gelten als vermisst. Geschätzt 50.000 Menschen sind aktuell noch von der Außenwelt abgeschnitten, über 700 Personen wurden bereits aus den Fluten gerettet, wie ABC News (Si apre in una nuova finestra) im Liveticker berichtet. Für den Südwesten von Sydney wurde eine Evakuierungswarnung ausgesprochen. Bereits im März dieses Jahres war der Osten des Landes von Starkregen und Überschwemmungen betroffen, wie ZEIT Online (Si apre in una nuova finestra) schreibt.
In Zeiten der Klimakrise hat Berichterstattung über einzelne Unwetter- und Starkregenereignisse immer einen etwas seltsamen Beigeschmack. Deshalb ist es wichtig zu betonen, dass solche Katastrophen durch den menschengemachten Klimawandel tendenziell häufiger und intensiver werden. Der Ozean rund um Australien sei in den vergangenen Monaten „ungewöhnlich warm” gewesen, heißt es vom australischen Wetterdienst. Durch die höhere Temperatur verdunstet mehr Feuchtigkeit, was wiederum intensivere Niederschläge zur Folge haben könnte, wie unter anderem orf.at (Si apre in una nuova finestra) berichtet.
Trump vs. Harvard
Die Auseinandersetzung zwischen der US-Eliteuniversität Harvard und der Trump-Regierung eskaliert. Die US-Regierung will der Uni nun die Aufnahme ausländischer Studierender verbieten, davon betroffen wären aktuell rund 6.800 Personen, etwa ein Viertel aller Studierenden. Die Heimatschutzministerin Kristi Noem hatte angekündigt, ihnen ab sofort kein Visum mehr ausstellen zu wollen. Die Einnahmen aus der Aufnahme internationaler Studierender stellen für Unis wie Harvard einen wichtigen Teil ihrer Finanzierung dar, wie unter anderem Der Standard (Si apre in una nuova finestra) erklärt.
Das ist ein weiterer Schritt von Donald Trump, die widerständische Universitätsverwaltung von Harvard unter Druck zu setzen, sich seinem rechtsautoritären Kurs unterzuordnen – die New York Times (Si apre in una nuova finestra) liefert einen Überblick über alle Maßnahmen. Die Uni will nun juristisch dagegen vorgehen und spricht von einem rechtswidrigen Schritt.
ELGA wird ausgebaut – Patientenanwältin sieht richtige Richtung
Die elektronische Gesundheitsakte ELGA wird schrittweise mit neuen Funktionen erweitert. Ab 1. Juli müssen niedergelassene Labore und Radiologie-Institute ihre Bilder und Befunde einspielen, in den kommenden Jahren sollen weitere Gesundheitsdaten und -befunde dazukommen. Kommen sollen auch eine ELGA-App, eine personalisierte Patientenkurzakte („Patient Summary”) und ein digitaler Medikationsplan.
All diese Punkte sind für die Arbeitsgemeinschaft der Patient*innen- und Pflegeanwaltschaften Schritte in die richtige Richtung, wie deren Sprecherin Dr.in Michaela Wlattnig im Ö1-Morgenjournal (Si apre in una nuova finestra) erklärt. Dadurch soll es sowohl für Patient*innen als auch für die behandelnde Seite einfacher und effizienter werden. Jedoch sei man erst am Anfang dieser Digitalisierungsschritte und aktuell sei vieles noch eher verwirrend für Patient*innen. Außerdem müsse man auch weiterhin, wie von Beginn an, datenschutzrechtliche Bedenken von Bürger*innen ernst nehmen. Ein Ausstieg aus ELGA (Si apre in una nuova finestra) ist mit ID Austria per Mausklick möglich
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FUNDSTÜCK DES TAGES
Containerschiff kracht in norwegischen Vorgarten
In aktuellen Nachrichtensendungen heißt es ja manchmal etwas unbeholfen, dass „damit nun wirklich keiner gerechnet habe“ – im Fall von Johan Helberg ist das aber sehr sicher so. Der Norweger wohnt am Trondheimfjord und hat beinahe verschlafen, dass in seinem Vorgarten ein 135 Meter langes Containerschiff auf Grund lief. Demnach war Nachbar Jostein Jörgensen morgens um 5 Uhr vom Lärm eines Schiffes aufgeschreckt, das „mit voller Geschwindigkeit“ in den Garten von Helberg raste. Der riesige Bug verfehlte Helbergs Haus nur um rund fünf Meter.
Die Tagesschau (Si apre in una nuova finestra) erzählt die Geschichte so nach wie sie in norwegischen Medien abgebildet wurde. Die Kolleg*innen des Standard haben kurzerhand einen Liveticker (Si apre in una nuova finestra) dazu ins Leben gerufen, der die neuesten Entwicklungen abbildet. Zudem gibt es einen Livestream (Si apre in una nuova finestra), in dem man in Echtzeit einen möglichen Abschleppversuch beobachten kann. (Christian Fahrenbach, adaptiert von Emil Biller)
Freut sich auf das Wochenende und eine kurze Pause von den Nachrichten:
Emil Biller

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