#294: Gritty in Bochum
Der Women's Prize for Fiction macht in diesem Jahr doppelten Alarm: Neben der Longlist für erzählende Literatur gibt es nunmehr auch die Kategorie Sachbuch. Was wir davon halten und wen wir auf den Listen entdeckt haben, das erfahrt Ihr in unserem Nachrichtenblock.
Dann widmen wir uns Nana Kwame Adjei-Brenyahs neuem Roman "Chain-Gang All-Stars", der jetzt endlich auf Deutsch erschienen ist. Darin treten zwei weibliche Strafgefangene dem Kampfteam ihres Gefängnisses bei, denn wenn sie die als makabre Sportevents inszenierten Gladiatorenspiele lange genug überleben, kommen sie frei. In seiner Geschichte lässt Nana die amerikanische Gefängnisindustrie einen teuflischen Pakt mit der globalen Unterhaltungskultur eingehen. Wir haben mit ihm über seinen sozialkritischen, düsteren Action-Kracher gesprochen.
Weiter geht's mit Maxim Leo, der in "Wir werden jung sein" einen Menschheitstraum wahr werden lässt: In seinem Roman gibt es ein Mittel, das ewige Jugend schenkt. Doch Achtung, liebe Fans des Ozempic-Missbrauchs: Vielleicht ist es gar nicht so toll, sich mit Medikamenten vollzuballern in der Hoffnung, der Natur ein Schnippchen schlagen zu können? Wir haben das mal recherchiert.
Und last, but sicherlich not least diskutieren wir das neue Buch von Deniz Ohde. In "Ich stelle mich schlafend" verliebt sich Protagonistin Yase im Teenageralter in einen manipulativen jungen Mann - als sie ihn Jahre später wieder trifft, steht sie vor einigen einschneidenden Entscheidungen... Ob uns das Zweitlingswerk wohl so gut gefällt wie Ohdes Debüt "Streulicht"?