Folge 256: International Booker Prize 2023
Die Preislistensaison ist in vollem Gang und wir sind mittendrin im Geschehen! Deshalb präsentieren wir heute eine Sonderfolge zum International Booker Prize 2023 und stellen euch sechs Titel der Liste vor, vier davon von der jüngst verkündeten Shortlist.
Los geht’s mit einem Buch, das es zu unserem großen Bedauern nicht in die nächste Runde geschafft hat: „Als wir träumten“ von Clemens Meyer, der für Deutschland und unsere Herzen ins Rennen ging. Für uns (und den Buchclub unserer Steady-Gemeinschaft) bleibt dieser moderne Klassiker trotzdem der beste Roman über die Nachwendezeit in Ostdeutschland! Dann sprechen wir über „Zeitzuflucht“ von Georgi Gospodinov. Im Roman wird gebeutelten Europäer*innen (und ganzen Staaten!) eine Flucht in vergangene Jahrzehnte ermöglicht, doch war früher alles besser?
Die norwegische Autorin Vigdis Hjorth legt mit „Is Mother Dead“ ein spannendes Familiendrama über den Zerfall einer Mutter-Tochter-Beziehung vor, das nicht auf der Shortlist steht. Mit „Wartelöhner“ setzt Multitalent GauZ’ der Geschichte seiner Heimat Côte d’Ivoire ein literarisches Denkmal (übersetzt von unserem guten Freund Frank Wynne).
„Boulder“ von Eva Baltasar ist der erste Beitrag beim International Booker Prize, der aus dem Katalanischen übersetzt wurde – wir stellen euch den Roman über ein lesbisches Pärchen und die Auswirkungen der gemeinsamen Mutterschaft vor. Zum Abschluss haben wir noch einen modernen Klassiker aus Südkorea dabei: „Der Wal“ von Cheon Myeong-kwan erzählt vom Übergang des Landes in die kapitalistische Postmoderne.