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Fed-Zinsentscheid: Märkte blicken gespannt auf Powells Statement heute Abend

Der heutige Leitzinsentscheid der Federal Reserve und die wirtschaftlichen Aussichten von Jerome Powell werden die Märkte in den kommenden Monaten prägen. Die Fed hält den Zinssatz vorerst stabil, signalisiert aber zunehmende Risiken durch Handelskonflikte und inflationäre Druckwellen – mit spürbaren Folgen für Assetklassen von Gold bis Tech-Aktien.
Der heutige Leitzinsentscheid der Federal Reserve und die wirtschaftlichen Aussichten von Jerome Powell werden die Märkte in den kommenden Monaten prägen. Die Fed hält den Zinssatz vorerst stabil, signalisiert aber zunehmende Risiken durch Handelskonflikte und inflationäre Druckwellen – mit spürbaren Folgen für Assetklassen von Gold bis Tech-Aktien.

Leitzinsentscheidung: Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus mit dovishen Untertönen

Dovish und hawkish sind Begriffe, die die geldpolitische Haltung von Zentralbankern wie Jerome Powell beschreiben.

  • Hawkish bedeutet, dass Powell eine strenge Geldpolitik verfolgt, also Zinserhöhungen bevorzugt, um die Inflation zu bekämpfen – auch wenn dies das Wirtschaftswachstum bremst oder die Arbeitslosigkeit steigen lässt.

  • Dovish steht für eine lockere Geldpolitik: Powell setzt auf niedrige Zinsen und geldpolitische Unterstützung, um Wachstum und Beschäftigung zu fördern, auch wenn dadurch die Inflation etwas ansteigen könnte.

Potentielles wahrscheinliches Szenario:

Die Fed belässt die Federal Funds Rate im Bereich von 4,25 %–4,50 %, wie von 96–99 % der Märkte erwartet. Doch hinter dieser Stabilität verbergen sich drei Schlüsselsignale:

  • Handelszölle als Wachstumsbremse: Powell betont die „erhöhte Unsicherheit“ durch protektionistische Maßnahmen, die die US-Konjunktur belasten – Q1-GDP-Wachstum sank bereits auf 1,8 %.

  • Inflationsziel noch nicht erreicht: Trotz Entspannung bleibt die Kern-PCE bei 2,8 %, deutlich über dem 2 %-Ziel.

  • Data-dependent Approach: Die Fed behält sich Optionen offen – entweder graduelle Senkungen ab September bei Nachlassen der Inflation oder aggressive Cuts bei rezessiven Tendenzen.

Assetklassen im Fokus

1. Währungen (USD)

  • Szenario 2025: Bei drei erwarteten Cuts (Marktwahrscheinlichkeit: 45 % für September) könnte der DXY um 3–5 % nachgeben, besonders gegenüber Safe-Haven-Währungen wie JPY und CHF.

  • Markterwartungen: Oft reagieren die Märkte bereits auf die Erwartung einer Leitzinssenkung. Die Ankündigung oder auch nur die Aussicht auf niedrigere Zinsen kann den DXY schwächen, noch bevor die Senkung tatsächlich umgesetzt wird.

2. Risikoassets (Aktien)

  • Tech-Sektor: Nasdaq stieg um 1,4 % nach März-Entscheid, profitiert von sinkenden Realrenditen.

  • Zyklische Werte: Industriestocks könnten unter Handelskonfliktfolgen leiden – Importkosten stiegen durch Trump-Zölle um 14,5 %.

3. Gold

  • Preisanstieg um 1,2 % intraday nach Fed-Statement – getrieben von fallenden Realzinsen (120-Tage-Korrelation: -0,78).

  • Prognose: Historisch führt ein 1 %-Cut zu 14 % Preisanstieg in 6 Monaten – bei drei Cuts 2025 könnte Spot-Gold Ende 2025 um 4000 USD liegen.

4. Anleihen

  • 10-jährige Treasury-Renditen sanken um 12 Basispunkte auf 4,15 % –

  • Neuemissionen und kurzlaufende Anleihen attraktiv, während das Risiko bei langlaufenden Anleihen (hohe Duration) erhöht bleibt.

Politische Risiken und Fed-Unabhängigkeit

Trotz Trumps Forderungen nach sofortigen Cuts („TOO LATE AND WRONG“) betont die Fed ihre Data-Abhängigkeit. Einflussversuche via Twitter/X zeigen bisher kaum Wirkung – die Wahrscheinlichkeit für einen Mai-Cut liegt bei nur 3 %. Entscheidend bleiben:

  • Arbeitsmarktdaten: April-Jobzuwachs von +303.000 stützt noch die Hawkish-Position.

  • Inflationsdaten Mai/Juni: Kern-PCE unter 2,6 % könnte Juli-Cut auslösen.

Ausblick: drei mögliche Pfade

  1. Basisszenario (60 % Wahrscheinlichkeit): Erster 25-BP-Cut im September, gefolgt von zwei weiteren bis Dezember 2025 – Gold (+18 %), S&P 500 (+8 %), USD Index -4 %.

  2. Inflationärer Schock (25 %): Zölle treiben CPI auf 3,5 % – Fed hält Rates bis 2026, Tech-Aktien korrigieren um 15–20 %.

  3. Rezessionsszenario (15 %): Q3-GDP schrumpft um 0,5 % – Not-Cuts ab Juli, 10-jährige Treasuries bei 3,5 %.

Der Leitzinsentscheid wird am 07.05.2025 um 20 Uhr europäischer Zeit stattfinden.

Für Investoren bedeutet dies erhöhte Volatilität.

07.05.2025