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#17 Warum Anabole Steroide dringend mehr Aufmerksamkeit brauchen!

Es ist der Erste im Monat - und damit ist es Zeit für den psychoaktiven Newsletter - dem begleitenden Newsletter zum Podcast Psychoaktiv. Das bedeutet spannende Denkanstöße und einen Monatsrückblick zu den Themen Drogen & Sucht. Außerdem gibt es die wichtigsten AHA-Erlebnisse aus den zwei Podcast-Folgen, die ich in dem Monat herausgebracht habe.

Liebe Grüße

Stefanie

Um was geht es heute?

  1. Warum interessiert sich kaum jemand für Anabole Steroide?

  2. Fallbesprechung - Leistungsfähigkeit & Sucht - ist meine Sucht wirklich ein Problem?

  3. Umgang mit Patient:innen mit einer Suchterkrankung im Zwangskontext

  4. Sicher ist Sicher - von Fabian Pitter Steinmetz

  5. Psychoaktiv Presseschau im April

  6. Vorschau: Psychoaktiv im Mai!

  7. Psychoaktiv+

Psychoaktiv finanziert sich durch Mitgliedschaften! Du möchtest gerne wissenschaftliche Informationen rund um Drogen und Sucht fördern? Dann freue ich mich, dich als Psychoaktiv Mitglied begrüßen zu dürfen! <3

Top-Thema

1. Warum interessiert sich kaum jemand für Anabole Steroide?

Im April habe ich im Psychoaktiv-Podcast einen Themenschwerpunkt gesetzt, der mir persönlich schon lange am Herzen liegt: Anabole Steroide. Schon lange wundere ich mich, warum der Konsum dieser Substanzen in Fachkreisen so selten diskutiert wird. Als ich kürzlich wieder einen Fachartikel dazu las, war mir endgültig klar: Dieses Thema braucht mehr Aufmerksamkeit.

Doch die Resonanz fiel überraschend verhalten aus. Die Podcastfolgen performten unterdurchschnittlich, auch auf Instagram und LinkedIn blieb das Interesse gering – obwohl Studien zeigen, dass etwa 20 % der Fitnessstudiogänger:innen Anabole Steroide konsumieren und bis zu 50 % von ihnen Abhängigkeitssymptome entwickeln. Es handelt sich also mit Nichten um ein absolutes Randphänomen.

Warum also diese geringe Aufmerksamkeit?

Ein Grund liegt vermutlich in der Lebenswelt meiner Hörerschaft: Viele interessieren sich primär für klassische psychoaktive Substanzen. Anabole Steroide hingegen sind Hormone, (Si apre in una nuova finestra) deren Wirkung eher auf Körperformung und Leistung abzielt. Auch stammen viele Konsumierende aus der Fitnessszene, die Fachkräften aus der Suchthilfe oft mit Misstrauen begegnet, wie auch Dr. Ingo Butzke in einer Podcastfolge eindrücklich beschreibt. (Si apre in una nuova finestra)

Außerdem fühlen sich Fachkräfte der Suchthilfe wahrscheinlich nicht zuständig. Anabole Steroide werden in der klassischen Ausbildung nicht thematisiert, spezifische Angebote gibt es kaum. Das Thema bleibt dadurch oft zwischen den Zuständigkeiten hängen.

Und genau hier liegt das eigentliche Problem: Wo sollen Menschen hin, die aufgrund des Konsums Anaboler Steroide eine Abhängigkeit entwickeln?

Aktuell gibt es in Deutschland keine klaren Versorgungsstrukturen für diese Gruppe. Hinzu kommt: In der aktuellen ICD-10 werden Abhängigkeiten von Anabolen Steroiden nicht als eigenständige Suchterkrankung klassifiziert.

Betroffene fallen somit durch das Raster der Suchthilfe. Sie passen aber auch nicht in die üblichen Hilfesysteme – und bleiben dadurch oft ohne passende Unterstützung.

Wer sich gerne ein Bild machen möchte, wie sehr Anabole Steroide in den Sozialen Medien verherrlicht werden, muss einfach mal auf TikTok nach dem #roids suchen. Im Gegensatz zur Paracetamol-Challenge findet man hier zahlreiche Videos, die teilweise explizit auffordern Anabole Steroide zu nutzen.

BUCH

Ich freue mich mitteilen zu können, dass mein Fachbuch, das ich gemeinsam mit Fabian Pitter Steinmetz im Juni erscheint!

Für die Veröffentlichung haben wir uns was Besonderes ausgedacht: Wer bei unserem Partner “Autorenwelt” bestellt, bekommt eine von uns persönlich signierte Ausgabe!

Podcast

2. Fallbesprechung - Leistungsfähigkeit & Sucht - ist meine Sucht wirklich ein Problem?

In der ersten Fallbesprechung schauen wir uns den Fall von Phil an. Er ist 20 Jahre alt und konsumiert seit 3 Jahren Tilidin (tägliche Dosis 200-400mg). Der Konsum macht ihn aus seiner Sicht vor allem leistungsfähiger: Abi lief top, er geht seinem Hobby nach und hat einen Nebenjob. Seine Frage: Ist seine Sucht dann überhaupt ein Problem? (Fall fiktiv)

In der Bonusfolge erörtere ich den Fall unter anderem anhand folgender Fragen:

  • Welche Wirkung hat Tilidin auf den Alltag?

  • Was sind mögliche Konsummotivationen, wenn es nicht der Rausch bzw. der offensichtlichen Realitätsflucht ist?

  • Ist Phils Abhängigkeit ein Problem?

