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Der 29. Februar in der Geschichte

Kolumbus ist ein Arsch, die Schweden wissen nicht welcher Tag ist und es gibt Haufenweise Oscars

1504 – Kolumbus, nie darum verlegen die Ur-Einwohner in Amerika zu verarschen, nutzt sein Wissen darüber, dass eine Mondfinsternis stattfinden wird, um sie dazu zu bringen, seine Vorräte aufzustocken. »Wenn ihr mir nicht helft, wird Gott echt böse und wird den Mond rot färben, um seinen Zorn zu zeigen!«, sagt er, kurz bevor es losgeht. Nachdem sie ihn dann um Verzeihung bitten und kurz bevor die Sonnenfinsternis zu Ende ist, sagt er: »Gott vergibt euch. Schönen Tach noch!«, und macht sich mit dem Futter davon.

1528 – Der evangelische Theologe Patrick Hamilton, der kurz zuvor nach Schottland zurückgekehrt ist, wird in einem Prozess der Ketzerei für schuldig befunden. Weil man aber fürchtet, dass eventuell irgendein Adeliger auf die Idee kommen könnte, ihn zu begnadigen, baut man schnell einen Scheiterhaufen und verbrennt ihn, bevor irgendwer »Ey, Moment mal!« rufen kann.

1712 – In Schweden versucht man, die etwas aus dem Ruder gelaufene Kalenderreform von 1699 wieder in den Griff zu kriegen. Eigentlich wollte man ja auf den gregorianischen Kalender umsteigen, aber dabei vermeiden, gleich elf Tage überspringen zu müssen. Deswegen hatte man nun 12 Jahre lang einen Kalender, der mit keinem anderen Kalender auf der Welt kompatibel war. Nachdem also keiner mehr weiß, was eigentlich Sache ist, entschließt man sich, wieder zum julianischen Kalender zurückzukehren. Allerdings muss man dafür einen weiteren Schalttag hinzufügen, weswegen es einmalig in der Geschichte in Schweden gleich noch einen 30. Februar gibt, welches in der Folgezeit sicherlich zu der Frage führt: »Du hast wann Geburtstag?!«

1880 – Nach siebeneinhalb Jahren Bauzeit erfolgt endlich der Durchstich beim Bau des Gotthardtunnels in der Schweiz. Die Abweichungen betragen seitlich nur 33 Zentimeter und 5 Zentimeter in der Höhe, was unter den Umständen schon mit einem anerkennendem Nicken quittiert werden kann. Beim Bau starben übrigens insgesamt 199 Arbeiter. 53 Arbeiter wurden von Wagen oder Lokomotiven zerquetscht, 49 von Felsen erschlagen, 46 durch Dynamit getötet, einer ertrank sogar. Einige andere, die nicht darin erfasst werden, sterben an einem Hakenwurm, den sie sich bei den Bauarbeiten eingefangen haben. Es war also für jeden Geschmack etwas dabei.

1892 – In der englischen Grafschaft Suffolk wird erstmals das Theaterstück »Charley’s Aunt« (»Charleys Tante«) von Brandon Thomas aufgeführt und entwickelt sich danach zu einem der erfolgreichsten und bekanntesten Stücke der Welt. Es wird in über hundert Sprachen übersetzt und allein in Deutschland dreimal verfilmt. Zudem gibt es eine indische Adaption von 1947, eine sowjetische Adaption aus dem Jahr 1975 und eine chinesische Adaption von 2018. Offenbar gibt es weltweit nichts Witzigeres als Männer, die sich als Frauen verkleiden.

1916 – Tokelau wird von Großbritannien annektiert, auf Wunsch der Einwohner, von denen ohnehin nicht mehr so viele vorhanden waren, weil peruanische Sklavenhändler in den fünfzig Jahren zuvor fast die Hälfte der Bevölkerung verschleppt hatten. Die Insel, die im Pazifik an ungefähr der Stelle liegt, wo man sagt »Aha«, wird 1926 schließlich Neuseeland unterstellt, weil Großbritannien meint: »Hier, vielleicht könnt ihr was damit anfangen.« 

1936 – In Japan wird ein Putschversuch von rechtsradikalen Mitgliedern der japanischen Streitkräfte niedergeschlagen. Obwohl der Putschversuch misslingt, führt er zu Entwicklungen innerhalb der japanischen Politik, die dafür sorgen, dass Japan und Deutschland ein Abkommen unterzeichnen und generell Japan auf den Weg zum Zweiten Weltkrieg bringen. Also in jeder Hinsicht scheiße gelaufen.

1940 – In Los Angeles findet die Oscar-Verleihung statt und »Vom Winde verweht« räumt 10 Preise bei 13 Nominierungen ab, darunter auch den Oscar für die beste Nebendarstellerin, der an Hattie McDaniel geht, welche somit die erste Afroamerikanerin ist, die diese Auszeichnung bekommt. Ausnahmsweise durfte sie sogar der Zeremonie beiwohnen, denn eigentlich dürfen Schwarze ja nicht mit den Weißen zusammensitzen, denn in den USA gilt ja immer noch die Segregation.

1956 – In Michigan wird Aileen Wuornos geboren, die Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre eine Reihe von Morden verübt. Mit »nur« sieben nachgewiesenen Morden wird sie allerdings nur ins Mittelfeld der umtriebigsten Serienmörderinnen rücken. Die nicht sehr ansehnliche Wuornos wird 2003 von der deutlich hübscheren Charlize Theron im Film »Monster« verkörpert, wofür diese dann den Oscar als beste weibliche Hauptdarstellerin erhält. Da war Wuornos allerdings schon elf Jahre tot.

2004 – Bei der Oscar-Verleihung erhält der Film »Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs« bei elf Nominierungen auch alle elf Preise und wird somit erfolgreicher bei den Oscars, als 64 Jahre zuvor »Vom Winde verweht«. 

2012 – Die Bauarbeiten am Tokyo Skytree werden abgeschlossen. Der 634 Meter hohe Fernseh- und Rundfunksendeturm in der japanischen Hauptstadt Tokio ist das zweithöchste Bauwerk der Welt und so hoch, dass schon mehrmals Schnee, der von ihm herunterfiel, danebenliegende Gebäude beschädigt hat. Bei starken Winden werden auch schon mal die Aufzüge abgestellt, weswegen man dann u.U. als Besucher da oben festsitzt und vermutlich seine Lebensentscheidungen überdenkt.

2012 – Davy Jones, britischer Schauspieler, Perkussionist und Sänger, der vor allem als Mitglied der Band »The Monkees« bekannt wurde, stirbt in Florida, bevor er dann mit seinem Schiff die See unsicher macht und Captain Jack Sparrow gehörig auf den Geist geht. Oder so.