pixelschmitts digitale Fundstücke KW 15/2024
Ich habe mich mal wieder durchs Internet geklickt, damit du es nicht musst.
In dieser Woche geht es um:
Chef von Instagram: "Follower-Zahlen sind kein Indikator für Wert eines Accounts"
Instagram macht mehr Geld mit Werbung als YouTube
LinkedIn testet Videostream à la TikTok
Canva kauft Design-Plattform Affinity
Was ist Content mit Mehrwert und für wen überhaupt?
AI-Kamera verwandelt jedes Foto in eine Aktaufnahme
Propaganda-Netzwerk “Voice of Europe” stillgelegt
Viel Spaß beim Lesen.
Cheers
Thomas ‘pixelschmitt’ Schmitt
Chef von Instagram: "Follower-Zahlen sind kein Indikator für Wert eines Accounts"
Adam Mosseri von Instagram hat etwas klargestellt, was wir alle eigentlich schon länger wissen: Followerzahlen spiegeln nicht den wahren Wert eines Accounts wider.
(Si apre in una nuova finestra)Zum Beitrag auf Threads (Si apre in una nuova finestra)
Interessanterweise hat er aber betont, dass diese Metriken in seinen Apps, Instagram und Threads, sehr präsent sind. Vor allem bei Threads hätte er mit dem Erfindung einer neuen Plattform alles anders und besser machen können.
Warum das? Das fragt sich nicht nur Mosseri.
Jack Dorsey (Erfinder und Mitgründer von Twitter) hat in der Vergangenheit ähnliche Bedenken angemeldet: er hat auf das Problem hingewiesen, dass der Fokus auf Follower-Zahlen zu mehr polarisierenden Inhalten führt.
Instagram hat versucht, diesen Druck zu vermindern, indem es die Anzahl der "Gefällt mir"-Angaben ausgeblendet hat. Das ist aber eher verwunderlich, vor allem, weil Mosseri und Meta sich der negativen Auswirkungen solcher Metriken anscheinend bewusst sind.
Quelle:
Meine Einschätzung
Ich empfehle dir, den Satz von Mosseri allen Verantwortlichen weiterzuleiten, die auf hohe Followerzahlen pochen. Viele Follower bringen nicht zwangsläufig viel! Es geht um Engagement und den Aufbau einer Community. Du kannst auch online verkaufen, wenn du wenige Follower hast. Es müssen nur eben die richtigen sein!
Instagram macht mehr Geld mit Werbung als YouTube
Meta zieht im Rechtsstreit mit der Federal Trade Commission (FTC/Bundeshandelskommission) die Aufmerksamkeit auf sich. Es wurde offengelegt, dass Instagrams Werbeeinnahmen 2021 beeindruckende 32,4 Milliarden Dollar erreichten (Si apre in una nuova finestra).
Das übertrifft sogar YouTube, das im selben Jahr 28,8 Milliarden Dollar erwirtschaftete.
Besonders interessant: Während YouTube 55% seiner Werbeeinnahmen mit Creatorn teilt, behält Instagram einen größeren Anteil für sich.
Meine Einschätzung dazu:
Die Zahlen sind beeindruckend. Und ich würde mal sagen, dass es langsam an der Zeit ist, dass Meta ein bisschen was an die Creator weitergibt, die ja erst das Umfeld für Werbetreibende schaffen. YouTube macht das mit dem YouTube Partner-Programm (YPP) (Si apre in una nuova finestra), so dass Creator hier Geld bekommen, sobald sie gewisse Schwellen bei Abonnenten und Abspielzeit überschritten haben
Du kannst übrigens mit mir zusammenarbeiten:
(Si apre in una nuova finestra)Wenn du auf LinkedIn fitter werden willst, dann lass uns gerne mal unverbindlich sprechen.
Termine für ein Kennenlerngespräch findest du unter:
LinkedIn testet Videostream à la TikTok
LinkedIn gibt Videos im Feed immer mehr Platz und mehr Prio. Da passt der aktuelle Test ganz gut: LinkedIn zeigt in manchen Profilen aktuell einen eigenen Tab für Videos an. Die Videos selbst laufen dann wie bei TikTok in einem Stream ab.
In dem Screenshot von Austin Null (Si apre in una nuova finestra) siehst du unten den Tab “Video”. Dort könnten künftig alle Videos gebündelt werden.
Quelle:
Meine Einschätzung dazu
Es hat ja überraschend lange gedauert, bis LinkedIn auch endlich dieses Feature von TikTok kopiert hat - andere Plattformen waren da schneller.
Ich veröffentliche bisher keine Videos auf LinkedIn. Denke aber, dass das Format in Zukunft bald einen sehr prominenten Platz bekommen werden. Es ist also nicht verkehrt, sich jetzt schon mal darauf vorzubereiten und zumindest eine Idee für LinkedIn-Videos auszuarbeiten.
Canva kauft Design-Plattform Affinity
Der bekannte Online-Designgigant Canva hat mit der Übernahme von Affinity, einer Plattform für kreative Software, einen beeindruckenden Schritt gemacht.
Dieser strategische Schachzug ist ein wichtiger Meilenstein in Canvas Ziel, Design-Tools weltweit zugänglicher zu machen. Mit mehr als drei Millionen Nutzern weltweit ist Affinity bekannt für seine professionellen Designlösungen, die von der Fotobearbeitung bis hin zum komplexen Grafikdesign reichen. Der Zusammenschluss dieser Stärken soll es jedem Designer ermöglichen, seine Kreativität voll auszuschöpfen.
