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Folge 271: Klicknutteriche

Und sie lesen DOCH: Eine neue Statistik zeigt, dass junge Menschen den Kulturpass der Bundesregierung vor allem für den Kauf von Büchern ausgeben! Selbstredend unterstützen wir die Förderung der Kultur (auch wenn wir Auszeichnungen mit 64 bzw. 108 Preisträger*innen, wie den Verlags- und Buchhandlungspreis, etwas fragwürdig finden), aber was muss man konsumiert haben, um in Zeiten des erstarkenden Rechtsextremismus darüber nachzudenken, der Bundeszentrale für politische Bildung die Mittel zusammenzustreichen? Nach einem gehörigen Wutausbruch beruhigen wir uns mit News vom Heinzer, der uns Champagner und Austern kredenzt.

Die erste Rezension dreht sich um Steffen Kopetzkys neusten Streich: „Damenopfer“ erzählt die Erlebnisse der (echten) Revolutionärin Larissa Reissner, die 1923 in Kabul strategische Pläne entdeckt, die das Britische Empire stürzen könnten. Von Lenin bis Ho Chi Minh, von Pasternak bis Trotzki – hier treten sie alle auf, die vermeintlich „großen Männer“. Kann Kopetzky der unangepassten Frau zu einer lauteren Stimme in der Geschichte verhelfen? Wir klären auf.

Weiter geht’s mit Gewalt und Gehirnchirurgie: In Fabio Bacàs „Nova“ sieht Mediziner Davide wie versteinert zu, als seine Frau von einem Fremden bedrängt wird. Kann der Intellektuelle Zugang zu seinem eigenen Gewaltpotenzial finden, und: Sollte er das überhaupt? Wir investigieren einmal mehr im Reich der toxischen Männlichkeit.

Zu guter Letzt wenden wir uns dem heiß erwarteten Sachbuch „Herrndorf: Eine Biographie“ von Tobias Rüther zu: Vor zehn Jahren erschoss sich der Autor und Maler Wolfgang Herrndorf, bevor ihm ein tödlicher Hirntumor das Leben nehmen konnte. Bekanntermaßen hasste der norddeutsche „Tschick“-Erfinder jeglichen „Germanistenscheiß“ (O-Ton) – aber was halten wir von den Hot Takes des, Ihr ahnt es, Germanisten Rüther?