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Der 24. Januar in der Geschichte

In Rom wird aufgeräumt, ein Schwiegervater will Lösegeld und ein Japaner versteht die Welt nicht mehr

41 – Der römische Kaiser Caligula wird durch eine Verschwörung ermordet, an der unter anderem die Prätorianer, die eigentlich seine Garde sein sollten, beteiligt sind. Caligulas Frau und Tochter werden auch gleich noch umgelegt, weswegen sich der Onkel von Caligula, Claudius, hinter einem Vorhang versteckt, weil er glaubt, er wäre als Nächstes dran. Stattdessen sagen die Prätorianer: »Weißte wat? Mach du doch jetzt den Kaiser!« Und Claudius sagt: »Okay, aber kann ich vorsichthalber hinter dem Vorhang bleiben?«

772 – Papst Stephan III. reißt die Hufe hoch. Seine größte Leistung: Er hatte es sich mit dem Kaiser des Frankenreichs Karl dem Großen verscherzt.

816 – Papst Stephan IV. tut dasselbe wie sein namentlicher Vorgänger. Und auch noch am gleichen Tag. Seine größte Leistung: Er hat sich wieder mit dem König des Frankenreiches versöhnt.

1076 – Heinrich IV., römisch-deutscher König, ist genervt. »Der Gregor ist voll doof! Der gehört als Papst abgesetzt!«

Gregor VII., Papst: »Alter, geh mir nicht auf die Nüsse! Ich schmeiß dich aus der Kirche! Wirst schon sehen, was du davon hast!«

1458 – Matthias Corvinus wird zum König von Ungarn gewählt, dabei ist er gerade mal 14 Jahre alt. Und Gefangener des böhmischen Königs Georg von Podiebrad. Der allerdings findet Matthias eigentlich ganz dufte, unterstützt ihn bei der Wahl und verabredet mit ihm, dass er seine Tochter heiratet. Trotzdem lässt er sich für die Freilassung von Matthias ordentlich entlohnen. Schwiegereltern ...

1521 - Ferdinand Magellan erreicht auf seiner Weltumrundung ein Atoll in Polynesien, welches außer viel Kokospflanzen nicht viel zu bieten hat. Weil er dort und auf ein paar benachbarten Inseln offenbar kein frisches Wasser findet, werden die Insel dort »Îles du Désappointement« (Inseln der Enttäuschung) von ihm getauft. Oder von einem Entdecker ein paar Jahre später. Weiß man nicht genau. Aber der Name hat sich gehalten.

1848 – James W. Marshall will eigentlich eine Mühle für einen Auftraggeber bauen, als er in einem Fluss in Kalifornien etwas findet. »Huch, das scheint ja Gold zu sein!«, sagt er und die Arbeiter an der Mühle horchen auf. »Gold?! ALTER!« Kurz darauf arbeitet keiner mehr an der Mühle. Alle suchen nach Gold. Die Nachricht vom Goldfund verbreitet sich in der ganzen Welt und führt zum Kalifornischen Goldrausch. Die Mühle wird nie fertiggestellt.

1916 – Der oberste Gerichtshof der USA, der natürlich von Steuereinnahmen finanziert wird, entscheidet, dass die Einkommenssteuer des Landes durchaus rechtens ist. Wer hätte das gedacht?

1965 – Winston Churchill, zweimaliger Premierminister von Großbritannien und Nobelpreisträger für Literatur, raucht seine letzte Zigarre. Er hatte die Briten durch den Zweiten Weltkrieg geführt und dabei öfter mal clevere Bemerkungen gemacht und zwei Finger zum Victory-Zeichen erhoben, was ihn schließlich zum britischen Nationalhelden und zur Vorlage von Internet-Memes macht. Sein Ruhm ist so groß, dass selbst ein amerikanischer Zerstörer nach ihm benannt wird und somit das einzige aktive Kriegsschiff der USA ist, welches den Namen eines ausländischen Staatsbürgers trägt.

1972 – Im Dschungel von Guam entdeckt man den Japaner Yokoi Shōichi, der dort seit dem Zweiten Weltkrieg hockt, weil er glaubt, dass der Krieg noch nicht zu Ende ist. Zwar hatte er zwanzig Jahre zuvor ein Flugblatt gefunden, auf dem stand, das Japan kapituliert hatte, aber das glaubte er nicht, weil er das für zu unehrenhaft hielt. Seine letzten Gefährten starben 1964, danach hockte er alleine in einer kleinen Erdhöhle und ernährte sich von Nüssen, Schnecken, Fröschen, Krebsen, Vögeln und Ratten. Nach der Rückkehr in seine Heimat, die von 70.000 Japanern am Fernseher verfolgt wird, ist er zunächst für 83 Tage in einem Krankenhaus. Später wird er dann Survivaltrainer, denn – klar – was soll er auch sonst machen.

1978 – Der sowjetische Meeresbeobachtungssatellit »Kosmos 954« verglüht in der Erdatmosphäre. Das Dumme daran: Eigentlich sollte der Kernreaktor, der als Energiequelle diente, durch einen Mechanismus in eine höhere Umlaufbahn befördert werden. Der Mechanismus funktioniert aber nicht, sodass ein 600 Kilometer langer Streifen mit radioaktivem Material über Kanada niedergeht. Die Kanadier: »Ich glaub jetzt hackt’s!« Die Sowjets: »Hoppsala!« Am Ende findet man nur ca. 1% des radioaktiven Materials.

1986 – Lafayette Ronald Hubbard stirbt in Kalifornien. Der US-amerikanische Science-Fiction-, Pulp-Magazin- und Selbsthilfe-Autor ist aber weniger für seine Geschichten bekannt, als dafür, dass er die Sekte Scientology gegründet hat. Angeblich kam ihm die Idee, als er während eines Treffens darüber lamentierte, dass er als Sci-Fi-Autor nicht genug verdiene, woraufhin ein anderer Autor sagte, dass er doch eine Kirche gründen sollte, weil die steuerbefreit sind. Und so verband er Science-Fiction mit der Möglichkeit, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Eigentlich stirbt er ja auch nicht wirklich. Er hinterlässt nur seinen Körper, um auf einem anderen Planeten, Xenu oder so, seine Studien weiterzuführen, um dann später wiedergeboren zu werden. Vielleicht gründen er und Jesus eine Partei, wenn beide wieder zurückkommen.

1989 – Ted Bundy, US-amerikanischer Serienkiller, der zumindest den Mord an 30 Personen zugab, aber vermutlich mehr auf dem Gewissen hatte, wird auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Hunderte von Schaulustigen versammeln sich vor dem Gefängnis und beginnen laut zu jubeln und Feuerwerk abzufackeln, als der Wagen mit seiner Leiche im Anschluss zum Krematorium fährt. Hat eigentlich nur noch das Barbecue gefehlt.