Canva, bisher vor allem bei Gelegenheitsnutzern und Anfängern beliebt, will mit der Technologie von Affinity nun auch professionelle Designer ansprechen.
Die Übernahme erweitert nicht nur das Angebot von Canva um professionelle Kreativwerkzeuge, sondern positioniert Canva auch als ernsthaften Konkurrenten für Adobe. Mit Affinitys intuitiver Software und erschwinglichen Preisen könnte dies eine echte Herausforderung für Adobe darstellen, insbesondere im Hinblick auf Abonnement-Modelle.
Die beiden Firmen haben der Community 4 Versprechen gegeben:
Faire Preise: Einhaltung eines preisgünstigen, transparenten Preismodells mit Optionen für unbefristete Lizenzen und Abonnements.
Produktentwicklung: Weiterentwicklung von Affinity als eigenständige Suite mit neuen Funktionen, um die Bedürfnisse professioneller Designer zu erfüllen.
Unterstützung für Bildung und NPOs: Kostenloser Zugang zu ihren Tools für Bildungseinrichtungen und gemeinnützige Organisationen, um Bildung und soziales Engagement zu fördern.
Community-Einbindung: Aktives Zuhören und Reagieren auf Feedback der Designgemeinschaft, um Produkte kontinuierlich zu verbessern.
Offizielle Statements:
https://affinity.serif.com/de/press/newsroom/canva-press-release/ (Si apre in una nuova finestra)
https://affinity.serif.com/de/press/newsroom/canva-statement/ (Si apre in una nuova finestra)
https://www.canva.com/newsroom/news/affinity/ (Si apre in una nuova finestra)
Meine Einschätzung dazu
Krasser Schritt! Ich nutze Adobe-Tools seit 2000 und komme nur schwer weg davon. Aber gerade das sehr teure Abo-Modell ist mir schon länger ein Dorn im Auge. Ich schaue mir mal an, was Canva und Affinity da anstellen. Vielleicht wechsle ich ja doch noch. Finanziell lohnen würde es sich auf jeden Fall!
Content mit Mehrwert: Was ist dieser Mehrwert und für wen überhaupt?
Alle sagen immer “Poste Content mit Mehrwert!” Aber was ist dieser Mehrwert? Und was interessiert wen überhaupt wann? Jan Firsching geht der Frage in einer Kolumne auf den Grund.
Ob es darum geht, die Langeweile mit TikTok zu bekämpfen oder den besten Preis zu finden - der Mehrwert variiert stark je nach Kanal, Zielgruppe und persönlichen Bedürfnissen.
Aber Vorsicht: Sich nur auf Problemlösungen zu konzentrieren, kann oft das Gegenteil bewirken.
Das Geheimnis? Verstehe, dass deine Inhalte nicht immer und für jeden wertvoll sind.
Merke dir aus dem Artikel einfach: Den einen Mehrwert gibt es nicht
Quelle:
AI-Kamera verwandelt jedes Foto in eine Aktaufnahme
https://vimeo.com/921686746 (Si apre in una nuova finestra)
In einem spekulativen Kunstobjekt names NUCA haben die beiden Creator Mathias Vef und Benedikt Groß eine interessante Kamera entwickelt: Dank KI macht sie aus Fotos Nacktaufnahmen.
Dieses Projekt hinterfragt die Anonymität und den Umgang mit Privatsphäre im Zeitalter von Deepfakes. NUCA verwendet künstliche Intelligenz, um Nacktbilder zu erstellen, indem das Gesicht der fotografierten Person über einen generierten Körper gelegt wird.
Ziel ist es, die Auswirkungen solcher Technologien zu reflektieren und eine Diskussion über Konsens, Fairness und die sozialen Auswirkungen von KI-generierten Bildern anzuregen.
Das Projekt ist offen für Erwachsene mit ausdrücklicher Zustimmung und fordert zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Rolle von KI in der Gesellschaft auf.
Projektseite: https://nuca.rocks/ (Si apre in una nuova finestra)
Weitere Infos
Propaganda-Netzwerk “Voice of Europe” stillgelegt
Der tschechische Geheimdienst hat ein von Russland finanziertes Netzwerk namens 'Voice of Europe' enttarnt.
Dieses Netzwerk hat Enthüllungen über Zahlungen an europäische Politiker aufgedeckt, darunter auch der AfD-Spitzenkandidat Petr Bystron. Trotz der Anschuldigungen weist er diese zurück. Die politische Integrität einiger Politiker wird durch diese Enthüllungen infrage gestellt.
Es ist anzunehmen, dass 'Voice of Europe' von dem Putin-Vertrauten Oligarch Wiktor Medwedtschuk unterstützt wird.
Die Entdeckung belegt die Versuche Russlands, Einfluss auf die politische Landschaft Europas zu nehmen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Bedeutung der Aufdeckung, insbesondere im Hinblick auf die Europawahl.
Experten sind sich einig, dass es sich dabei um eine Strategie Russlands handelt, die gesellschaftliche Spaltung voranzutreiben. Das Ausmaß der russischen Einflussnahme ist alarmierend.
Im wunderbaren Podcast “Lage der Nation” erfährst du noch viel mehr über “Voice of Europe” und das weitverzweigte Netz hinter der Desinformation: https://open.spotify.com/episode/2vFkEVL8dRB8QLDdKxwmWI?si=59538fc98bd7473f (Si apre in una nuova finestra)