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Schreibimpuls: Unzensiert

Liebe:r Schreibheld:in,

mit einer guten Woche Verspätung kommt hier ein neuer Schreibimpuls für dich. Diesmal geht es um unsere:n innere:n Zensor:in, die sich bei mir sehr zuverlässig blicken lässt und Stellen in meinen Texten (manchmal auch im echten Leben) schwärzt, bevor sie überhaupt entstehen können. Dabei ist es doch genau das, was unser Schreiben besonders macht, ihm seine Einzigartigkeit verleiht. Oft sind die Werke, die ich am meisten liebe solche, bei denen ich während des Lesens rote Wangen bekomme. Beschreibungen und Wortkombinationen, die ich mich selbst niemals trauen würde oder die mich zumindest einiges an Überwindung kosten, um am Ende doch wieder gelöscht zu werden, weil ich das doch UNMÖGLICH schreiben kann!

Was könnte für wahnsinnige Kunst entstehen, aus deiner und meiner Feder, wenn diese vorzeitige Zensur nicht wäre? Sicher ist es ganz natürlich, eine Art Schutzfunktion, die wir uns da mühsam antrainiert haben und im echten Leben mag diese von Zeit zu Zeit - nicht immer - durchaus sinnvoll sein. Aber in unserem Schreiben hat sie nichts zu suchen, denn das gehört uns ganz allein.

Um diesen Mechanismus auszutricksen, lohnt sich der Versuch, im Dunkeln zu schreiben. Ich habe diesen Impuls während der #5tage5texte Challenge auf Instagram mit @keavongarnier entdeckt und war so angetan davon, dass ich ihn mit euch teilen möchte, auf meine ganz eigene Art und Weise.

Ursprünglich soll man die Helligkeit seines Bildschirms so weit nach unten regeln, bis er zappenduster ist. Wenn du ähnlich technisch begabt bist wie ich, dann legst du einfach einen Schal oder einen Kissenbezug über deinen Monitor, nachdem du ein Schreibprogramm deiner Wahl geöffnet hast, sodass du direkt lostippen kannst. Stell dir einen Timer auf 10 Minuten und beginne zu schreiben.

Bei mir floss es an dieser Stelle ohne jegliche weitere Anleitung. Wenn du dir einen Einstieg wünschst, dann kannst du starten mit:

„Wenn ich meine Augen schließe, dann sehe ich…“

Und mach dir keinen Kopf über Tippfehler und Zeichensetzung, das kann man alles im Nachhinein richten, wenn du Wert darauf legst ;) Es geht darum, auch mal ein bisschen Chaos zuzulassen und auf jegliche Art von Kontrolle zu verzichten.

Normalerweise teile ich an dieser Stelle immer gerne mein Ergebnis mit dir, doch ich habe das Gefühl, dass dies schon wieder zu einer Art Einschränkung führen könnte. Deshalb gibt es diesmal lediglich die ersten beiden Sätze aus meinem Ergebnis, ganz am Ende dieses Beitrags.

Wenn du möchtest, dann teile dein Ergebnis gerne auf Instagram unter #projektschreibmut. Du darfst es aber natürlich auch ganz für dich allein behalten und stolz auf dich sein: Du hast heute geschrieben und das ist großartig!

Bis zum nächsten Mal!

Alles Liebe

deine Sarah

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Wenn ich meine Augen schließe, dann sehe ich ein loderndes Feuer, tausende von Funken, die in der Dunkelheit umeinander herumtanzen. Sind das etwa die Gedanken, die mich überkommen sobald, es ruhig wird und sie sich nicht mehr in Licht und Lärm des Tages verstecken können?

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