Magazin

3. Umgang mit Patient:innen mit einer Suchterkrankung im Zwangskontext

"Ich will wieder in die Beratung. Aber diesmal richtig. Ohne Lügen."

Wie gestaltet man eine professionelle Beziehung, wenn Klient:innen nicht freiwillig kommen? In meinem neuen Artikel reflektiere ich meine Erfahrungen aus der ambulanten Suchthilfe mit Menschen, die auf Anordnung der Justiz oder Behörden in Beratung oder Therapie erscheinen.

Ich gehe der Frage nach, ob es sich dabei tatsächlich um Zwang handelt – und welche Rolle Entscheidungsfreiheit, akzeptanzbasierte Haltungen und Substanzwissen spielen können.

Dir brennt ein Folgenwunsch unter den Fingern? Dann lass es mich wissen!

Gastbeitrag

4. Sicher ist Sicher - von Fabian Pitter Steinmetz

Die meisten Menschen nehmen Drogen, zumindest wenn man den Begriff entsprechend weitgreifend definiert. Dann kann der Begriff Drogen nämlich auch Medikamente, Supplements, Psychedelika zum Microdosing etc. beinhalten. Dadurch, dass Drogenkonsum immer noch ein Tabuthema ist, wird allerdings zu wenig über eine sachgemäße Lagerung gesprochen. Gerade mit Drogen versetzte Lebensmittel, z.B. Haschkekse oder Zauberpilzhonig, können zu Verwechslungen und dementsprechenden Vergiftungen führen. Insbesondere wenn sich Hunde oder Kinder im Haushalt befinden, sollte man jene Stoffe besonders gut und sicher verstauen. Vielleicht hören sich Begriffe wie Medikamenten- oder Schnapsschrank etwas antiquiert an, sie hatten aber einen Sinn, z.B. Kindern den Zugang zu verwehren. Aber auch in Sachen Kommunikation/Labeling muss man sich bewusst machen, dass Fachtermini wie "Edibles" und "infused" nicht überall geläufig sind. Deshalb abschließend der Hinweis, dass man Verpackungen mit Kindersicherung und Aufkleber mit Warnhinweisen käuflich erwerben kann.  

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News des Monats

5. Psychoaktiv Presseschau im April

In dieser Kategorie findest du eine kleine News-Rückschau über den letzten Monat. Was wurde zu den Themen Drogen und Sucht berichtet? Finde es heraus!

🚬Während es mit der Bildung der neuen Koalition und dem neuen Koalitionsvertrag gerade mal wieder viel um Cannabis geht, schreibt die Zeit über ein Thema, das in genau diesen Verhandlungen leider hinten runterfällt: Alkohol und Tabak! Trinken und Rauchen: Suchtbericht: Deutschland hat ein Alkohol- und Tabakproblem | ZEIT ONLINE (Si apre in una nuova finestra)

🍀Die Entkriminalisierung soll erst mal bleiben und im Herbst neu evaluiert werden. Darauf einigte man sich in den Koalitionsverhandlungen. Cannabisgesetz bleibt – Legalisierung wird im Herbst evaluiert | (Si apre in una nuova finestra)MDR.DE (Si apre in una nuova finestra)

🖌 Leider hinter einer PayWall, aber ich habe mich gefreut zu sehen, dass die Kunstthrapie bei Suchterkrankung in der Süddeutschen im April einen eigenen Artikel bekommen hat! Die Kunsttherapie kann die Möglichkeit geben, Gefühle und Erlebnisse auszudrücken, für die es vielleicht noch keine Worte gibt! Kunsttherapie bei Suchterkrankungen: „Eine Ausdrucksform für Unaussprechliches“ - Ebersberg - (Si apre in una nuova finestra)SZ.de (Si apre in una nuova finestra)

🌲Die Tagesschau berichtet von den Erkenntnissen zu Cannabis in Stuttgart: Es sei zu keinen auffälligen Anstiegen in den Abwasseruntersuchungen gekommen, Suchtbetroffene holen sich früher Hilfe. Bilanz der Teillegalisierung: Ein Jahr Cannabis-Gesetz in Deutschland | (Si apre in una nuova finestra)tagesschau.de (Si apre in una nuova finestra)

❄️Wie fast jeden Monat findet man auch wieder etliche Artikel zum Anstieg des Kokain Konsums in Deutschland. In Bayern sind die Delikte in Bezug auf Kokain im Vergleich zu vergangen Jahr angestiegen. Drogen: Starker Anstieg der Kokain-Delikte in Bayern | ZEIT ONLINE (Si apre in una nuova finestra)

Psychoaktiv Mai

6. Psychoaktiv im Mai

Fortbildungen

7. Meine Fortbildungen oder Live-Termine 2025

Ich bin 2025 wieder in Deutschland und halte auch ein paar Fortbildungen und Vorträge. Vielleicht interessieren dich folgende Themen:

Psychoaktiv+

Die „Rette Psychoaktiv“-Kampagne ist inzwischen beendet. Ich konnte zahlreiche neue Mitglieder gewinnen, die meine Mission unterstützen und ich bin unendlich dankbar!

Ganz haben wir das Finanzierungsziel noch nicht erreicht, einige Mitglieder, die bei der Kampagne mitgemacht haben, sind noch im Probezeitraum, aber ich gehe davon aus, dass die aktuelle Finanzierungslage bei ca. 800€ liegt. Auch wenn es noch nicht ganz die 1000€ sind, die ich als Minimalziel festgelegt habe, ist es doch ein riesiger Schritt in die richtige Richtung!

Wer Psychoaktiv weiterhin auch unterstützen möchte, kann dies natürlich auch außerhalb der Kampagne unter diesem Link tun:

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Argomento Psychoaktiver Newsletter

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